10 Dinge, die du über den Kaiserschnitt wissen solltest – und keiner dir zu sagen wagt

„Was haltet ihr von einem geplanten Kaiserschnitt?“ las ich heute auf Facebook. Ich habe echt keine Lust mehr auf solche pseudo-provokanten Facebook-Fragen, aber diese fand ich besonders dreist. Denn ich hatte zwei Kaiserschnitte – allerdings ungeplante.

Die Frage „Was haltet ihr von einem geplanten Kaiserschnitt?“ lässt tatsächlich darüber nachdenken, ob es eine Möglichkeit ist, das Baby mit weniger Stress und Schmerzen zu gebären. Das denken zumindest alle, die 1. keinen Kaiserschnitt hatten, 2. überhaupt keine Kinder haben und 3. die vielen Promi-Geschichten in den Medien verfolgen, in denen der Wunschkaiserschnitt oft als eine harmlose Geburtsvariante beschrieben wird (wobei dieser gerne mal vier Wochen vor Termin durchgeführt wird, damit man nicht zu viel zunimmt und das überschüssige Fett gleich mit weggeschnippelt wird).

Dieser Wunschkaiserschnitt klingt also verlockend. Aber ist er das wirklich? Ist ein Kaiserschnitt die Easy-Peasy-Variante, um ein Baby zu bekommen? Ich kann aus Erfahrung sagen: Nein, ist es nicht. Und habe 10 Dinge, die man über den Kaiserschnitt wissen sollte, aber (leider) nur selten im Geburtsvorbereitungskurs lernt, zusammengestellt:

1. So läuft ein Kaiserschnitt ab: Wenn man eine PDA hat, ist man bei vollem Bewusstsein, ansonsten wird man betäubt und bekommt die Geburt nicht mit. Im OP wird man angeschnallt, ist gefühlt komplett nackt (man behält nur obenrum das OP-Hemd an). In der Höhe des Bauchnabels ist ein Tuch von der Decke gespannt, damit man den Eingriff selbst nicht sehen kann. Dann geht es los: Haut, Fettgewebe, Bindegewebe, Muskulatur, Bauchfell und natürlich die Gebärmutter werden durchtrennt, um an das Baby zu kommen. Dafür wird ein Schnitt gemacht und der Rest wird gerissen. Das dauert nur ungefähr zwei Minuten. Das Baby wird dann herausgezogen und man bekommt es auch sofort in die Arme. Danach aber wird gefühlt unendlich lange (es sind aber nur 15-30 Minuten) alles wieder zusammengenäht. Während der Zeit ist das Baby beim Papa.

2. Ein Kaiserschnitt ist eine Bauch-OP und jede OP ist zwangsläufig mit Komplikationen verbunden. Beim Kaiserschnitt kann beispielsweise die Blase oder der Darm beschädigt werden, entweder beim Aufschneiden oder beim Zusammennähen. Es kann zu Blutungen oder zu Infektionen der Wunde kommen. Man sollte sich dessen bewusst sein. Ach ja, und der Katheder. Darüber war ich am meisten erschrocken. Man kann ja erst nicht aufstehen. Er muss aber recht schnell wieder entfernt werden, eben auch wegen der Infektionen.

3. Trotz allem muss man nach der schweren OP relativ schnell aufstehen, möchte das auch gerne – und das ist der Horror. Die Schmerzen sind viel, viel schlimmer als jede Wehe (ich spreche da aus Erfahrung, nach 23 Stunden Wehen). Und sie hören auch nicht sofort wieder auf. Das dauert. Das einzig Positive daran: Je mehr man sich bewegt, um so schneller heilt alles.

4. Schnell wieder fit und schlank werden? Das geht nur sehr, sehr langsam. In den ersten zwölf Wochen (!) sollte man eigentlich keinen Sport machen und vor allem nichts Schweres heben. Mit der Rückbildungsgymnastik kann also erst danach angefangen werden. Ich fand das total nervig und bin zumindest jeden Tag viel mit dem Kinderwagen spazieren gegangen, so gut es eben ging.

