Eigentlich kennen wir Tina Schütze schon eine ganze Weile. Tina ist 2-fache Mama, Mindfulness Mentorin und Buchautorin. Nun hat es endlich mal geklappt und wir konnten sie interviewen.
Hauptstadtmutti: Liebe Tina, bitte stell dich doch kurz mal vor.
Tina: Ich heiße Tina Schütze, bin 39 Jahre alt und habe 2 Kinder. Mein Sohn, Cosmo, ist 12 und meine Tochter, Flora, ist 8 Jahre alt. Ich habe Journalismus studiert und lange in Fernsehredaktionen, wie zum mdr, Sat1 oder MTV gearbeitet. Nach der Geburt meines Sohnes habe ich den Job auch noch eine Weile gemacht, aber ich wollte irgendwann nicht mehr darüber berichten, was in der Welt passiert, während ich nicht weiß, was beim Sommerfest im Kindergarten gerade los ist. Ich wollte einfach auch gern Mama sein. Das hat mich selbst wohl am meisten überrascht. Die Fernsehwelt war sehr schön und ich habe auch viel gelernt, aber ich wollte was Sinnvolles machen. So wie meine damalige Hebamme, die ihre Berufung lebt, was mich sehr fasziniert und inspiriert hat. So habe ich angefangen, mich mehr und mehr zu hinterfragen: Ist da noch mehr? Und was ist da noch? Schnell habe ich festgestellt, dass ich ja gern Sport mache und habe dann in der Elternzeit mit meinem Sohn meine Trainerlizenz gemacht. Mein zweites Standbein als Trainerin entwickelte sich relativ schnell. Als dann meine Tochter zur Welt kam, ist mein erstes Buch entstanden: „Knuddelfit – Rückbildungsgymnastik mit Baby.“ Damals vor 10 Jahren gab es so etwas noch nicht, die Babys in den Sport mit zu integrieren. Und so kam eins zum anderen. Ich bin dann auch zu den Müttern nach Hause und habe dort mit ihnen trainiert. Die Kinder wurden dann älter und die Frauen sind bei mir geblieben. Ich habe geguckt, wie ich meine 2 Welten miteinander verbinden kann. Den Journalismus, das Schreiben, die Neugierde mit der Interaktion mit den Menschen. Als Mindfulness Mentorin fließt das gerade alles sehr schön ineinander.
Hauptstadtmutti: Wie ist dein Ansatz als Trainerin?
Tina: Mein Ansatz ist ganzheitlich, holistisch. Ich arbeite als Trainerin am liebsten 1:1. Denn so kann ich komplett auf mein Gegenüber eingehen. So sind wir ganz beieinander und ich spüre besser, wo es zu eng oder wo es zu weit ist, wo Blockade hocken, Mangel, Ängste, Wut. In einem Kurssystem trauen sich die Frauen meistens nicht, sich so sehr zu öffnen, wie in privaten Konstellationen. Das Schöne am Sport ist, er zeigt mir immer, wo der Mensch gerade steht, wie beweglich er ist oder wie „schief“. Und von daher liebe ich den Sport auch so sehr. Aber inzwischen gibt es mein Training immer mit Meditation. Das gehört für mich jetzt untrennbar zusammen. Die Stille und das In-sich-hinein lauschen und Kraft generieren und genau zu wissen, wozu. Wir brauchen die Kraft für den Alltag, aber wenn ich nicht weiß, wozu, ist das Training nur ein nettes Rauschen.
Hauptstadtmutti: Wie oft meditierst du?
Tina: Täglich. Momentan sitze ich gern abends und singe meine Mantren, um den Tag loszulassen und es nicht mit ins Bett zu nehmen. Aber für mich ist Meditation auch im Auto zu sitzen, durchzuatmen und mich zu vergewissern, „Ich bin“. Oder wenn ich in der Küche stehe und meinen Kindern Schulbrote schmiere, dann ist es ganz oft hektisch um mich herum und voller Stress und Zeitdruck. Und dann durchzuatmen, mich darüber zu freuen und zu erinnern, ich wollte diese Kinder, das ist für mich auch schon eine Form der Mediation. Denn es bringt mich wieder in meine Mitte – Medi-tation. Was noch? Ich schaue, dass ich ruhig in den Tag starte und ruhig wieder rausgehe. Und dazwischen schnapp ich mir meine Momente.
Hauptstadtmutti: Wie kann ich die Meditation in den Alltag integrieren?
Tina: Mein klassisches Beispiel ist immer das Espresso kochen, oder Nudeln. Es gibt so Momente, da könnten wir leicht mal kurz stehen bleiben, inne halten und zum Beispiel den Körper abwandern, dass heißt: einen Moment spüren, wie stehe ich. Stehe ich vorne auf den Zehen oder stehe ich auf den Fersen? Ist der Fuß komplett belastet? Oder einer mehr als der andere? Und dann den Körper nach oben zu wandern. Erst die Beine, dann die Knie usw. Allein das macht schone eine ruhige und zufriedene Stimmung. Und entweder tat es dir sehr gut und du setzt dich noch einen Moment hin und vertiefst das oder machst in deinem Alltag weiter, weil es in diesem Moment genauso genau richtig ist. Meditation ist das Allerleichteste, was wir in unseren Tag integrieren können. Wenn du weißt, welche Möglichkeiten es gibt und wozu es dir dient. Es ist nicht so, dass man die ganze Zeit still dasitzen muss. Du darfst dich bewegen, tanzen, gehen, ganz wild oder ganz leise und natürlich auch still sitzen oder liegen – was immer für dich in dem Moment gut funktioniert. Dürfen statt müssen. Müssen haben wir ja schon viel zu viel. Mediation nimmt den Druck und bietet Raum …
Hauptstadtmutti: Wie kann man denn mit einem kleinen Baby meditieren? Wann bleibt dafür noch Zeit?
