Ich habe es entdeckt. Mein Zaubermittel. Workation. Arbeiten an Orten, die nicht meine eigenen vier Wände sind. Plätze, die mir fremd sind oder solche, die ich liebe, aber nicht jeden Tag sehe. Und das Beste daran? Ich bin dabei ganz für mich allein. I love it. Totally.
Diese Art des Arbeitens habe ich für mich entdeckt, seit ich Kinder habe (ich habe drei) und sie lässt mich nicht mehr los. Warum? Weil ich in dieser Zeit unglaublich produktiv bin. Ich arbeite meine Mails ab, erledige Liegengebliebenes und gönne mir dabei einfach mal Zeit nur für mich.
Vergangenes Wochenende war ich mit meiner sehr guten und langjährigen Freundin aus der Schweiz im Allgäu. Wir haben uns den Ort nicht direkt ausgesucht aber nach einem Ort „in der Mitte“, der irgendwo zwischen Zürich und Berlin liegt gesucht. Gefunden haben wir dann den Ort direkt gegenüber vom Schloss Neuschwanstein. Da war für uns klar, das ist unsere Location.


Arbeiten im Zug: My happy Place
Aber kurz noch einmal zurück zum Work-Teil. Meine Anreise dauerte gut sieben Stunden und ich habe diese Zeit richtig gut für mich genutzt. Ich liebe es einfach im Zug zu arbeiten. Diese Ruhe in Zügen, dieses gleichmäßige gedämpfte Rattern, fast wie ein Rauschen, das leise Stimmengewirr der Mitreisenden, für mich irgendwie beruhigend und konzentrationsfördernd.
Dabei bin ich eigentlich extrem geräuschempfindlich. Kaugeräusche? Der Horror. Laute Telefonate? Der pure Albtraum. Musik beim Arbeiten? Undenkbar.
Aber im Zug? Da funktioniert es. Da bin ich produktiver, als an manchen Tagen an meinem eigenen Schreibtisch.
Vielleicht ist es auch die sanfte Bewegung, die der Zug macht. Ich weiß es nicht. Es funktioniert wunderbar. Meine Kinder müssen ja nach fünf Minuten Zugfahrt etwas essen, mir reicht mein Rechner und ich bin glücklich. Das funktioniert aber nur, wenn ich für mich reise, also im Zug niemanden kenne.
Freundinnen-Treffen im Allgäu

Wir haben es uns im Hotel Rübezahl gut gehen lassen. Vom Bett der Design Junior Suite aus kann man das Schloss Neuschwanstein sehen. Das ist etwas surreal. Wir sind auch direkt hingewandert und haben uns unter die vielen internationalen Touristen gemischt und uns selbst auch wie Touristinnen in einem fernen Land gefühlt. Schloss Neuschwanstein. Wir waren beide vorher noch nie da und es ist schon etwas disneyesk aber beeindruckend. Nach der Wanderung dann direkt Soundbath und noch ein Stündchen in die Sauna.

Zum Rundum-Paket gehörte am nächsten Tag die Kräuterstempel-Massage. Das war unglaublich angenehm. Ölmassage, gepaart mit heißen Stempeln, dann doch auch sehr überraschend. Eine kleine Schocktherapie für Haut und, wie ich gelernt habe, Körper, da dieser wohl dadurch die Selbsheilungskräfte aktiviert. Die Kräuter, Lavendel und Melisse, kommen aus dem hoteleigenen Garten. Sehr sweet.

Wir hatten einfach eine wirklich einspannte Freundinnen-Zeit. Wir haben geredet, gelacht, geschwiegen, gebrainstormed. Das Beste an diesem Treffen irgendwo im nirgendwo war aber, dass wir tatsächlich mal richtig Zeit hatten für uns und da wir beide selbständig sind – Claudia schreibt als Gastautorin auf dem Hey Pretty Beautyblog ihrer Freundin Steffi über unseren Spa-Test im Rübezahl – und ständig auf der Suche nach Neuem, dabei aber beide viele Ideen haben, die wir manchmal schwer bündeln können, haben wir die Zeit total genutzt, um uns auszutauschen und gegenseitig zu inspirieren. Ja, auch Tarotkarten kamen zum Einsatz. What ever works, sage ich da.
Mein Fazit: Do it!
Eine wirklich gute Idee Arbeit und Vergnügen kombinieren. Wenn du das Gefühl hast, du brauchst eine Pause, du brauchst Zeit für dich, du willst produktiv sein, aber trotzdem raus aus dem Alltag, dann setz dich in den Zug und probiere eine Workation aus. Egal, ob allein oder als Mini-Retreat mit einer Freundin: Es ist die beste Investition in dich selbst.
Es lohnt sich sehr und bringt mehr Enspannung, als drei Wochen Urlaub mit der Familie (meine Meinung) und ich bin jedes Mal unfassbar produktiv und schnell und klar.
So findest du günstige Workation-Orte
Falls du jetzt denkst: „Schön und gut, aber das kann ich mir nicht leisten“, hier meine besten Tipps, um eine Workation auch mit kleinem Budget zu realisieren:
Freundeskreis aktivieren
Erzähl deinen Freund*innen von deiner Idee. Viele verreisen irgendwann und vielleicht kannst du in der Zeit in ihrer Wohnung unterkommen. Eine Workation in einer fremden Wohnung kann genauso erfrischend sein wie in einem Hotel. Hab ich im Übrigen letztes Jahr in Berlin gemacht.

Ferienwohnungen & Co. clever nutzen
Suche nicht nach den typischen Urlaubszielen! Brandenburg statt Nordsee, Hinterland statt Hotspot. Oft gibt es wunderschöne, günstige Unterkünfte in Gegenden, die kaum jemand auf dem Schirm hat.
Hotel-Schnäppchen mitnehmen
Viele Hotels bieten außerhalb der Hauptsaison oder an Wochentagen von Sonntag bis Dienstag tolle Angebote. Oft gibt es dann Luxus für kleines Geld. Auch das hab ich im letzten Jahr gut genutzt.