5. Nach einem Kaiserschnitt sollte mindestens 12 Monate ordentlich verhütet werden. Da die Narbe verheilen muss, sollte man in den ersten 12 Monaten nach dem Kaiserschnitt nicht wieder schwanger werden. Durch die Dehnung und den entstehenden Druck einer neuen Schwangerschaft besteht tatsächlich die Gefahr, dass die Narbe reißt.

6. Die Narbe bleibt für immer. Sie ist zwar nicht lang, so ungefähr 8 bis 10 cm, aber man sieht und fühlt sie. Ich hatte zwei ungewollte Kaiserschnitte. Nach dem ersten war meine Narbe schief. Beim zweiten Kaiserschnitt hab ich dem operierenden Arzt (es war der gleiche wie beim ersten Mal) vorher eindringlich erklärt, dass er das bitte in Ordnung bringen soll. Hat er auch getan. Aber sie ist da und auch für andere sichtbar – und kann auch zum Makel werden. Denn zum Kaiserschnitt gibt es unterschiedliche  – und leider auch abwertende – Meinungen, die sich in nur einem Blick äußern können. Dieser Blick von anderen Müttern, dem man auch ausgesetzt ist, wenn man nicht lange genug oder zu lange stillt, wenn man schon wieder oder noch nicht arbeitet oder wenn man, wenn man, wenn man. Ihr kennt das bestimmt. Da hilft nur Zurückgucken und lächeln.

8. Die Bauchmuskeln wachsen nicht so schnell wieder zusammen. Das ist das Schlimmste. Die wurden eben einfach mal durchtrennt. Nach meinem ersten Kind war ich nach drei Monaten dann gut im Training – Rückbildung, Cantienica, Yoga, Boot Camp – und schwups, nach 18 Monaten war ich wieder schwanger. Wieder Kaiserschnitt, wieder ungewollt. Wieder alles von vorne. Jetzt, nach drei Jahren, hab ich immer noch das Gefühl, dass mein Bauch taub ist und die Bauchmuskeln irgendwie nicht so wirklich aktiv sind.

9. Und dann die Frage: Habe ich versagt? Die wird natürlich durch solche Diskussionen in den Medien und, noch schlimmer, durch die hinzukommenden Kommentare und die oft mitleidigen Blicke der Anderen aufgeworfen. Warum habe ich es nicht geschafft? Hätte ich es mit einer anderen Hebamme, in einem anderen Krankenhaus, bei einer Hausgeburt, ohne PDA vielleicht schaffen können?

10. Aber da ist auch: Das Gefühl der Freude. Meine Babys haben überlebt und ich auch. Es ist ein Wunder! Ohne Kaiserschnitt wäre es vielleicht nicht so gekommen, wer weiß. Dieses Glücksgefühl überstrahlt auf jeden Fall alles andere. Und deshalb hab ich mich auch besonders über das Foto gefreut, das zurzeit durchs Netz wirbelt und Meinungen bildet. Danke für das Bild des Wunders! Ich bekam Gänsehaut, als ich es sah. Und es war auch der Anlass, mir all dies endlich mal von der Seele zu schreiben.

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Foto: Helen Carmina Photography

