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Homestory: über Family Business, Patchwork Familien & gemütliche Sofas

Familie oder Arbeit? Home Office oder ins Büro? Elternzeit oder Job? Design oder Funktionalität? Anna Deyerling hat sich entschieden, sich nicht mehr entscheiden zu müssen. Als die 2-fache Mutter vor 6 Jahren von der Idee ihres Bruders, eine Online-Möbelfirma zu gründen so angetan war, überlegte sie nicht lang über das Ob nach, sondern sofort über das Wie. Der Gedanke, in den Online Möbelhandel zu gehen gefiel ihr so gut, dass sie von heute auf morgen ihren Job kündigte und sich abenteuerlustig in das Family Business Sitzfeldt stürzte.

Das braucht viel Mut, Geduld und Durchhaltevermögen. Und weil im Leben nicht selten alles auf einmal kommt, lernte sie in der Gründungsphase auch gleich ihren jetzigen Freund mit Sohn kennen und wurde ein paar Jahre darauf schwanger. Heute lebt Anna mit ihrer netten Patchwork-Familie in Kreuzberg und würde nichts an ihrem Leben ändern. Wie ihr schönes Lebensprojekt zustande kam, erzählt sie uns in ihrer Homestory.

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Hauptstadtmutti: Hallo Anna! Erzähl uns bitte wie Sitzfeldt entstanden ist.

Anna: Ich habe Sitzfeldt gemeinsam mit meinem Bruder und unserem gemeinsamen Freund Julius Martini gegründet. Die beiden kennen sich aus Internatszeiten und hatten schon immer den Plan, sich irgendwann gemeinsam selbständig zu machen. Zur Zeit der Gründung, also vor gut 6 Jahren, haben die beiden zusammen in Berlin gewohnt. Irgendwann haben sie mich in ihre WG eingeladen und mir von ihrer Idee erzählt, Möbel über das Internet zu verkaufen. Der Möbelhandel war damals noch ein Bereich, vor dem der E-Commerce halt gemacht hat. Wir hatten den Vorteil, dass unser Vater jahrzehntelange Geschäftsbeziehungen zu Möbelproduktion in der Slowakei pflegte und wir dadurch schon immer eine große Affinität zu Möbeln hatten. Bei diesem ersten Treffen in der WG habe ich die beiden, um ehrlich zu sein, für verrückt gehalten. Nach ein paar Tagen wurde mir aber klar, die machen das auch ohne mich. Und dass ich mich wahrscheinlich immer fragen würde, was wäre gewesen wenn… Von da an ging alles ganz schnell. Wir haben unsere Jobs gekündigt und uns Vollzeit auf das Abenteuer Sitzfeldt eingelassen.

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Hauptstadtmutti: Warum gerade Möbel? Auf welche Aspekte legt ihr besonderen Wert?

Anna: Wir wollten aus den Kontakten unseres Vaters ein neues Geschäftsmodell schaffen. Möbel waren deshalb von Anfang an gesetzt. Die Fokussierung auf Sofas hat sich dadurch ergeben, dass wir dort auf das größte Know-how zurückgreifen konnten und den größten Mehrwert für unsere Kunden schaffen konnten. Wir wollen keine Kompromisse eingehen – in qualitativer, sozialer und ökonomischer Hinsicht. Dieses Leitbild prägt unser unternehmerisches Handeln seitdem. Durch die Ausschaltung des Zwischenhandels sind wir in der Lage, qualitativ hochwertige Sofas im Schnitt 50 % günstiger anzubieten als im regulären Handel. Und davon wiederum profitieren unsere Kunden.

Hauptstadtmutti: Was war eure Inspiration für SITZFELDT?

Anna: Unser Ziel war es, gutes Design in guter Qualität zu einem erschwinglichen Preis anzubieten. Inspiration dafür lieferte der Möbelhandel selbst – mit dem weit verbreiteten Einheitsbrei zu völlig überhöhten Preisen. Mehrere Zwischenhändler sind an der Tagesordnung und durch unseren Direktvertrieb machen wir nicht nur im Design sondern auch im Preis einen echten Unterschied. Sitzfeldt gibt es eben nur bei Sitzfeldt.

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Hauptstadtmutti: Wie ist euer Team aufgebaut?

Anna: Wir drei machen nach wie vor vieles selbst bzw. arbeiten mit freien Mitarbeitern zusammen. In Berlin – unserem Hauptstandort – haben wir zur Zeit fünf Festangestellte, die für den gesamten Service-Bereich zuständig sind. Darüber hinaus haben wir Kundenberater, die vor Ort unsere Showrooms betreuen. Neben Berlin haben wir in Köln, Frankfurt und München jeweils einen Showroom. Im September eröffnen wir den nächsten in Hamburg.

