Saralisa Volm ist 32 Jahre alt, Mutter von 4 Kindern (1 Monat, 1, 5 und 8 Jahre alt). Sie ist Schauspielerin, Produzentin, Autorin, Regisseurin und neuerdings auch Kuratorin und dabei auch noch super entspannt. Wir haben uns mit Saralisa über ihre gerade erschienenes Kinderbuch „Pufff! Platsch! Mit 52 Experimenten durch das Jahr“ und über ihre sehr spannende Ausstellung bitch MATERial unterhalten.
Hauptstadtmutti: Erzähl uns doch zu erst einmal etwas zu der wahnsinnig spannend klingenden Ausstellung, die im März startet.
Saralisa: Die Ausstellung heißt bitch MATERial, startet am 22. März und es ist eine Gruppenausstellung zur Erweiterung des Mutterbegriffs. Dort geht es um die Bandbreite dessen, was eine Mutter eigentlich sein darf. Was ich zum Beispiel oft erlebe sind Menschen, die zu mir oder anderen Müttern sagen: „Oh, das ist aber toll, dass du das machst und nicht nur eine Mutter bist.“ Aber was ist denn so schlimm daran, sich nur seinen Kindern zu widmen? Und egal wie du es als Mutter machst, meistens machst du es sowieso falsch. Als Frau wird man immer nur von außen definiert. Dabei können Mütter doch eigentlich alles sein. Auch Männer können Mütter sein und dann geht die Frau eben arbeiten. Uns war für die Ausstellung wichtig zu zeigen, wie man den Begriff „Mutter“ aufbrechen kann. Dafür haben wir auch zwei Jahre lang recherchiert. Wir haben mit vielen Müttern gesprochen und haben von ihnen auch ganz viel Resonanz bekommen.
Hauptstadtmutti: Parallel hast du ja auch noch ein Kinderbuch „Puff! Platsch! Peng! Mit 52 Experimenten durch das Jahr“ geschrieben. Wie bist du darauf gekommen?
Saralisa: Ich bin tatsächlich eine ganz schlechte Spielerin (mit meinen Kindern). Ich bin überhaupt kein Fan von Ritterburg oder Pferdehof-Spielen. Zu Hause haben wir damals schon immer viel experimentiert. Mein Vater ist Physiker und meine Mutter ist Botanikerin. Ich musste als Kind schon immer löten und pflanzen. Und fand das schon immer gut. Das Buch ist einfach aus dem Tun heraus geboren. Wir haben immer mal wieder Experimentier-Bücher geschenkt bekommen, aber wir fanden die nie wirklich hübsch. Und den Illustrator Gregor Hinz kenne ich schon ganz lange. Wir wollten das von Anfang an zusammen machen. Außerdem wollte ich ein Buch haben, das einfach anzuwenden ist. Es ist nach Jahreszeiten sortiert. Und man kann jederzeit einsteigen.
Hauptstadtmutti: Haben deine Kinder Lieblings-Experimente?
Saralisa: Meine Kinder machen am liebsten die ganz einfachen Experimente. Vor allem die Experimente mit Farben oder Seifenblasen. Oder wenn man etwas zerstören kann. Das finden sie auch ganz toll.
Hauptstadtmutti: Das Buch ist ja für 52 Experimentier-Wochen konzipiert. Hast du für das Schreiben des Buches auch 52 Wochen gebraucht?
Saralisa: Insgesamt hat es drei Jahre gedauert. Es gab immer wieder Verzögerungen. Und in dieser Zeit habe ich ja auch noch 2 Kinder bekommen (lacht).
Hauptstadtmutti: Du bist Regisseurin, Produzentin, Buchautorin, Kuratorin und Schauspielerin und hast 4 Kinder. Wie schaffst du das alles?
Saralisa: Ich mache einfach ganz vieles nicht. Ganz viele Dinge kommen bei uns zu kurz. Zum Beispiel dekoriere ich nie meine Wohnung, ich habe keine Zimmerpflanzen, ich gehe nie zum Friseur, lackiere mir nie meine Nägel, ich gehe nicht zum Sport, bei uns ist es meistens unordentlich und ich putze nie meine Fenster. Und das ist auch schon mein Geheimnis. Und dann habe ich auch noch einen Mann, der seine Kinder sehr gerne mag. Für ihn ist es ganz normal, sie zu wickeln oder mit ihnen zum Sport zu gehen. Außerdem habe ich einfach ein tolles Team um mich herum. Ich glaube, es hat viel mit Verzicht, aber auch mit Hilfe zu tun.
Liebe Saralisa, Dankeschön! Wir freuen uns auf das Buch und die Ausstellung!
Die Ausstellung BitchMATERIAL findet vom 22. März bis zum 5. April 2018 im Kunstquartier Bethanien, Studio 1, in Berlin Kreuzberg, Mariannenplatz 1, statt.
Wenn ihr Interesse habt, das Buch zur Ausstellung zu erhalten, dann nehmt am Crowdfunding teil: www.bitchmaterial.art.
Fotos/Bilder: Katja Henschel, Constanze Hein, Χθονία Chthonia, Julija Goyd, Mathildeter Heijne, René Schoemakers