22 Kommentare zu “10 Dinge, die du über den Kaiserschnitt wissen solltest – und keiner dir zu sagen wagt

  1. Sabrina ist ja der Börner, wirklich sehr ignorant. Julia ist auch ziemlich einseitig unterwegs. Hammer dieser Krieg. Jeder sollte das Kind so bekommen, wie er es für sich selbst oder aus leider medizinischen Gründen, für richtig (oder leider manchmal als einzige Option) hält. Grade so bei der medizinisch begründeten Schiene sollte man mal den Rand halten, denn was gibt es schlimmeres als keine Wahl zu haben. Aber auch für die, die wählen können (sei es nur der Wunsch oder doch die fiese Panik), ob man sein Kind mittels normaler Geburt oder geplanten Kaiserschnitt, Notkaiserschnitt usw. bekommt: jeder sollte das für sich selbst entscheiden. Wie kann man da so krass urteilen oder seine eigene Meinung oder Erfahrungen einbringen. Das einzige was toll ist sind Beiträge, die einem über gute und schlechte Seiten an allem informieren, sodass man (wenn man es möchte) sich damit auseinandersetzen kann. Aber darüber hinaus sollte man echt mal runterfahren und jeden selbst entscheiden lassen. Es hat keiner nach Kritik an der Geburt oder dem Kaiserschnitt gefragt, sondern lediglich Erfahrungen, Fakten. Schmerzen sind subjektiv, der eine hat kein oder kaum Schmerzempfinden. Der andere hat ein extremes Schmerzempfinden. Schon alleine hier ist jeder Mensch individuell und das ist auch gut so. Hat auch nichts mit dafür ist der Körper einer Frau gemacht zu tun, ja, schon. Aber seid mal froh das es verschiedene Geburtsmöglichkeiten, Haltungen, Stellungen, Wanne, Stühle, Geburtshäuser, Krankenhäuser, Hausgeburt, freie Geburt, Schmerzmittel, PDA, Anästhesie, Medikamente, Kaiserschnitt und und und gibt. So kann und sollte jeder den für sich besten Weg finden und immer berücksichtigen, sofern medizinische Begründungen vorliegen: es ist egal wie dein Kind kommt, Hauptsache du und dein Kind kommen gesund durch das Ganze. Das sollte die Essenz aus allem sein, Dank der heutigen Medizin viel Unterstützung in verschiedenen Bereichen. Da krieg ich so eine Krawatte und muss meinen Unmut mal kundtun. Diese Menschen, die immer alles besser wissen oder sagen „bei mir war es die Hölle, also muss es bei dir auch so sein“ oder „xx ist schlimmer als xx“. Schade das deine Geburt ein schlechtes Erlebnis für dich war und die Beschwerden danach so einschränkend oder langfristig waren. Aber das heißt nicht das es der nächsten Frau auch so ergehen muss. Die Geburt an sich ist das fast schmerzvollste was ein Mensch aushalten muss/kann. Platz 1 wäre verbrennen bei lebendigem Leib und Platz 2 ist die Geburt. Also das es kein Spaziergang ist, ist klar. Es seidenn du hast einfach gute Voraussetzungen und konntest da so durchmarschieren, super! Das wünsche ich allen anderen Frauen auch so. Haltet mal zusammen anstatt euch indirekt auseinander zu nehmen…

    Ich bin übrigens Team Kaiserschnitt, als Info für die Hater. Bei mir ist es so: tiefsitzende Vorderwandplazenta, heißt die Plazenta liegt auf dem Muttermund und das Baby KANN NICHT unten raus! Ja es ist wie es ist, ich bin dankbar das der geplante Kaiserschnitt ein gesundes Baby ermöglicht. Narbe… dicker Hängebauch, Dehnungsstreifen, Komplikationen… ja das gehört dazu. Das sind für mich Narben der Liebe und des Stolzes. Hallo, immerhin haben wir ein Baby in uns groß werden lassen und geboren. Habt mal mehr Respekt davor und untereinander.

    Ich wünsche euch allen von Herzen das ihr mit eurer Geburtsmethode ein gesundes Baby bekommen könnt und alles am Ende gut wird. Angst und viel Kraft wird uns dabei leider begleiten. Allen anderen Mamas mit den traurigen Komplikationen oder auch Problemen oder gar gesundheitlichen Sorgen mit dem Baby ganz viel Kraft.

