Sei es aufgrund vom verfrühten Frühjahresputz, weil man Marie Kondo für sich entdeckt hat oder weil ein Umzug ansteht – beim Ausmisten finden wir oft eine Menge Krempel, der noch total in Ordnung ist, aber bei uns mehr im Weg steht als zu nutzen. Das Paar Schuhe, das so schön aber leider eine halbe Größe zu klein ist. Das Gläser-Set, das Tante Regina zu Weihnachten verschenkt hat und echt nicht den eigenen Geschmack trifft oder die Comicbuchreihe, die man zwar gerne gelesen hat, aber ganz bestimmt nie wieder anschauen wird. All das soll raus aus der Bude! Wo solche Sachspenden (in Berlin – einiges geht aber auch Überregional!) gut aufgehoben sind, lest ihr hier.
Besser als spenden: Gar nicht erst kaufen
Spenden sind eine super Sache für unliebsam gewordene Dinge. Noch deutlich nachhaltiger ist es aber natürlich, Dinge gar nicht erst anzuschaffen. Also loszugehen und zu denken „Naja, kann ich ja dann nächstes Jahr spenden“ und sich Klamotten, Möbel und Co in rauen Mengen zu kaufen ist nicht zielführend. Aber das wisst ihr ja sicherlich bereits…
Sachspenden sind immer gut gemeint, aber nicht immer gut gemacht
Leider gibt es beim Thema Sachspenden eine Menge Adressen, die Schindluder mit den Spenden treiben. Viele der Kleiderspender-Boxen, die neben Supermärkten stehen zum Beispiel, sind private Unternehmen, die die Kleidung nicht spenden, sondern in ärmere Länder verkaufen. Bei anderen Unternehmen ist gar nicht ganz klar, was mit den Spenden passiert und wieder andere Vereine stehen immer wieder in der Kritik, weil sie nicht korrekt mit Spenden umgegangen sind. Da ich mit meiner Sachspende möglichst viel richtig machen möchte, habe ich mir die Möglichkeiten für Berlin mal genauer angeschaut.
Sachspenden richtig zuzuordnen, kostet durchaus Zeit und Mühe
Was wichtig ist beim Thema Sachspenden: Bedenke, dass es beim Spenden nicht (nur) darum geht, möglichst einfach und schnell deinen eigenen Schrank leer zu bekommen. Die meisten Vereine und Unternehmen nehmen nur bestimmte (saisonal passende) Artikel. Außerdem sollten die Sachen wirklich in Ordnung sein. Was man keinen Freunden mehr weitergeben würde, sollte in die Tonne (oder einer anderen Art der Zweitverwertung zugeführt werden – vielleicht lässt sich was draus basteln?).
Jetzt sag endlich, wo kommen meine Sachspenden (in Berlin) richtig an!
Hier folgt nun meine absolut unvollständige Liste an Unternehmen, bei denen die Sachspenden in Berlin gut aufgehoben sind.
Welcome Baby Bags
Bei Welcome Baby Bags handelt es sich um eine ganz tolle Initiative. Die ehrenamtlichen Helferinnen haben sich zur Aufgabe gemacht, liebevolle Taschen für werdende und sich in finanzieller Not befindende Mütter in Berlin zu packen. Auf der Website und ihrem Instagram-Kanal findet man immer aktuelle Sachspenden-Bedarfslisten. Wer also grade die kleinsten Größen aussortiert, kann hier immer mal vorbeischauen und Babykleidung weitergeben.
https://welcomebabybags.de
Die Arche
Die Arche ist für Kinder aus schwierigen Verhältnissen da. Sie bieten umfassende Hilfeleistungen für Familien und insbesondere Kinder. Das geht von warmen oder kalten Mahlzeiten über Hausaufgabenhilfe, Sportangebote bis hin zu Ferienprogrammen und weiteren Unterstützungen. Es gibt auch eine Kleiderkammer, mit deren Hilfe Kinder ausgestattet werden können. Da sich das Angebot an alle Kinder vom Kleinkindalter bis zum Jugendalter richtet, werden gerne Klamotten und Spielsachen in allen Kinder- und Jugendgrößen angenommen. Wer noch einen draufsetzen möchte und es sich gerade leisten kann, packt beim nächsten Einkauf noch einige Hygieneartikel ein und spendet diese ebenfalls.
https://www.kinderprojekt-arche.de/helfen-sie/sachspende
Berliner Stadtmission
Die Berliner Stadtmission hat einen evangelischen Träger und sammelt Sach- und Kleiderspenden aus eigentlich allen Bereichen ein. Oft ist vor allem Kleidung und Schuhwerk auf der Bedarfsliste, aber nach und nach kann man hier eigentlich alles, das noch einen guten Zustand hat, loswerden. Bitte informiert euch immer vorher über den aktuellen Bedarf. Das gilt sowieso für alle Spendenmöglichkeiten.
