Leute, Leute! Fünf Jahre ist es her, seit ich das erste Mal beim MomCrushMonday dabei sein durfte. Kaum zu glauben, aber das Baby, das damals erst wenige Monate alt war, hat kürzlich beschlossen, dass es „veggie“ leben möchte und geht mit pink gesträhntem Haar in die Kita. Wo sind die Jahre hin? Und könnte ich die letzen beiden bitte noch mal ohne Pandemie bekommen?
Es hat sich jedenfalls ein bisschen was getan seit meiner Vorstellung hier. Ich habe ein paar Tattoos mehr, hatte diverse Haarfarben und Brillen und fast noch mehr Namensänderungen auf Instagram. Flatterhaft ist mein zweiter Vorname. Inzwischen bin ich bei @nnhrst angekommen und habe die allermeisten alten Beiträge archiviert, weil ich heute noch genauer überlege, was ich teilen mag und was nicht. Mein Mindset ist heute nämlich auch nicht mehr dasselbe wie 2017. Wer hätte es gedacht? 😏
Glücklich in der Elternzeit
Unter diesem Bild habe ich darüber nachgedacht, was für verrückte Sachen ich in der Anfangszeit mit Baby gemacht habe. Ich habe die Elternzeit wirklich geliebt. Rückblickend waren 11 Monate viel zu kurz. Ich war geradezu glückselig in meiner Babybubble. Vielleicht lag es an den Hormonen. Vielleicht daran, dass ich das erste Mal in meinem Leben das Gefühl hatte, intuitiv alles richtig zu machen.
PEKiP, Babyschwimmen, Babykonzert… Ich habe, eigentlich ganz untypisch für mich, alles mitgenommen. Einiges davon würde ich heute wieder machen. Bei der Erinnerung an das Knirpskonzert muss ich mich aber doch sehr über mich wundern. Das war schon eine sehr elterngewollte Veranstaltung. Den Miniminis war die Musik jedenfalls pupsegal.
Sonnenvermissung
Wie gerne würde ich jetzt dieses Kleid überwerfen, mir das Kind schnappen und in der Hitze des Tages zur Eisdiele schlurfen. Oder mich ins Auto setze und nach Holland rüberdüsen. Mir fehlt die Sonne! Im Treppenhaus fehlt mir das Licht, weswegen es aktuell kaum Treppenfotos von mir gibt. Vor allem aber fehlt mir die Unbeschwertheit, die ich an diesem Tag empfunden habe. Vielleicht höre ich auf meinen eigenen Rat und ziehe mir gleich ein paar lustige Tierclips rein.
Muss ‚Mom‘ in die Bio?
Eines der wenigen Bilder, auf denen zumindest teilweise auch das Kind zu sehen ist. Ich hab mich damals als Insta-Mutti bezeichnet, aber ich glaube, so richtig war ich das nie. Ich mag nicht immer nur über Kinder sprechen, weder online noch offline. Ich bin weit davon entfernt, anderen Tipps in Sachen Erziehung etc. zu geben und wenn ich meine Liebe für das Kind in Worte fassen möchte, denn muss ich diese nicht öffentlich festhalten. Trotzdem steht in meiner Bio u.a. „mom“, weil ich es wichtig finde, „moderne Mutterschaft“ und die damit einhergehenden Struggles sichtbar zu machen. Ich möchte künftig auch wieder öfter darüber schreiben und dem Thema mehr Raum geben. Je länger die Pandemie dauert, desto kürzer wurden meine Bildunterschriften. Das möchte ich gern wieder ändern.
Bodyshaming, but make it 2022
Bodyshaming. Auch 2022 still a thing. Mein eigener Blick auf meinen, aber auch auf fremde Körper hat sich seit der Geburt extrem verändert. Lange war ich einfach geflasht davon, was mein Körper während und nach der Schwangerschaft geleistet hat. Ich darf so aussehen, weil… Finde ich mittlerweile Quatsch. Klar waren Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit krass, aber kein Körper braucht eine Entschuldigung dafür, dass er aussieht, wie er aussieht. Ich war nie weicher und delliger als heute und nie hat es mir weniger ausgemacht. Weil meine Hosengröße einfach null Relevanz hat.
Stillstand oder Konstante
Ich habe Erdtöne für mich entdeckt und ich lieb’s. Das Kind meinte neulich, ich würde immer gleich aussehen, aber das sehe ich nicht negativ. Im Gegenteil. Und ich kenne mich. Ich bekomme früh genug ja doch wieder Lust auf Veränderung.