  2. Ich habe zwei Söhne zur Welt gebracht, den ersten spontan und den zweiten mit einem geplanten Kaiserschnitt.
    Meine erste Geburt war ein wirklich schlimmes Erlebnis. Nach 12 h Wehen im Kreißsaal habe ich eine PDA bekommen. Irgendwann hieß es das Baby müsse geholt werden, weil die Herztöne nicht in Ordnung seien. Also wurde es mit der Saugglocke 3/4 mal versucht- leider vergebens. Also wurde die Zange angesetzt und mein Kind unter höllischen Schmerzen aus mir rausgezogen( dabei wurde ich oben festgehalten, weil ich sonst vom Stuhl gerutscht bin) – natürlich mit Dammschnitt. Danach hatte ich eine Atonie- die Plazenta kam nicht und musste manuell gelöst werden, wobei die Hebamme mir die ganze Zeit auf den Bauch rumgedrückt hat. Irgendwann war ich bewusstlos, weil ich zu viel Blut verloren habe und wurde dann von einem Anästhesistenteam wieder begrüßt mit den Worten bleiben sie ganz ruhig, sie haben jetzt Adrenalin bekommen und ich habe nur Stimmen gehört, lag hilflos da, während untenrum versucht wurde Ordnung zu schaffen..danach lag ich zur Überwachung im OP Aufwachraum und musste danach 6(!) Bluttransfusionen bekommen. Ich sah aus wie der Tod, hatte dank Wundinfektion lange mit dem Dammschnitt zu kämpfen, von den seelischen Narben bei meinem Mann und mir ganz zu schweigen. Danach habe ich dank der Zange eine Blasensenkung bekommen durch die Defekte im Beckenboden. Ich bin sehr zierlich gebaut, habe eine Blutgerinnungsstörung und mein Kind wog 4290g. Ich hatte vorher hin und wieder Zweifel ob das Kind in meinem riesigen Bauch wirklich durch mein Becken passen würde, aber es hieß ja von allen Seiten, dass sich die Natur da schon was bei denkt und das dann schon passt. Dieser Druck nur wer spontan entbindet ist eine richtige Mama von anderen hat mich nicht hinterfragen lassen.
    Beim zweiten war also klar es wird ein geplanter Kaiserschnitt, auf Inkontinenz durch meine Beckenbodenschwäche konnte ich gerne verzichten und auch die Blutungsneigung wäre so besser beherrschbar. 2 Wochen vor ET bekam ich via Vollnarkose ( Spinalanästhesie ging aufgrund meiner niedrigen Thrombozyten nicht) meinen zweiten Sohn mit 57 cm und 3940g. Durch den Wehentropf danach hatte ich dann doch noch etwas Geburtsfeeling ( zum schnelleren Zusammenziehen der Gebärmutter um mein Blutungsrisiko zu
    Minimieren) , was echt etwas fies war, weil ich ja nach Ausleiten der Narkose keine Schmerzhemmung mehr hatte. Habe mir dann etwas geben lassen, war aber trotzdem ordentlich zu merken.
    Ich empfand die zweite Geburt trotz allem als so viel angenehmer! Die Schmerzen waren 1/2 Tage schlimm ( aber man bekommt ja Schmerzmittel) und danach war ich recht schnell wieder mobil und die Narbe finde ich klein und schmal. Nichts im Vergleich zu Wehen bei einer spontanen Geburt, aber auch kein Spaziergang. Bei einer normal verlaufenden spontanen Geburt hat man sicher den Vorteil direkt wieder fit zu sein, das hatte ich allerdings nicht. Jeder sollte selbst entscheiden wie er entbinden möchte und sollte dafür nicht belächelt oder verurteilt werden! Ich würde jederzeit wieder den Kaiserschnitt wählen, aber vlt hatte ich da einfach Glück und bei der spontanen Geburt tausendfaches Pech.

