Die Zeit rast doch irgendwie. Ich bin jetzt schon in der 23. Schwangerschaftswoche und echt überrascht, wie schnell die Zeit dieses Mal in meiner dritten Schwangerschaft rast. Das Baby ist schon 21 Zentimeter groß und bewegt sich wie irre. Aber ich vergesse trotzdem ständig, wie weit ich eigentlich bin. Und überhaupt mit jedem weiteren Kind fühlt sich Schwangersein irgendwie anders an, weniger wichtig. Für andere auf jeden Fall und für mich auch oft. Und auch sonst … Ich hab mal versucht, meine Gedanken aufzuschreiben.
10 Dinge, die du nur kennst, wenn du mit dem nächsten Kind schwanger bist
- Du vergisst manchmal komplett, dass du überhaupt schwanger bist. Kinder. Arbeiten. Kinder. Mann. Kinder. Familie. Kinder. Freunde. Arbeiten. Kinder. Arbeiten. Manchmal bin ich ganz erschrocken, wenn ich zur Bahn rennen will und merke, dass ich ja einen Bauch habe.
- Du hast kein aktuelles Ultraschallbild. Beim ersten Kind hab ich akribisch alle Ultraschallbilder gesammelt und schon einmal ins Fotoalbum geklebt, ständig der Familie geschickt und allen (auch ungefragt) gezeigt. Dann haben wir, mein Mann und ich uns stundenlang die Fotos angeschaut und versucht zu erkennen, wem es wohl ähnlich sieht und wie es aussieht. Es war eine sehr emotionale Abendbeschäftigung. Beim zweiten Kind haben wir das schon viel weniger gemacht und jetzt in der dritten Schwangerschaft hab ich nicht mal ein Ultraschallbild vom letzten Screening. Ich hab vergessen, mir ein aktuelles geben zu lassen.
- Du liest einfach keine Schwangerschaftsbücher. Bei der ersten Schwangerschaft hab ich Buch um Buch gewälzt. Ich habe alles aufgesogen, was ich kriegen konnte. Mein Mann und ich sind ja die totalen Ratgeber-Fans. Wir haben also auch zusammen die Bücher gelesen. Lustige und ernste Bücher. Die Bücher hab ich dann alle für die nächste Schwangerschaft aufgehoben … und nie wieder angefasst.
- Auch die Schwangerschafts-Apps und Schwangerschaftsnewsletter werden nur flüchtig angeschaut. Beim ersten Kind wusste ich auf Anhieb, wie weit ich schwanger war (also in welcher Woche + Tag). Ich wusste genau, was gerade mit mir und dem Baby passiert. Auch mein Mann hatte den Newsletter abonniert und teilte mir immer mit, was ich denn gerade essen oder nicht essen sollte, ob ich Sport machen sollte und wie viel. Als ich mit unserem zweiten Kind schwanger war, hatte ich noch den Zugang zum Schwangerschaftsnewsletter und den sofort wieder abonniert und gelegentlich reingeschaut. Beim dritten Kind hab ich das nicht einmal gemacht. Ich habe lediglich eine App, um zu sehen, in welcher Schwangerschaftswoche ich gerade bin, da ich das ständig vergesse und um manchmal den Kindern die kleinen Filmchen, mit denen das Wachstum des Babys erklärt wird, zu zeigen.
- Aber, man sieht die Schwangerschaft früher. In der ersten Schwangerschaft konnte ich ziemlich lange verbergen, dass ich überhaupt schwanger bin. Jetzt in der dritten Schwangerschaft sah ich schon im zweiten Monat schwanger aus, also dachte ich zumindest. Jetzt im sechsten Monat sehe ich aus, wie im achten. Ich will nicht wissen, wie dick mein Bauch noch wird.
- Du bist genauso müde, wie bei der ersten Schwangerschaft aber … du hast einfach keine Zeit dafür. Mein großer Sohn muss von der Schule, der Kleine von der Kita abgeholt werden. Winter, einer ist krank und will nur kuscheln, der andere will aber Uno spielen. Und arbeiten will ich auch gern. Tagsüber hab ich von daher keine Pause, bin aber abends so müde, dass ich manchmal mit den Kindern ins Bett gehen muss.
- Du richtest das Babyzimmer einfach erst einmal gar nicht ein. Beim ersten Kind hatten wir gefühlt schon im sechsten Monat die Erstausstattung und das Kinderzimmer komplett eingerichtet, natürlich inklusive Kinderwagen, Babyschale, Babywippe, Wickeltisch, Babytragesystem, Windeleimer, Babywiege, Heizstrahler, Mobile, Laufgitter, Babyphone, ….
- Du weißt, was geburtstechnisch auf dich zu kommt. Die komplette Aufregung, die man bei der ersten Schwangerschaft mit sich herum trägt, ist weg. Ich zumindest weiß ganz genau, was bei der dritten Geburt auf mich zu kommen wird. Nämlich ein Kaiserschnitt. Nach den zwei ungeplanten Kaiserschnitten folgt jetzt ein geplanter, leider. Ich hätte ja auch gern einmal eine „normale“ Geburt erlebt, aber aufgrund meiner Vorgeschichten und meines Alters (!) fällt das aus. Aber so weiß ich zumindest ziemlich genau, was mich erwartet, was auch etwas beruhigend ist.
- Du machst nicht mehr jeden Schwangerschaftshype mit. Der Geburtsvorbereitungskurs fiel beim zweiten Kind schon aus und jetzt auch wieder. Yoga, Pilates, Aqua Gym, Dammmassage, Musik an den Babybauch halten … Ach, ich hab einfach keine Zeit für sowas und ob es wirklich etwas bringt? Wer weiß.
- Das Schönste aber ist, dass bei allen weiteren Schwangerschaften noch mehr Familienmitglieder da sind, die sich auf das neue Baby freuen können.
Also im Grunde ist es doch alles anders und vermeintlich weniger spannend, aber genauso aufregend, weil man es mit noch mehr Leuten teilen kann.
Und so ähnlich geht’s dann mit der Erziehung von Nr 3 weiter…kenne ich schon, geht vorbei und bin sowieso zu müde zum konsequent sein. Ich verstehe meine Persönlichkeit als Nr 3 plötzlich viel besser.
Danke für deinen kurzen Stand der Dinge. Ich finde es ehrlich gesagt beruhigend, was du schreibst. Ich bin zwar nicht mit Kind Nr 3 schwanger, kann aber vieles was du über Schwangerschaft Nr 2 schreibst nur bestätigen. Damit wird Schwangersein auch das, was es ist. Ganz normal.
Das hast du Recht. Ganz normal. Wenn man das alles schon beim 1. Kind wüsste …