Leseliste
Lesen ist nach wie vor meins. Unvorstellbar, dass es Zeiten gab, in denen ich an die 100 Bücher im Jahr gelesen habe. 2021 waren es immerhin 26. Das weiß ich so genau, weil ich Listen führe über die Bücher, die ich gelesen habe und über die, die ich lesen möchte. Auf letzterer steht u.a. ein Roman von einer gewissen Elina Penner. 🙂
Secondhand First
Ich war ein bisschen erschrocken darüber, als ich gesehen habe, wie viele Markennamen ich 2017 hier gedroppt habe. Offenbar waren Marken damals ein Ding für mich oder ich dachte, das würde sich so gehören. Ich habe immer noch Freude an schönen Sachen und wenn ich behaupten würde, dass mein Kleiderschrank minimalistisch wäre, dann wäre das eine glatte Lüge. Es stimmt aber, dass ich viel viel weniger kaufe als früher, weniger impulsiv und gern Second Hand. Ich bringe Kleidung sogar regelmäßig zum Schneider, wenn sie dadurch erhalten bleiben kann. Ich versuche, mich an Vivienne Westwood zu halten: „Buy less, choose well, make it last.“
Grau, grau, grau sind alle meine Haare
Ich hatte mit Mitte 20 schon die ersten grauen Haare. Das liegt in der Familie. Lange war mir das richtig unangenehm. Nicht das Grau als solches. Ich habe kein Problem mit dem Älterwerden. Aber es hat mich genervt, ständig darauf angesprochen zu werden. Also hab ich mir letztes Jahr viel Zeit und noch mehr Geld genommen und bin zum Frisör gegangen, um komplett grau zu werden. Je nach Lichteinfall sind die Haare nun mal Granny- und mal Dachsfarben. Ich lieb’s.
Italo-Kartoffel
Ich bin ja eine Italo-Kartoffel. Meine Mutter kommt aus Deutschland, mein Vater aus Italien. Die Sommerferien haben wir damals bei der italienischen Verwandtschaft verbracht und ich war bis heute noch nie in Italien, ohne die Familie besucht oder zufällig getroffen zu haben. Das will ich 2022 ändern. Nicht, weil ich meine Familie nicht mag. Ich wäre einfach gern mal auf mich alleine gestellt in Italien unterwegs. Auf dem Bild waren wir für ein paar Tage in Como.
Gute Laune mit Brummschädel
Auch wenn es mir auf dem Bild richtig bescheiden ging, weil ich vergessen hatte, wie sich ein Kater anfühlt, macht mir das Foto gute Laune. Am Abend zuvor waren wir auf einem 40. Geburtstag, wir haben mit Freund*innen gefeiert, ich habe die Wirkung von zu viel Wodka Lemon unterschätzt und mich für einen Abend endlich mal wieder frei und unbeschwert gefühlt. Bis ich am nächsten Tag mit flauem Magen und Brummschädel auf einem Kindergeburtstag saß und mich in mein Bett wünschte. Aber das war es wert.
Eine lange Reise zu sich selbst
Ich werde wahrscheinlich nie zu den Leuten gehören, die sich auf den Marktplatz stellen und rufen, wie geil sie sind. Aber alles in allem finde ich mich heute meist ziemlich ok und manchmal sogar richtig gut. Wenn ich mir überlege, was für eine lange Reise das war, dann hoffe ich sehr, dass ich meiner Tochter ein besseres Vorbild sein kann, damit sie nicht erst mit Ende 30 so mit sich im Reinen ist.
Perspektive
Ich weiß nicht, was passiert ist, aber neuerdings macht mein Mann freiwillig Fotos von mir. Immer öfter sogar ohne, dass ich ihn darum bitten muss und wir uns im Nachgang in die Wolle kriegen, weil die Bilder nicht zu gebrauchen sind. Neulich ging er sogar von sich aus in die Hocke, weil er sich offenbar gemerkt hatte, was ich über Perspektiven erzählt hatte. 🙀 Nichtsdestotrotz, eine Fashion Bloggerin wird aus mir in diesem Leben nicht mehr.
Land oder Stadt?
Da waren wir in Hamburg und so sehr ich Hamburg auch mag, ich könnte mir heute nicht mehr vorstellen, in so einer riesigen Stadt zu leben. Wir wohnen zwar auch in einer Großstadt, aber die ist doch deutlich überschaubarer und ganz ehrlich… Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr reizt es mich, raus auf’s Land zu ziehen. So schön es auch ist, alles Wichtige fußläufig erreichen zu können, so sehr nervt mich der Trubel in der Stadt, das Überangebot an einfach allem. Mal schauen, was die Zukunft so bringt. Fragt mich doch in fünf Jahren noch mal! 😆