  3. Muss mich jetzt auch mal melden. Ich finde den Artikel gut weil jede Frau sollte ganz genau wissen was auf sie zukommen kann. Bei der natürlichen und der Kaiserschnitt Geburt. Trozdem finde ich es ok wenn eine Frau sich für einen Kaiserschnitt entscheidet. In meinem Fall wird mir die Entscheidung abgenommen. Da es sonst zu 90% wahrscheinlich ist das ich nach einer spontan Geburt Medikamente nehmen muss die normal nach einer organtrasplatation verabreicht werden um die abstoßung zu vermeiden was dann ein stillen ausschließt. Ich aber den Effekt des stillen einer natürlichen Geburt aber als wichtiger erachte als den einer spontanen Geburt. Auch geht es natürlich um meine Gesundheit die die sonst aufs Spiel setzen würde. Ich würde bestimmt lieber für eine Zeit schmerzen haben aber danach mein Kind direkt in die Arme nehmen können und ohne Angst das was reißt hochnehmen, ich würde mein Leben aufs Spiel setzen für die kleine Maus wenn es nötig ist. Aber es gibt eine Alternative wie ich das nicht muss und ich fände es unverantwortlich diese dann nicht zu nutzen und meinem Kind den bestmöglichen Start ins Leben zu ermöglichen. Aber es ist im Leben doch immer häufiger so das wir ander Menschen Verurteilen. Ein paar Beispiele: Die ist dick die kann sich halt nicht beherrschen. Der ihr Kind schläft immer noch im Elternbett sie will nicht das ihr Kind sich entwickelt. Das Kind schläft noch nicht durch dann muss sie es halt schreien lassen…. Ich habe durch meine Krankheit gelernt das man niemanden (ver)be-urteilen kann wenn man nicht sein Leben (seine Erfahrungen) gemacht hat und das kann niemand. Mein Leben lebe nur ich. Ich lasse mir gerne Ratschläge geben aber ich habe auch das Recht mir nicht jeden Rat zu Herzen zu nehmen und fremde sollten immer vorsichtig sein wie sie ihre Meinung formulieren.

  4. Hallo, ich hatte einen Wunsch-KS. Es gab hierfür verschiedene Gründe. Hauptsächlich hatte ich große Angst davor, dass während einer vaginalen Geburt etwas schiefgeht. Habe einen Fall im Verwandtenkreis, da hat das Kind während der Geburt zu wenig Sauerstoff bekommen, der Arzt meinte aber, das geht schon ohne KS. Das Mädchen ist nun 13 Jahre alt und schwerstbehindert. Leider hat bei mir Spinale beim KS nicht richtig gewirkt, so dass ich eine Vollnarkose bekommen musste. Unser Kind konnte ich somit erst später sehen, das war natürlich nicht schön. Bin abends das erste Mal aufgestanden und etwas gelaufen. Klar tut es weh, aber es wird stündlich besser und war nach ein paar Tagen wie ein extrem starker Muskelkater. Die Narbe ist ganz fein, so dass selbst ich sie kaum sehe. Bitte informiert Euch vorher über verschiedene Quellen über einen KS, das ist ganz wichtig. Und denkt dran: Ihr seid die Chefin, Ihr bestimmt, wie Ihr gebären möchtet – lasst Euch nicht reinquatschen.

  5. Nach drei Tagen Wehen, Geburtsstillstand und Notkaiserschnitt, kann ich sagen, dass die Wehen ein Klacks im Gegensatz zu den Kaiserschnittschmerzen sind und den daraus resultierenden Folgen!! Meiner Meinung nach gehören geplante Kaiserschnitte verboten. Die Narbe ist so ungünstig, dass oft der Saum der Unterwäsche daran reibt, langes Sitzen kurz nach der Geburt ist nahezu unerträglich und die ersten Tage nach dem Schnitt sind der Horror. Man ist kaum in der Lage aufzustehen um sich um sein Kind zu kümmern, geschweige denn das Stillen, denn das Baby liegt gefühlt immer ungünstig auf der Narbe. Liebe Frauen, bitte überdenkt einen|euren geplanten Kaiserschnitt!! Es ist ein Einschnitt- im wahrsten Sinne des Wortes und die Wehen sind aushaltbar.

    1. Liebe Julia, es gibt ziemlich individuelle und manchmal notwendige (gesundheitliche) Gründe, die einen geplanten Kaiserschnitt unerlässlich werden lassen. Daher sollte das jede Frau für sich entscheiden können. Pauschal zu sagen, geplante Kaiserschnitte gehören verboten, ist zwar einfach, aber eben nicht immer richtig.

  6. Danke für diesen Beitrag! Mir ist der Kaiserschnitt dieses Jahr passiert, und genauso ist es. Nur mit der Narbe hatte ich mehr Glück. Liebe Grüße an die Autorin.

  7. Hallo zusammen,
    ich hatte zwei Kaiserschnitte, den ersten nachdem ich 6 Tage lang eingeleitet hatte, sich aber trotz 40 Stunden Wehen einfach nichts tat, das Baby wog knapp 4 Kilo – wahrscheinlich habe ich eine Wehenschwäche, meine Mutter hat mit zwei Kindern auch tagelang rumgemacht und wurde dann sehr stark eingeleitet, bis wir endlich auf die Welt kamen.