Per Post geht auch, dann bitte an diese Adresse:
Berliner Stadtmission
Spendenservice
Lehrter Straße 68
10557 Berlin
https://www.berliner-stadtmission.de/sachspenden
Kältehilfe Berlin
Die Kältehilfe hat eine Übersicht über Einrichtungen erstellt, die Sachspenden annehmen. Hier macht es Sinn zu schauen, was in der Nähe ist (oder einem besonders am Herzen liegt) und direkt Kontakt aufzunehmen. Damit habe ich bisher keine Erfahrungen gesammelt, sieht aber sehr vernünftig aus.
https://www.kaeltehilfe-berlin.de/angebote
Diakonie
Die Diakonie ist bemüht, Sachspenden gut zu verteilen. Sie nehmen Kleidung (für Kinder, Frauen und Männer), Möbel, Haushaltswaren und Deko-Artikel in gutem Zustand an. Auch hier empfiehlt es sich, vorher mal nachzufragen, was grade angenommen werden kann. Die Diakonie ist in vielen deutschen Städten tätig.
https://www.diakonie-stadtmitte.de/spenden/sachspenden
Café Tasso
Wer Bücher abzugeben hat, kann diese im Café Tasso in Friedrichshain abgeben (größere Mengen werden auch abgeholt). Das Café ist ein interkultureller Treffpunkt, Veranstaltungsort und Buchladen für Second Hand Bücher. Es ist ein Arbeitsplatz für Menschen mit und ohne Handicap und übrigens auch ohne Spendenabsicht immer einen Besuch wert. Super Mittagstisch!
https://www.cafe-tasso.de
Tierhilfsnetzwerk
Wenn sich für dein Haustier zu viel angesammelt hat, oder das Tier von dir gegangen ist, können gut erhaltene Produkte beim Tierhilfsnetzwerk abgegeben werden.
https://www.tierhilfsnetzwerk-europa.de/spendensammlungen/wir-suchen-das-ganze-jahr-nach-folgenden-spenden
NochMall von der BSR
Die Berliner Stadtreinigung hat die NochMall eröffnet. Hier kann man fast alles abgeben, das man nicht mehr braucht. Die Waren werden dann zu einem schmalen Taler verkauft, bekommen ein neues Leben und schaffen Arbeitsplätze. Die Mall kooperiert außerdem mit einigen sozialen Einrichtungen in Berlin. Es werden auch immer wieder Upcycling- und Aufbereitungs-Workshops angeboten.
https://www.nochmall.de/faq
nebenan.de
In Berlin und in vielen anderen Städten gibt es die Nachbarschaftsplattform nebenan.de. Hier meldet man sich an und kann mit der direkten Nachbarschaft interagieren. Für zu verschenkende Artikel müssen die Interessenten also kaum Strecke zurücklegen und wer weiß, wo sich eine nachbarschaftliche Freundschaft daraus entwickelt. Hier kann man auch andere Hilfen anbieten (oder erfragen), etwa Hilfe beim Einkaufen.
https://nebenan.de/
Wenn du keine große Aktion machen möchtest – oder nur zwei bis drei Artikel zu verschenken hast: Im Hausflur etwas hinstellen und einen Zettel dazulegen, dass es zu verschenken ist, hat auch schon vielen Gegenständen ein neues Zuhause gegeben. Dann ist es vielleicht nicht bei den Bedürftigsten angekommen, hat aber immerhin sehr unkompliziert ein neues Leben bekommen. Bei uns im Haus klappt das sehr gut. An die Straße stellen geht auch, da muss man aber ein Auge drauf haben, dass die Sachen nicht einfach im Dreck landen.
Fehlt dir ein Herzensprojekt in dieser Liste, mit dem du schon gute Erfahrungen gemacht hast? Sag gerne Bescheid, dann nehmen wir das noch mit auf!
Nach 18 Jahren Berlin ist Anna gerade wieder in ihre Heimat Kassel gezogen. Remote-Work macht’s möglich. Auf @schrekelhucki postet sie allerlei Schabernack, auf ihrem LinkedIn-Profil geht es ein bisschen seriöser zu. Anna hat schon selber Blogs betrieben und unter anderem für bento, enorm und den Re:Blog Beiträge verfasst. Und jetzt auch auf Hauptstadtmutti, wie cool ist das denn?!
Streetstyle mit Statement: Anna steht auf Punk – aber fair!
#MomCrushMonday: Anna von @schrekelhucki
Danke!
Cool, ich finde es toll, dass es so eine Anleitung gibt.
Besonders die aktuellen Zeiten mit einem Krieg in Europa und Überflutungen am anderen Ende der Welt zeigen einem doch immer wieder, wie „gut“ man es hier doch im Großen und Ganzen eigentlich hat. Wenn man dann auf den Gedanken kommt, etwas spenden zu wollen, was man selber nicht mehr braucht, aber noch top in Schuss ist (zum Beispiel aber im vollgestopften Kellerabteil vergessen wird), bekommt man doch ein recht mulmiges Gefühl bei den „Abnehmern“ der Spenden.
Wenn man nicht so im Thema drin ist & keinen Anbieter kennt, fragt man sich immer, ob man das Stück später auf eBay wiederfindet oder es tatsächlich bei Bedürftigen ankommt. Da ist solch eine Liste hier natürlich ein super Anlaufpunkt!