Geraldine & Sarah: Über Mütter, ihre Hochzeitskleider und Hamburg

In Hamburg haben wir das Gründerinnen-Duo Sarah Andersen und Geraldine Kahl von AWAKE Communications getroffen. Vor den Agenturräumen im Eppendorfer Weg konnte etwas Sonne eingefangen werden.

AWAKE Communications ist eine Kommunikations-Agentur, mit der wir auf Unternehmen setzen, die modern, innovativ und nachhaltig sind. Auf Purpose-Driven Brands, die Verantwortung übernehmen. Nachhaltigkeit ist dabei unsere Seele, Lifestyle & Zeitgeistthemen sind unsere Leidenschaft.

Geraldine & Sarah

Was macht euch gerade glücklich?

Geraldine: Die Sonne am Wochenende hat mich sehr glücklich gemacht. Und meine Kinder, generell meine Familie. Am Sonntag den kompletten Vormittag im Schlafanzug verbringen, lange zu frühstücken, mit den Kids zu spielen und sich gegen Mittag die Zähne zu putzen – das macht mich gerade glücklich. 

Sarah: Ich bin am zufriedensten, wenn ich es schaffe in meinem Alltag eine gute Morgenroutine zu etablieren. Das schaffe ich nicht immer und ich versuche da auch nicht zu streng mit mir zu sein. Aber wenn ich es morgens schaffe, nachdem alle aus dem Haus sind, in mein Journal zu schreiben, einen Podcast zu hören und Yoga zu machen starte ich meist sehr zufrieden in den Tag. Glücklich macht es mich gerade mein Sozialleben wieder aufleben zu lassen und mich so oft ich kann mit Freunden und Freundinnen zu verabreden. Das kommt nicht häufig vor, aber wenn ich es schaffe, dann gibt mir das zu meinem Leben als selbstständige Frau mit Familie einen richtigen Glückskick.

Was macht euch gerade wütend?

Sarah: Das ist eine schwierige Frage, denn Wut ist kein Gefühl, dass ich häufig im alltäglichen Leben spüre. Wütend machen mich eher die großen Themen. Ich bin wütend, dass unsere Kinder in einer unstabilen Welt groß werden und ich nicht ewig leben kann, um sie zu schützen. Ich bin wütend darüber, dass immer noch zu wenig auf globaler Ebene für das Klima getan wird und Menschen durch Klimakatastrophen sterben müssen. Wütend darüber, dass die Weltmächte von Tyrannen und Witzfiguren regiert werden. Sowas macht mich wütend.

Geraldine: Der ständige, gefühlte Zeitmangel. Stress und „Unvereinbarkeit“ machen mich wütend, teilweise hilflos. Ich lese nun endlich Teresa Bückers Buch „Alle Zeit“ und bin gespannt auf neue Ansätze.

Wo seid ihr gerne?

Sarah: Ich war schon immer gern zu Hause. Ich liebe mein zu Hause. Ich könnte den ganzen Tag mit meinem Mann und meinen beiden Kindern zu Hause abhängen. Zwischendurch brauche ich aber auch die Landluft. Daher besuche ich gern meine Eltern im Wendland. Die haben ein Haus direkt an einem Feld am Waldrand. Da kann ich zwischen dem Duft von Kiefern und dem Ostfriesentee meiner Mama richtig auftanken und genießen.

Geraldine: In der Stadt und auf dem Land – der Mix macht´s!

Wo seid ihr gerne in eurer Stadt?

Geraldine: Im Wohlers Park, auf unseren Spielis in der Hood, in unserem Büro und in meinem Zuhause.

Sarah: Ich gehe sehr gern spazieren. Das erdet mich und ist wie Meditation. Der Innocentia Park und das Ufer am Isebekkanal sind meine häufigsten Routen. Ansonsten gehe ich gern bei schönem Wetter mit viel Zeit und Ruhe einen italienischen Kaffee im Favorita in Hoheluft trinken. Draußen sitzen und People Watching ist ein muss. Im Sommer schmeckt da auch der Spritz in der Sonne fantastisch.

Habt ihr Tipps für Eltern in eurer Stadt?

Geraldine: Ich finde es gibt in Hamburg richtig tolle Spielplätze und Parks, wo man sich mit Kindern super aufhalten kann. Auch der Elbstrand ist einfach Mega. Oder das Niendorfer Gehege und der Altonaer Volkspark. Hier verbringen wir als Familie oft unsere Zeit.

Sarah: Für uns neu entdeckt haben wir auch die Parkanlage Rahweg. Da gibt es ein einmaliges Waldcafé, einen Minigolfplatz, einen Spielplatz mit Riesenschaukeln, viele Hunde auf der Hundewiese und einen großen Teich. Da kommen alle Familienmitglieder auf ihre Kosten. Was ich auch toll finde sind die ganzen kleinen Craft-Studios die überall aufgemacht haben. Töpfern, Nähen, Keramik bemalen, T-Shirts bedrucken. Meine Kinder lieben das.