    Ich war nach sechs Monaten wieder schwanger, und niemand in der Uniklinik in München fand das bemerkenswert oder hätte mich vorher darauf hingewiesen, dass ich nicht sofort wieder schwanger werden dürfe – von daher kann ich Punkt 5 nicht bestätigen.
    Bei der zweiten Schwangerschaft haben wir uns schon vorher dazu entschieden, einen Kaiserschnitt zu machen, das war auch sehr gut so, denn meine Tochter wog 10 Tage vor dem errechneten Termin schon 4200 Gramm.

    Ich musste nach der OP nicht lange liegen: bei beiden Kindern bin ich schon am selben Abend wieder aufgestanden, habe mich frisch gemacht und umgezogen.

    Die Schmerzen waren beim ersten Kaiserschnitt wie ein kurzer Muskelkater, beim zweiten ging ich allerdings wochenlang auf dem Zahnfleisch – aber es stimmt: je mehr man sich bewegt umso besser.

    Ob es am Kaiserschnitt oder einfach an den sehr großen Kindern liegt, dass die Bauchmuskeln nicht so recht zusammengehen: ich weiß es nicht, habe mich aber mit den Jahren auch damit abgefunden und finde es nicht so schlimm: es schränkt mich aber auch nicht ein.

    Verglichen mit Freundinnen, die ihre Kinder via naturalis bekommen haben, kann ich sagen: jede hat seit den Schwangerschaften irgendwas, was nicht mehr so ist wie vorher – solange man damit gut leben kann, gehört es einfach zum Kinderkriegen dazu 🙂

  8. Danke für diesen tollen Beitrag. Das musste mal gesagt werden. Übrigens hab ich auch Probleme mit den Bauchmuskeln (4 Jahre) aber meine Physiotherapeutin meinte, das wäre total ausgeschlossen, das würde gut zusammen wachsen?!?!?

  9. Als ich mit meinem ersten Sohn schwanger war, wurde ich im Krankenhaus ganz offen gefragt, ob ich denn nicht lieber einen Kaiserschnitt hätte. Da man ja nicht weiß was auf einen zukommt und einfach Angst vor einer Geburt hat, habe ich kurz darüber nachgedacht, mich dann aber doch dagegen entschieden. Bei der ersten Geburt hat das Krankenhaus (Hebammen wie auch Ärzte) meine Ängste genutzt, um mein Verhalten zu lenken. Bei der Kreißsaalbesichtigung dachte ich noch, oh ja eine Wassergeburt wäre bestimmt prima. Eine Bemerkung von der Hebamme: „Jaja die Wanne ist nett, aber leider können wir dort den Dammschutz nich richtig machen.“, bringt alle Erstgebärenden dazu nicht in die Wanne zu gehen (und damit den Rücken der Hebamme zu schonen, für den Damm ist das Wasser super – aber das wusste ich damals noch nicht.) Auch wurde mir bei einem normalen Geburtsverlauf ein Zugang gelegt und zur „Unterstützung“ ein Wehentropf angeschlossen. Was zwei Vorteile für das Krankenhaus hatte, die Geburt wurde beschleunigt und ich musste mich auf das Bett legen (damit der Tropf laufen kann), mir ging es dabei nicht gut. Ich hatte größere Schmerzen durch den Wehentropf (normale Wehen sind nicht sooo heftig) und konnte nicht aufstehen (obwohl ich nichts lieber getan hätte). Das alles habe ich erst nach meiner 2. Geburt im Geburtshaus richtig verstanden. Bei euch sollten immer die Alarmglocken leuten, wenn euch jemand Angst machen will!

