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Jagdsaison – guckt diesen Film!

Da packt sie einfach den Imperativ im Titel schon aus, was fällt ihr ein? Einiges fällt mir ein und zwar immer, aber vor allen Dingen möchte ich euch sagen, dass ihr einen Abend da draußen verdient habt, und zwar mindestens einen genauso schönen, wie wir ihn hatten, als wir zur Filmpremiere von Jagdsaison in den Zoo Palast kredenzt wurden.

©TOBIS/André Hercher

Ob das wohl fancy wird, frag ich mich und denke mir, fuck it, ich will Glitzer. Hauptstadtmutti Autorin und Stilikone Andrea Glaß geht es ähnlich:

Ich hab son fancy weißen Overall mit so mörder-Fledermausflügeln. Kurz. Weiß. Lack-Wedges in weiß und im Gesicht alles voll Farbe: Ohrringe bunt, Lippen, Lidschatten. ES WAREN 2 JAHRE Pandemie. Ich hab keine Zeit für Zurückhaltung

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Und ich? Gehe als Lady Gaga-Diskokugel. Was übrigens rückblickend wirklich klug von mir vor, so konnten mich alle meine Freundinnen immer schnell finden, und ich hatte ein gutes Dutzend dabei! Andrea und ich haben uns jedenfalls gefühlt, das ist ja wohl auch mal was. Und Linnie von Sky wie immer ein Traum in Bohemien Eggshell.

Und der Film, Elina?

Hach, der Film. Ich bin ehrlich: meine Erwartungen waren ganz, ganz unten und ich wollte komplett unvoreingenommen reingehen. Und habe mich bepisst vor Lachen. Von links wurde ich mit Süßkram gefüttert und von rechts blökte es ins Ohr, bis mir irgendwann auffiel, dass Rosalie Thomass und Andrea knallhart die gleiche Stimme haben. Tonfall, Vokabular, alles. Obwohl, wie Eva müsste man sagen. Eva ist eine der drei Frauen in dem Film. Dann gibt es noch Bella und Marlene. Bella ist die neue Freundin von Evas Ex-Mann. Wobei, die ‚Neue‘? Sind auch schon drei Jahre her. Und Marlene ist eigentlich Evas beste Freundin, versteht sich aber mit Bella mindestens genauso gut und hat derweil genug vom buchstäblich ermüdenden Ovulations-Sex. Wir alle Eva, wir alle.

Das hätte richtig schief gehen können, ich sag wie es ist, und es ging stattdessen ab. Wir haben wirklich gelacht. Alle. Es war befreiend. Wäre da Diversity-mäßig mehr gegangen? Sicherlich. Was mir besonders gut gefallen hat: es geht sehr wohl um Freundschaft und um Achtung, vor sich selbst. Außer in der Szene mit den Clown-Klamotten vielleicht. Ich besitze leider eine sehr ähnliche Culotte. Die muss jetzt weg, asap. Almila aka Bella hat es geschafft, vollkommen glaubhaft unser endpeinliches Mitte-Englisch auf die Leinwand zu zauber, und hat dabei vielleicht sogar nicht mal komplett auf die Kacke gehauen.

Auf der Premierenfeier haben wir dann diskutiert. Viel sogar. Ob man das darf, dieses ‚wegficken‘, wenn man einen Crush auf einen anderen Menschen hat. Wer von uns schon einmal über eine Affäre nachgedacht hat, wer es durchgezogen hat. Und ob Patchwork so laufen sollte, wie man das hinkriegt, wenn die Kinder plötzlich noch eine Frau in ihrem Leben haben. Ob der Wax-Witz nicht schon ausgespielt war, oder ob Menschen wirklich noch waxen lassen? Oder lassen Frauen, die vor Jahren alles weggelasert haben, jetzt ihren Vulva-Hügel vielleicht microbladen?

Ein gemeinsamer Abend mit so vielen Frauen, der bis 2 Uhr morgens im Café am Neuen See anhielt, war Magie. Mit einem sehr interessanten Spaziergang durch den Tiergarten, aber psssscht das erzähl ich nicht. Ich kann euch erzählen, das es sich gut angefühlt hat, wieder an einem Tisch zu sitzen. Unsere Kinder werden alle älter, aber meine geliebte Julia Stelzner hatte ihren Abend weg vom Baby mit uns auf dem roten Teppich, wie es sich gehört. Darauf haben wir auch angestoßen, wie verschiedenen unsere Leben alle sind und wir uns alle gefunden haben.

Für noch mehr Eindrücke von unserem schönen Abend, hier entlang.

Das war traumhaft schön. Macht das auch. Geht, schaut euch diesen Film an, lacht euch kringelig und danach bloß nicht direkt nach Hause! Danach geht ihr auch irgendwohin, wo man draußen sitzen kann, mit den Menschen in eurem Leben und dann diskutiert ihr mal wieder und umarmt euch, versprochen?

©TOBIS/André Hercher

Rosalie Thomass, Almila Bagriacik und Marie Burchard, danke für den schönen Abend! Wer noch mehr über den Film und die Arbeit von Rosalie Thomass erfahren möchte, liest diesen SZ-Artikel. Hier noch mehr Eindrücke von der wahrlich zauberhaften Premiere von Jagdsaison:

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Die Schuhe sind gar nicht grau, das ist der Rest vom Tiergarten.