Meinen Style würde ich beschrieben als…

Geraldine: Relaxed, verspielt, feminin, farbig, modern.

Sarah: Zeitlose Classics, modern interpretiert mit einem Hauch französischer Finesse. 

Mode ist mir wichtig, weil…

Geraldine: …ich mich damit selbst ausdrücken kann, meine Laune und Persönlichkeit zeigen kann.

Sarah:… sie die Individualität der Menschen zeigen kann. Sie macht uns bunt. Persönlich hilft sie mir dabei zu zeigen, wie ich mich sehe und unterstreicht meine Persönlichkeit. Sie kann zeigen in welcher Stimmung ich bin oder die Stimmung in der ich bin verstecken. Ich entscheide, was ich zeige. 

Welches Kleidungsstück eurer Eltern hat euch geprägt?

Geraldine: das Hochzeitkleid meiner Mama. Sie hat es umschneidern lassen, sodass sie es im Sommer als Kleid tragen konnte und ich fand es einfach wunderschön. Immer, wenn sie es anhatte, habe ich mich darauf gefreut, es auch irgendwann tragen zu können. Leider hat es aber die Zeit nicht überlebt. Irgendwann ist es in unserer Verkleidungskiste gelandet und als ich dann wirklich reingepasst hätte, war es zerrissen.  

Sarah: Ja same here. Das Hochzeitskleid meiner Mama. Wie sie es kurzerhand und ohne zu zögern zu einem Prinzessin-Kleid für mich zum Fasching umgewandelt hat. Da denke ich heute noch oft dran und dann wird mir ganz warm im Herzen. Für mich war das ein Akt wahrer Liebe einer Mutter für ihr Kind. Eine Mutter die alles geben würde. 

Welches Kleidungsstück aus eurer Kindheit hättet ihr gerne noch?

Geraldine: Ich hatte so ein hellrosa Kleid mit Volants, da war ich so 2-3. Das hätte ich tatsächlich heute gerne noch in meiner Größe 😊

Sarah: Meinen ersten Fingerring. Ein Silberring mit einem roten Stein. Den hätte ich gern meiner Tochter weitergegeben.

Welches Kleidungsstück habt ihr wahrscheinlich am Längsten?

Geraldine: eine weiße Bluse, die ich mit einer Freundin während des Studiums geswappt habe. Die ist nun seit mittlerweile 20 Jahren in meinem Kleiderschrank.

Sarah: Ich schätze das müsste meine schwarze Lederjacke im Pilotenstil sein. Die war mein Markenzeichen in Unizeiten.

Welches Kleidungsstück habt ihr euch zuletzt gekauft?

Sarah: Einen wunderschönen khakifarbigen Wollpullover über Vinted. Den trage ich gerade ständig.

Geraldine: eine Mütze vom Green Fashion Store Glore hier in Hamburg. Die brauchte ich wirklich. Ich habe mir tatsächlich vorgenommen bis Ende des Jahres keine Kleidungsstücke zu kaufen, die ich nicht wirklich brauche. Bisher klappt es ganz gut.

Worin wollt ihr begraben werden?

Geraldine: In meinem Hochzeitkleid?

Sarah: Das ist mir nicht so wichtig. Beim Sterben geht es um die Trauernden. Das, was für die am besten wäre, würde ich entscheiden. Wenn es nach mir ginge, am besten direkt verbrennen. Möchte, dass man mich lebendig in Erinnerung behält.

Was geht jeden Tag?

Geraldine: Jeans und Sweater, dazu Sneaker.

Sarah: Same here!

Was genau hast du an und was ist die Geschichte hinter deinem Outfit? 

Geraldine: Ich trage den AINHOA Mini-Rock eines unserer ersten Fair Fashion Agenturkunden bei AWAKE: JAN ´N JUNE. Den Rock gibt es hier sogar noch. Ich liebe die JAN ´N JUNE Kollektion so sehr, schaut euch da mal um! Wirklich große Empfehlung! 

Das graue Overshirt mit Hemdärmeln dran ist von Nearon Studio – ein sehr cooles Upcyclinglabel aus Wien. Die Teddyjacke ist ebenfalls von einem tollen, nachhaltigen Label: ThinkingMU.

Sarah: Die Jacke war und ist große Liebe und ist von Isabel Marant. Sie ist sogar noch über  Mytheresa zu haben, reduziert. Meine Wildleder Boots und die wunderschöne Handtasche sind vom französischen Label Bobbies Paris, einer unserer Agenturkunden.

Und mein Halstuch, das Highlight des Looks und mein Markenzeichen seit einigen Jahren, ist aus dem Schrank meiner Kinder. Wir haben Bandanas in allen Farben. Ich trage außerdem eine Sonnenbrille von AIRE, die ich von einer Freundin zum Geburtstag bekommen habe, Ohrringe vom Berliner Label Aeyde. Mein Wollpulli und die Hose habe ich bei Vinted geshoppt. Ich liebe es online secondhand Hand zu stöbern.

Fotos: Kai Senf

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