  10. Ganz ehrlich? Jedem das seine! Was gibt jemand anderem das Recht darüber zu entscheiden, was für mich richtig oder falsch ist? Ich wollte eine natürliche Geburt. Letztendlich wurde es ein Notkaiserschnitt. An dem Punkt war ich froh, dass es so gekommen ist. Alles andere wäre meinem Kind gegenüber unverantwortlich gewesen. Ich weiß nicht, ob ich mich nochmal trauen würde, normal zu gebären. Das was mein Kind da erleben musste, bevor der Kaiserschnitt zum Zuge kam, hat mich echt geprägt und ganz schön ängstlich gemacht. Wenn sich jemand aus Angst oder aus welchen Gründen auch immer einen Wunschkaiserschnitt wünscht, dann sollte man es so akzeptieren anstatt mit dem Hammer draufzuhauen. Die Hauptsache ist, dass das Kind GESUND zur Welt kommt. Auf welche Weise auch immer.

  11. Danke Anna Frost, du sprichst mir aus dem Herzen. Dieses militante fertigmachen von Mutter zu Mutter ist echt zum kotzen!
    Jede hat ihr kleines Wunder und jede hat das Recht auf ihre Weise glücklich zu sein. Seid lieb zueinander

  12. Hallo ich hatte vor 4 Jahren auch einen ungewollten Kaiserschnitt meinen Maus musste 3 Monate zu früh geholt werden weil ich kein fruchtwasser mehr hatte und Magen -Darm noch da zu 1.ich habe mich gefühlt als wenn sie mir die ganzen Innereien raus holen und da nach die ganzen schmerzen und wenn mann denn noch husten bekommt da läuft einem bei jedem husten die Tränen weil das so weh tut und seid dem ich einen Kaiserschnitt habe bin ich hinten am steiss taub denn massiert mein mann das und denn geht es erst mal wieder für einpaar Wochen aber ein Kaiserschnitt würde ich freiwillig nicht mehr machen wollen es sei denn es würde nicht anders gehen ich finde es gut das hier mal das ausgesprochen wird was die Frauen wirklich durch machen

  13. Ich habe für geplante Kaiserschnitte kein Verständnis! Ungeplant klar-zum Glück gibt es diese Methode. Und zu behaupten, Wehen seien nicht so schlimm wie der Schmerz nach dem Kaiserschnitt, ist absolut vermessen.. Selbst wer 30 Stunden in den Wehen lag, hat das knackigste Ende einer Geburt schlichtweg verpasst! Zumal solche Frauen meist schon das Stunden zählen beginnen, wenn die Wehen noch schwach sind. Ich sag nur- Frauen traut Euch und denkt nicht so viel über Bäuche danach und Narben nach. Denn DAS ist wirklich unwichtig!

    1. Danke, dass du nochmal darauf hinweist, dass man als Kaiserschnitt-Mama „das knackigste Ende einer Geburt schlichtweg verpasst“ – richtig schön, dass nochmal aufs Brot geschmiert zu bekommen. Und du bist ja so toll, dass DU das geschafft hast und dass DU deine Wehen erst gezählt hast, als sie schon stark waren. Eine richtige Kämpferin und nicht eine „solche Frau“.

      Und wenn man keine ungeplante Narbe, die die körperliche Unversertheit zerstört hat, am Körper trägt und sie nie wieder weg geht, lässt es sich leicht sagen, dass DAS wirklich unwichtig ist.
      Dein ganzer Beitrag ist so ignorant, verurteilend und so daneben, dass ich gerade richtig böse und empört bin.

  14. liebe isa,

    vielen dank für diese ehrlichen Worte.ich habe tränen in den Augen und es tut mir sehr leid, dass es bei dir so war.und trotzdem ist es so, wie du sagst – deine Kinder sind auf der Welt, und das ist es, was im Endeffekt zählt.
    in meinem Umfeld nimmt die zahl der wunschkaiserschnitte leider auch zu, was ich wirklich verstörend finde.vielleicht sollte damit begonnen werden, diesen verharmlosenden begriff „wunschkaiserschnitt“umzubenennen in „baby operativ aus Mutter entnehmen“ oder ähnliches, damit von Anfang an klar ist, worum es geht.
    schönes Bild.

