Hauptstadtmutti

Seelische Gesundheit: „Es darf dir gut gehen!“

Immer wieder bin ich auf ein Neues davon erstaunt, wie viele Menschen um mich herum 24/7 funktionieren und die Warnsignale des Körpers, seien es Migräne, Appetitlosigkeit oder das genau Gegenteil, Müdigkeit oder starke Muskelverspannungen, übergehen. Meist damit vertröstend, das bald Wochenende sei oder der nächste Urlaub nur noch einige Wochen entfernt liege. Ob ich es während meiner Arbeit, in meinem privaten Freundeskreis oder bei mir selber feststelle – dieses Phänomen ist weit verbreitet. Dabei ist unsere seelische Gesundheit so wichtig!

Dass dieser Umstand bei berufstätigen Eltern und allem, was zusätzlich on top dazu kommt noch brisanter ist, glaube ich an der Stelle nicht erwähnen zu müssen. Dabei sind regelmäßige Pausen, ich bezeichne sie gerne als Wohlfühloasen, essentiell. Für unsere seelische und unsere physische Gesundheit. Wir brauchen regelmäßige Oasen, so wie unser Handy regelmäßig aufgeladen werden muss, wenn es nicht abstürzen soll. 

„Niemand außer dir weiß, was du brauchst“

Ich frage mich immer wieder, warum es so schwer fällt, auf sich und das körperliche und seelische Wohlbefinden zu achten – eine endgültige Antwort auf diese Frage habe ich nicht und werde ich vermutlich auch nie haben. Die dahinterliegenden Gründe sind so vielfältig wie es Menschen gibt. 

Dahingegen bin ich mir allerdings darin sicher, das es genau einen Menschen auf dieser Welt gibt der weiß, was man braucht – genau, man selber.  

Unterbewusst laufen Viele mit der Erwartungshaltung durch das Leben, das Andere darauf achten müssten, das es uns gut geht: dabei ist es ganz gleich, ob es unser*e Liebhaber*in, Freunde*innen oder andere Menschen in unserem Umfeld betrifft. 

Einerseits ist es natürlich einfacher, Andere dafür verantwortlich zu machen. Andererseits begibt man sich dadurch in eine totale Abhängigkeit, denn offensichtlich sind wir, drastisch formuliert, unserem Gegenüber “ausgeliefert”. Zumindest, wenn man davon ausgeht, das dieser Mensch dafür verantwortlich ist, ob es mir gut oder schlecht gehen soll. Eigene Selbst-Fürsorge bedeutet also auch Autonomie, ist das nicht genial? Dieser Gedanken-Switch war ein absoluter Game Changer in meinem Leben und hat mir so viele Freiheiten geschenkt.

Es liegt in erster Linie an uns, unsere Bedürfnisse zu (er)kennen und daran orientiert zu handeln. Wenn wir uns darüber bewusst sind, können wir im nächsten Schritt in die Umsetzung gehen. Und, wenn wir möchten können wir dann sogar in den Austausch mit unserer*m Liebsten gehen – wir können sagen, was wir brauchen und was wir uns wünschen. Sich seiner selbst bewusst zu sein kann auch im Liebesleben unvorstellbar schöne Veränderungen mit sich bringen. Das aber nur als kleine Anekdote am Rande. 

Wir brauchen Oasen des Wohlfühlens genauso sehr, wie wir die Luft zum Atmen brauchen

Gesunder Egoismus ist wichtig

Ich bin noch mit dem Gedanken groß geworden, das man egoistisch sei, wenn man zuerst an sich und dann an die Anderen denken würde. Heute bin ich davon überzeugt, das man erst dann aus vollem Herzen geben und Energie verschenken kann, wenn man selber genug davon hat. Deshalb ist mir eine der wichtigsten Messages, die ich meinen Kunden*innen beim Besuch auf Natural Self mitgeben möchte folgende:

„Es darf dir gut gehen.“

Denn es darf uns gut gehen! Auch wenn es völlig turbulent und stressig um uns herum ist – vielleicht sogar gerade dann. Wir dürfen uns Zeit für uns nehmen, besonders dann, wenn wir sie brauchen.  Schließlich sind wir keine Roboter, darauf programmiert unaufhörlich zu funktionieren. Sicherlich bleibt das in verschiedenen Situationen nicht aus, aber selbst in solchen Phasen braucht man Ruhe und Zeit für sich. 

Und diese Zeit kann man sich schenken! Was zugegeben sehr viel  leichter klingt, als es ist. 

Was brauchst du?

Je nachdem, wie sehr du dich in deinem bisherigen Leben mit dir und deinen Bedürfnissen befasst hast, kann es frustrierend sein danach zu handeln. Oftmals beginnt die Herausforderung bereits da, das man gar nicht weiß, was man braucht. Das Schöne daran ist: du kannst jeder Zeit herausfinden, was du brauchst, was du dir wünschst, was dir gut tut!

Vielleicht nimmst du dir später ein paar Minuten Zeit, machst es dir gemütlich und schnappst dir etwas Leckeres zu trinken – eine leckere Tasse Kaffee, Tee oder vielleicht ein Glas Wein. Hol dir einen Zettel und ein Stift Papier und schreib dir folgende Frage auf: „Was brauche ich (täglich), damit es mir gut geht?“

Das können die unterschiedlichsten Dinge sein und in aller Regel müssen sie auch keine zwei Stunden in Anspruch nehmen. Denn gerade wenn man einen Full-Time-Job mit Kindern, Liebesbeziehung, Beruf und all den anderen Dingen hat, ist Zeit ein kostbares Gut.

