Ich, 31 Jahre alt, keine Flugbegleiterin, keine Omi, besitze jetzt eine Kompressionsstrumpfhose. Wie es dazu kam und warum ich mich seitdem wie ein Glücksbärchi fühle, lest ihr hier:
Seit ein paar Wochen (in Wirklichkeit sind es wohl Monate) passe ich nicht mehr in meine Klamotten. Das ist okay, ich bin schwanger. Man munkelt, das gehe damit einher. Nur hatte ich mir anfänglich eingeredet, dass das wachsende Bäuchlein meiner Garderobe nichts anhaben kann. Hosen würde ich mit einem Gummi weiten, meine sackigen Kleider endlich zur Gänze ausfüllen und sonst eben in den Schrank meines Freundes langen. Nun ja, wie soll ich es sagen, daraus wurde nichts. Sack-Kleider sehen nämlich tatsächlich nur gut aus, wenn sie formlos am Körper baumeln. Mit Bauch: Tonnen-Alarm! Also habe ich umdisponiert. Mir meine neue Silhouette genau angeschaut, mich mit ihr verbrüdert und bin shoppen gegangen. Ein enges (!) Strickkleid mit Turtleneck und ein schwarzer Bleistiftrock aus butterweichem Jersey sind seither meine Lieblingsteile. Bequem, überraschend feminin und unkompliziert.
Aber – eben nur mit Strumpfhose!
Dabei sind die doch bei mir so eine Sache. Ich bin nämlich eine sogenannte Strumpfhosenmimose. Entweder rutschen, kneifen, drücken sie oder nerven mit blödem Glanz. Als mich Isa also fragte, ob ich die neue ITEM m6 Mama Tights testen will, hoffte ich sehr, dass sie mehr kann als die üblichen Verdächtigen.
Unter folgenden Gesichtspunkten habe ich mir die Höschen also angeschaut:
Ist sie mehr als nur praktisch? Für knapp 60 Euro erwarte ich etwas Glamour. Wenn schon Unterwäsche mit Funktion, dann darf sie bitte auf keinen Fall auch danach aussehen!
Was kann die Strumpfhose für mich tun? Mir das Leben erleichtern, sollte schon drin sein …
Wird sie mich nerven? Eine Strumpfhosenneurotikerin will bekehrt werden.
Also los:
Glam-Faktor
Sind wir mal ehrlich, eine Schwangerschaft ist nicht sehr glamourös. Kompressionsstrumpfhosen sind es eigentlich auch nicht. Ich hatte also dicke fleischfarbene Stoff-Röhren erwartet. Stattdessen gibt’s bei ITEM m6 sexy Wäsche. I like.
Die Mama Tights sind in zwei DEN-Varianten erhältlich, 30 und 50, also nie vollständig opak, das lässt etwas Haut durchschimmern und liegt im Trend. Auf dem Bauch thront eine große rote Herzstickerei, die ich erst albern, dann doch aber schon auch sehr süß fand – diese Hormone! Leider habe ich dadurch jetzt einen schrecklichen Ohrwurm aus meiner Kindheit wieder heraufbeschworen – die Titelmelodie der Glückbärchis. Diese Hormone…
Kann-Faktor
Ich habe gelernt: Kompressionsstrümpfe in der Schwangerschaft sind dann wichtig, wenn der Körper das Komprimieren der Gefäße allein nicht mehr schafft. Wenn zum Beispiel das Blutvolumen ansteigt und die Venen für Zwei arbeiten und das Blut nicht mehr richtig zirkulieren kann. Oft kommt es dann zu Krampfadern, schweren Beinen oder Wassereinlagerungen. Um das zu verhindern üben Kompressionsstrümpfe gezielt Druck aus, verkleinern die Gefäße und kurbeln den Bluttransport an. Das heißt: Müde Beine werden wieder munter, der Tag leichter und die Schwangerschaft hat eine blöde Begleiterscheinung weniger. Yeah.
Obwohl ich bisher kein Problem mit meinen Beinen hatte (Fingers crossed), sind die Tights ein Trage-Träumchen. Alles wird zusammengehalten, der Rücken gestützt, der Popo hübsch nach oben gepusht und die Kugel gut verpackt. Übrigens ist das Material am Bauch ein anderes als an den Beinen. Es ist dehnbarer, natürlich ohne Kompressionseffekt und wächst ab dem 5. Monat bequem mit.
Nerv-Faktor
Glaubt mir, ich als alter Strumpfhosenmuffel habe regelrecht nach Fehlern gesucht. Und ja, vielleicht ist es ein bisschen schwer sie anzuziehen. Aber hey, Kompression = eng, that’s the deal. Doch wenn sie einmal sitzen, dann sitzen sie. Von Enge keine Spur, kein Ziepen, kein Rutschen und das Bündchen über dem Bauch macht keine Magenschmerzen. Selbst nach Airobic-Glanz habe ich vergeblich gesucht.
Mein Fazit
Die Mama Tights sind das Rundum-Sorglos-Paket gegen Modeverdruss und schwere Beine. Ich bin überzeugt und trage sie fast täglich. Nur um Holzbänke mache ich ab jetzt einen großen Bogen. Gegen Laufmaschen sind nämlich selbst diese Super-Strumpfhosen nicht immun.
Text: Anne Postrach (Instagram: tiny.thingsforkids)