  15. Ich hatte auch einen Not-Kaiserschnitt vor 9 Monaten. Ohne ihn wäre mein Kind gestorben. Trotz dieses Wissen hadere ich noch heute damit.
    Während bei den Spontan-Geburt-Mamis fast nichts mehr zu sehen ist, habe ich noch einen Riesen Bauch, der sich nur sehr langsam zurück bildet, weil eben alles durchtrennt worden ist. Um die Narbe herum habe ich auch immer noch kein Gefühl.

    Aber was eigentlich das schlimmste war und ist: Ich habe die Geburt meiner Tochter nicht mitbekommen. Erst zwei Stunden später war ich wieder genug bei Bewusstsein um sie das erste Mal richtig zu bestaunen und sie das erste Mal anzulegen.
    Und während die anderen sich sofort um ihr Baby kümmern konnten, es wickeln und herumtragen, konnte ich mich vor Schmerzen kaum rühren, brauchte für alles Hilfe und fühlte mich unfähig. Ich hätte lieber jeden Wehen Schmerz der Welt ertragen.

    Meine Cousine dagegen hat ihr zweites Kind geplant wieder mit Kaiserschnitt zur Welt gebracht, weil sie die Wehen wesentlich schlimmer empfand.
    So verschieden können Menschen sein.

  16. Ich hatte auch einen ungeplanten Kaiserschnitt und auch ich habe das unangenehme Gefühl, versagt zu haben, durchleben müssen. Heute, fast 15 Monate später, steh ich dazu. Meine Maus ist gesund und munter und mittlerweile nur Blödsinn im Kopf. Ich mach mir da kein Kopf mehr, wie mein kind zur Welt gekommen ist.

  17. mir gehen diese diskussionen in foren und facebookgruppen über das thema gewollter und ungewollter kaiserschnitt ganz arg auf den keks. frauen, die sich gegenseitig fertig machen. frauen, die sich selbst fertig machen, weil sie nicht aus eigener kraft oder aus medizinischen gründen das geschafft haben, was die gesellschaft denkt und erwartet. geburt ist geburt. egal wie.
    ich hatte über einen geplanten kaiserschnitt nachgedacht, weil ich angst hatte. unendliche angst vor der geburt. ich hatte albträume, bin nachts schweißgebadet wach geworden, weinte viel und auch bei der besprechung im krankenhaus musste ich weinen, weil ich solch eine angst hatte, dass ich das nicht schaffe.
    Ich lag 23 stunden in den wehen, bekam zwischendurch medikamente, dass ich entspannen konnte. ein letzter panikschub kam während der presswehen – ein bestimmtes kopf zurecht rücken der hebamme hat mir dann die letzte kraft gegeben, nicht einfach aufzustehen und zu gehen.

    der moment, wenn das kind da ist – eigentlich ist dann alles vergessen. alle strapazen. alle schmerzen. natürlich hat man noch tagelang körperliche schmerzen … aber das sollten die einzigen sein. auch bei einem kaiserschnitt.
    macht euch selbst keinen stress, weil ihr euch für diese oder jene methode selbst entschieden habt oder ein arzt euch diese entscheidung aus welchen gründen auch immer abgenommen hat. was zählt, ist dass das baby – euer baby – gesund auf die welt gekommen ist. geboren ist es, egal wie. und in meinen augen sollte niemand mütter in unterschiedliche kategorien einordnen. erst recht nicht andere mütter.
    und mal ganz ehrlich: kein kind wird seine mutter danach beurteilen, wie es auf die welt gekommen ist. denn als mama ist man eh eine superheldin. ob mit oder ohne sichtbare narbe.
    <3

  18. Danke für diesen Post! Mir ging es genau so bei diesem Bild… es ist so ehrlich genau wie deine Worte. Meine Geburt wurde versucht drei Tage einzuleiten ohne Erfolg und dass was dann im OP abläuft und danach ist nicht schön und mit soviel Angst und Anspannung verbunden…aber am zählt doch dass wir ein kleines, gesundes Wunder im Arm halten egal wie wir es auf die Welt gebracht haben. Es geht darum sein Kind aus vollem Herzen zu lieben und das tun Mütter mit oder ohne Kaiserschnitt! Danke für diese wunderbaren Worte.

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