Fang also lieber „klein“ an: vielleicht mit einer kurzen Gesichtsmassage mit einem Beauty Roller am morgen oder abend? Vielleicht ein paar Minuten ausgelassenes Tanzen und Singen zwischendurch? Vielleicht zwei Seiten Lesen in einem deiner Lieblingsbücher, während du ein leckeres Stück Kuchen schnabulierst? Und vielleicht findest du ein oder zwei Mal in der Woche Zeit, um eine Freundin zu treffen – ob zum Kaffee trinken, einem Glas Wein, einem Sauna-Besuch, einer Thai-Massage, einer Yoga Stunde oder was dir sonst so einfällt. 

Gerade der regelmäßige Austausch / das regelmäßige Zusammensein mit Frauen kann wunderbar und bereichernd sein: bestärkt euch, „kotzt“ euch aus, erzählt euch von Dingen, die ihr machen möchtet. Seid füreinander da und schenkt euch gegenseitig Energie – die Energie von Frauen kann wahre Wunder bewirken! 

Kommuniziere deine Bedürfnisse

Oftmals scheint ein weiteres “Problem” zu sein, das man irgendwelche Umstände/”Ausreden” hat, die einem die Möglichkeit nehmen, Zeit für sich zu finden. Solche “Ausreden” kennen Viele, mich eingeschlossen, zu genüge. Deshalb kann ich dir an der Stelle nur ans Herz legen es gerade dann erst recht zu machen. Es wird immer irgendeinen Grund geben, der wichtiger zu sein scheint, als sich um seine eigenen Bedürfnisse zu kümmern. But why? Es darf und sollte dir gut gehen. Und all die Zeit, die du anderen Menschen und Dingen schenkst, solltest du dir mindestens genauso sehr schenken – du bist nämlich mindestens ebenso wichtig! Selbst wenn dafür was anderes liegen bleibt.

Wenn du in einer Liebesbeziehung lebst kommuniziere deinem*r Partner*in, was du brauchst und versucht gemeinsam eine Lösung zu finden. Wenn ihr Kinder habt, könnte man beispielsweise einen festen Tag in der Woche ausmachen, an dem du ab Uhrzeit x „Me-time“ hast und dein*e Partner*in in der Zeit die Verantwortung für die Kinder übernimmt. Wenn du Alleinerziehend bist gibt es doch sicherlich einen lieben Menschen in deinem Leben, der gerne für ein paar Stunden auf deine Kinder aufpassen würde, oder? In den allermeisten Fällen gibt es immer irgendeine Lösung, für egal welches Problem.

Vielleicht möchtest du es einfach mal probieren, dir Zeit für dich zu schenken – fang einfach klein an. Denn bereits kleine Dinge können Großes in unserem Leben verändern! Wenn du möchtest, kannst du es auch gerne als „Selbstfürsorge-Experiment“ sehen – und wenn du nach drei oder vier Wochen feststellt, dass dieses Konzept nichts für dich ist, kehrst du eben wieder zu den alt gewohnten Strukturen zurück. 

Bei vielen unserer Entscheidungen denken wir, das sie endgültig und ultimativ sind – die allermeisten von ihnen sind es aber nicht: man kann immer noch den Weg zurücknehmen oder einen anderen Weg einschlagen. Deshalb trau dich und probier es einfach mal aus. Im besten Fall wird es dir danach richtig gut gehen. 

Lerne Nein zu sagen

Nein zu sagen scheint in so vielen Fällen noch eine große Hürde zu sein – ich weiß zu gut wovon ich rede. Dabei ist „Nein“ sagen eine essentielle Sache, die wichtig für eine gesunde Selbstfürsorge ist. Versuche nicht immer, es allen recht zu machen, denn das brauchst du nicht. Du bist wunderbar und liebenswert und musst nicht immer allen Erwartungshaltungen gerecht werden. Sei achtsam mit dir und versuche dich abzugrenzen. 

Solltest du im Gegenteil immer „Nein“ zu allem sagen, weil du das Gefühl hast, du könntest dir diese Freiräume nicht schenken, versuch mal folgendes: 
Sag “Ja” zu Dingen, die du gerne machen würdest, zu denen du sonst immer „Nein“ gesagt hättest.  Wie in dem Film der „Ja-Sager“ (wie ich finde ein herrlicher Film). 

Auch das “ja”- bzw. “Nein”-Sagen kannst du wie ein Experiment behandeln – probier es einfach mal aus, denn es lohnt sich.

Sei gut zu dir

Abschließend möchte ich dir noch ans Herz legen mitfühlend mit dir zu sein: Veränderungen brauchen ihre Zeit. Sollte das neue “Selflove”-Konzept mit regelmäßiger Zeit für dich nicht auf Anhieb klappen, ist das nicht schlimm. Es ist doch total klasse, das du es überhaupt wagst! Und viel wichtiger noch, das du siehst wie wichtig regelmäßige Me-Time ist. Sei einfach gut zu dir, oder mit anderen Worten ausgedrückt: sei mitfühlend und geduldig mit dir. Von einem Kind erwartet man ja auch nicht, das es mit sechs Monaten durch die Gegend rennt wie Forrest Gump. 

Du bist wunderbar und machst deine Sache klasse! Führ dir das immer wieder vor Augen. Und vergiss nicht: es darf dir gut gehen. 

Seit 2020 lebt Laura ihren Herzenstraum – raus aus dem Krankenschwester Dasein und rein in die Selbstständigkeit mit ihrem Onlineshop Natural Self. Sie liebt die frühen Morgenstunden, mediterranes Essen und, nicht zu vergessen, ihre Yoga- und Kampfkunst Praxis. Seit 2019 lebt sie im wunderschönen Münster, dem, wie sie es sagt, “kleinen Berlin”. 
Wenn du einen Einblick in ihre Welt bekommen willst, findest du sie bei Natural Self und auf Instagram unter @naturalself.official 

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