Da ich ja sonst nix zu tun hab *ironieoff, nähe ich jetzt ab und zu wieder. Früher hab ich tatsächlich ziemlich viel genäht. Ich habe mir Röcke, Blusen und Tops und sogar Mäntel genäht. Vor allem Dinge, die recht schnell gehen. Geduldig bin ich nämlich ganz und gar nicht.
Ich hatte eine Kindernähmaschine
Schon als Kind hab ich angefangen zu nähen. Das liegt sicherlich daran, dass meine Mutti eigentlich so gut wie alles für sich und auch für uns genäht hat. Im Osten gab es ja nix, nicht mal Stoffe, nicht mal Schnitte. Beides hatten wir damals glücklicherweise aus dem Irak, aus Bagdad, denn da haben wir als Familie einige Zeit gelebt. Dort war es in den 70ern, man kann sich das heute kaum vorstellen, sehr viel westlicher, als in der damaligen DDR. Meine Mutter hat sich dort also mit wunderschönen Stoffen und mit den aktuellsten burda style-Magazinen eingedeckt. Die gab es da nämlich interessanterweise. Von den Schnitten und Stoffen haben wir alle dann jahrelang, als wir schon längst wieder zurück in unserer Heimat waren, gezehrt. Meine Mutter nähte die tollsten Kleider für sich und auch für mich und brachte mir recht schnell das Nähen bei. Ich hatte dann schon mit 12 eine kleine Kindernähmaschine und legte los. Am Anfang hat es nur für kleine Täschen gereicht aber später, als ich dann so Anfang 20 war, hab ich mir schon ziemlich viele Röcke und Tops genäht.
Und auch als unser erster Sohn, Gustav, geboren wurde, habe ich viel nebenbei genäht, bis wir irgendwann Hauptstadtmutti gegründet haben und unser zweiter Sohn geboren wurde. Dann hatte ich einfach zu wenig Zeit. Ab und zu nähe ich mir mal eine schnelle Bluse aber mehr schaffe ich selten. Wobei ich es mir immer wieder vornehme.
Ich war also sehr froh, als mir das burda style-Team die neue burda baby geschickt hat. Jetzt musste ich nämlich nähen 😉 Die Modelle im aktuellen Heft sind alle sehr niedlich und praktisch. Es fiel mir echt schwer, mich zu entscheiden.
Das Babykleid
Ich hab mir dann für Edda ein kleines Kleidchen ausgesucht. Das sah so aus, als wenn es leicht zu nähen wäre. Es hat dünne Spaghetti-Träger und nur jeweils zwei Stoffteile vorn und hinten. Den Schnitt könnt ihr direkt hier online kaufen und runterladen oder euch natürlich das ganze Heft im Zeitschriftenhandel besorgen oder Online kaufen. Wenn ihr mehr nähen wollt, lohnt sich das preislich etwas mehr.
Und so hab ich es gemacht
Da ich nie so recht weiß, wie lange unser Baby tagsüber so schläft, habe ich mit ihr in der Babytrage alles vorbereitet. Ich habe die Stoffe, die ich mir von Kleiner Fuchs Stoffe schicken lassen habe, angeschaut und den einen ausgewählt. Musselin in Rosé mit kleinen Glitzer-Tupfen. Eigentlich sollte man den Musselin vor dem Nähen waschen. Das hab ich dann leider nicht geschafft, sondern erst genäht und dann gewaschen. Das ging auch sehr gut.
Dann zwischendurch gab es Brei für Edda und hinterher hat sie doch tatsächlich zwei volle Stunden geschlafen. Puhhh!
Und ich hab losgelegt. Um zeitlich abzukürzen, hab ich den Schnitt nicht auf Seidenpapier übertragen sondern einfach ausgeschnitten, auf den Stoff übertragen (mit Kreide) und den Stoff entlang der Linien ausgeschnitten.
Die einzelnen Stoffteile habe ich zusammengenäht und versäubert. Um ehrlich zu sein, sieht es von Innen nicht ganz so ordentlich aus aber die Hauptsache ist, das es hält, oder?
Die Träger sollten aus schmalen Stoffstücken genäht werden. Auch das war mir zu aufwendig und mir fiel ein, dass ich noch orangefarbenes Geschenkband aus Stoff hatte. Das habe ich zurechtgeschnitten und angenäht.
Fertig!
Fertig war das kleine Kleidchen. Nun nur noch ab in die Waschmaschine und in den Trockner und am nächsten Tag konnte es Edda anziehen.
Es hat eine super angenehme Länge und der Schnitt ist sehr entspannt. Durch den weichen Stoff ist es auch sehr gut tragbar und sieht doch fast festlich aus.
Kleiner Tipp am Rande: Die Spaghettiträger zum Binden sind für Baby nicht so ideal habe ich gemerkt. Edda zieht und knabbert darauf rum und man muss aufpassen, dass die Bänder sich nicht um den Hals legen. Die werde ich direkt kürzen und annähen. Dann kann man die Länge nicht mehr ändern aber das ist sicherer.
Nähen mit Baby ist also durchaus machbar, wenn man sich alles gut vorbereitet. Ich denke, ich schaue mir jetzt mal die kleinen Leggings an …