Tina: Mit den Babys geht man ja so unheimlich viel spazieren. Das könnte zum Beispiel ein guter Moment sein. Spazieren und sich ganz und gar auf das Laufen konzentrieren. Keine Telefonate, kein Social Media, keine Gedanken an das was war oder was noch zu erledigen ist, sondern Laufen um zu Laufen. Atmen. Im Moment sein. Ganz und gar.. Auch ein Mantra kann am Anfang helfen, wenn du noch schnell abgelenkt wirst. Ein mögliches Mantra könnte zum Beispiel „so hum“ (sprich „so ham“) sein. Einatmen „so“, ausatmen „hum“ – „so ham“. Letztendlich schaut jeder und jedeganz individuell, wo die Momente sind. Auch schön, wenn du das Baby auf dem Arm hast, sanft hin- und herschaukelst und den Atmen in den Unterbauch schickst. Schnapp dir einfach deine Momente.
Hauptstadtmutti: Wie viele Bücher hast du schon geschrieben?
Tina: Fünf. Es begann mit „Knuddelfit – Rückbildungsgymnastik mit Babys“. Danach habe ich das Buch „Das Leben ist ein Nutellabrot: Die Welt mit Kinderaugen sehen“ veröffentlicht. Das habe ich geschrieben, da ich damals der Meinung war, dass wir Eltern immer so schlau über die Kinder sprechen und urteilen, obwohl die Kinder so viel schlauer sind. Der Meinung bin ich immer noch, aber leider war dieses Buch der totale Flopp. Das gibt es jetzt nur noch als eBook-Variante. Danach erschien „Knuddelfit KID: Das Eltern-Kind-Workout“. Das ist ein illustriertes Sportbuch für Eltern mit Kind. Dieses Buch zeigt Eltern, wie sie auch mit älteren Kindern zusammen Sport machen können. Gemeinsam. Danach erschien dann „Fitness Minis – 90 Workouts für jeden Tag und überall“, weil ich als Trainerin gemerkt habe, dass die Menschen eigentlich wissen, was sie machen können, aber nicht wann. Und mein letztes Buch heißt „Werde die Frau deines Lebens“. Da geht es mehr um den holistischen Teil meiner Trainings. In der Regel kommen die Frauen zu mir, weil sie unglücklich mit ihrem Körper sind. Wir telefonieren und sehr oft hört sich das wirklich dramatisch an. Bei 9 von 10 Frauen bin ich nach dem ersten Treffen, sehr überrascht, denn sie sind wunderschön, haben tolle Figuren und ich frage mich, wo ist die Frau aus dem Telefonat, wo ist denn jetzt das Gewabbel, von dem sie gesprochen hat?! Diese Impulse gab es sehr oft und ich habe mich lange damit beschäftigt, warum die Frauen ihre eigene Schönheit nicht sehen. So sind in dieses Buch viele Dinge eingeflossen, die ich meinen Frauen während der Trainings erzähle, damit sie wieder ein gutes Gefühl für sich selbst bekommen. Sich selbst zu lieben, so wie du bist … das ist leider sehr selten. Also ist es ein Workbook geworden, weil es so nachhaltiger wirkt. Ratgeber gibt es schon genug.
Hauptstadtmutti: Und wie geht es in Zukunft weiter?
Tina: Ich habe gerade zum ersten Mal ein Hörbuch geschrieben und vertont. Es heißt: „Das stille Örtchen – Der etwas andere Weg zur Erleuchtung“. Mein erstes Projekt ohne Verlag. Das wird im November erscheinen. Denn als meine Kinder kleiner waren, habe ich oft im Bad meditiert, da das der einzige Ort der Ruhe für mich war. In dem Hörbuch geht es zum Beispiel um Liebe, finanzielle Fülle, Gesundheit, glasklare Kommunikation und andere Life Coaching-Themen. Dazu startet am 02.10 meine Crowdfunding Kampagne. Denn ohne Verlag heißt eben auch: Alles, aber wirklich alles in meinen Händen. Das wollte ich gern einmal ausprobieren, in der Hoffnung mit so einer Kampagne auch meine Crowd zu finden. Meine Frauen und Leserinnen noch näher kennenlernen und begleiten zu dürfen. Und dann gibt es natürlich weitere Buchpläne, Workshops, Retreats, … vieles auf das ich mehr sehr freue.
Hauptstadtmutti: Und hast du noch einen Tipp für Mütter, nachdem sie eine schlechte Nacht hatten, um fit in den Tag zu starten?
Tina: Ja, legt euch sofort wieder hin!
Liebe Tina, vielen Dank für das Interview!
Wenn ihr Tina bei ihrer Crowdfunding-Kampagne unterstützen wollt, dann HIER entlang.