Geduld, Geduld, Geduld …

Hauptstadtmutti: Was waren die größten Herausforderungen während der Gründung?

Anna: Geduld, Geduld, Geduld… und obwohl Geduld nicht gerade meine Stärke ist, haben wir in den letzten Jahren viel davon gebraucht. Alles hat doch viel länger gedauert, als wir uns das anfangs erhofft haben und wir mussten unterwegs immer wieder Rückschläge wegstecken. Das war nicht immer ganz einfach. Für jeden einzelnen von uns, aber auch für uns als Team. Aber im Nachhinein hat es sich sehr gelohnt, dran zu bleiben.

Hauptstadtmutti: Du hast eine schöne Patchwork Familie, stell uns die mal vor!

Anna: Mein Sohn Max ist fünf Jahre alt und lebt zum großen Teil bei uns. Der Sohn meines Freundes ist nur sechs Wochen jünger als Max und wechselt zwischen seiner Mutter und uns. Im Oktober letzten Jahres ist unser gemeinsamer Sohn Felix zur Welt gekommen. Das Patchwork ist jetzt also perfekt und langweilig wird es bei uns auf jeden Fall nicht.

Hauptstadtmutti: Wie managed ihr den Alltag mit deinem Mann, wer macht was?

Anna: Auch wenn wir uns mit allem gegenseitig unterstützen, ist es nach wie vor so, dass wir jeweils die Hauptverantwortung für unsere eigenen Kinder tragen. Das bringt unsere Geschichte so mit sich. Ich bin momentan noch in Elternzeit und mache deshalb gerade mehr im Haushalt. Wenn ich dann ab Herbst bei Sitzfeldt wieder voll einsteige, müssen wir uns wieder neu aufteilen. Aber das ist als Familie ja immer wieder die Herausforderung, sich auf neue Situationen einzustellen und die eigenen Kräfte jeweils gut zu verteilen.

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Hauptstadtmutti: Ihr wohnt zwischen Bergmann- Gräfekiez, was gefällt euch an der Gegend?

Anna: Wir waren schon immer Kreuzberg-Fans und sind froh, hier leben zu können. Der Kiez um den Südstern ist etwas gediegener als andere Teile von Kreuzberg. Das finden wir gut für das Leben mit Kindern. Es gibt viel grün um uns herum und wir sind in fünf Minuten am Tempelhofer Feld. Im Gräfekiez kann man wunderbar die Nachmittage verbringen und wenn wir dann mal ausgehen, ist Kreuzkölln auch nicht weit.

Hauptstadtmutti: Lieblingsort mit Kind? Ohne Kind?

Anna: Mit Kind: Gleisdreieckpark. Ohne Kind: Klunkerkranich

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Hauptstadtmutti: Hast du manchmal das Gefühl Arbeit oder Kinder kommen zu kurz?

Anna: Auf jeden Fall! Und ich glaube auch, dass man da wenig dagegen tun kann, so lange man beides unter einen Hut bringen will. Man muss eher lernen, mit dem Gefühl umzugehen und dabei sich selbst nicht ganz aus den Augen verlieren.

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Hauptstadtmutti: Was hat sich verändert in deinem Leben seit es SITZFELDT gibt?

Anna: Die Art zu arbeiten hat sich zu 100 % geändert. Ich habe vorher als Unternehmensberaterin gearbeitet und musste mich immer meinen Kunden anpassen. Bei Sitzfeldt ist das natürlich ganz anders und über die Möglichkeit, mein eigenes Arbeitsumfeld so prägen zu können, bin ich jeden Tag dankbar. Aber natürlich ist auch die Verantwortung größer geworden und deshalb gibt es nicht nur wegen der Kinder manchmal schlaflose Nächte.

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Hauptstadtmutti: Würdest du im Nachhinein irgendetwas anders machen?

Anna: Da muss ich nicht lange überlegen. Nein.

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Hauptstadtmutti: Welchen Tipp hast du für Existenzgründer?

Anna: Es gibt oft gute Ideen, die sich aber als Geschäftsidee nicht eignen. Es klingt vielleicht banal, aber man sollte von Anfang an einen Plan haben, wie man Geld verdienen kann. Und wenn der Plan dann steht, muss man immer wieder flexibel.

Hauptstadtmutti: Vielen Dank Anna und weiterhin viel Erfolg!

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