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Schauspieler Roman Knižka: „Familie funktioniert nur, wenn die Frau gut kochen kann“

Schauspieler Roman Knižka

Als wir mit Opel in Portugal waren, hatten wir nicht nur das Vergnügen den neuen Astra Sports Tourer zu testen, sondern auch ein wirklich interessantes Interview mit dem deutschen Schauspieler Roman Knižka zu führen. Er lebt mit seiner Frau und seinen zwei Söhnen (10 und 4 Jahre alt) in Berlin lebt. Da erklärte er uns, warum er es gut findet, dass er nie die Wäsche waschen muss, er für seine Filmprojekte vertraglich festhält, mindestens einmal pro Woche nach Hause fliegen zu können, und warum er seine Kinder nicht zweisprachig aufwachsen lässt.

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Hauptstadtmutti: Roman, was macht für dich eine gute Familie aus?

Roman: Familie funktioniert nur, wenn auch die Frau gut kochen kann. Das ist eine ausgesprochen gute Basis für Familie. Die zentrale Rolle von Kühlschrank, Herd und Esstisch in einem Haushalt wird gern unterschätzt. Emanzipation macht nicht satt. Leider findet man heute nur noch schwer Frauen, die gut kochen können, weil sie es nicht gelernt haben, keinen Wert drauf legen oder sich zu früh nur noch einladen ließen.

Hauptstadtmutti: Interessante Ansicht. Kann deine Frau gut kochen?

Roman: Nein! Kann sie nicht. Ich habe das übernommen, kann das gut und mache es dementsprechend oft.

Hauptstadtmutti: Du findest also, dass Frauen gut kochen können sollten. Was ist im Gegenzug Aufgabe der Väter?

Roman: Vieles andere. Der Vater baut das Nest und bringt meist das Geld nach Hause.

Hauptstadtmutti: Aber deine Frau arbeitet, sind bei euch die Rollen vertauscht?

Roman: Meine Frau ist Lehrerin. Sie hat eine halbe Stelle in einer Schule übernommen und gibt 13 Stunden Unterricht in der Woche. Mit einer vollen Stelle wäre ihr Pensum mit Vor- und Nachbereitungen einfach zu riesig, und es gäbe viele Tage, an denen keiner von uns zu Hause wäre. Da ich projektbezogen arbeite, also immer mal ein paar Tage oder Wochen fort bin, sonst aber ganze Tage über zu Haus sein kann, hat sie deshalb ihre halben freien Tage ganz für sich. Deswegen funktioniert das bei uns echt gut. Wir haben uns darauf geeinigt, dass sie den geringeren Teil des Geldes nach Hause bringt.

Hauptstadtmutti: Du scheinst das klassische Rollenmodel zu schätzen.

Roman: Ich halte viel davon, ja. Ich verlange von meiner Frau auch nicht, dass sie aufs Dach steigt, wenn sich die Satellitenschüssel gelockert hat. Das übernehme selbstverständlich ich.

Hauptstadtmutti: Findest du auch, dass Frauen grundsätzlich eher zu Hause bleiben und sich um die Familie kümmern sollten, während der Mann Karriere macht?

Roman: Nein, das meine ich nicht. Das ist von vorgestern. Ich meine den Alltag: Wenn beide zu Hause agieren, dann finde ich es schön, wenn sich innerhalb der Partnerschaft im Laufe der Zeit eine Aufgabenverteilung ergibt. Sodass einer sich eben nicht um Wäsche kümmert, nämlich ich, weil meine Frau das einfach besser kann, und der andere eben nicht kochen muss.

Hauptstadtmutti: Du bist also für gleichberechtigte Aufteilung der Aufgaben.

Roman: Ja, aber für mich ist es trotzdem klassisch in dem Sinne, dass ich eben nichts mit der Wäsche zu tun habe, dafür aber zum Beispiel die Fahrten für die Kinder übernehme. Oder die Waschmaschine repariere, wenn sie defekt ist. Ich halte es aber auch nicht für schlimm oder unmodern, wenn Frauen Lust haben, mit den Kindern zu Hause bleiben zu wollen. Viele wollen gar keinen Beruf ausüben.

Hauptstadtmutti: Glaubst du das?

Roman: Das weiß ich. Es gibt viele Frauen, die sich wohler in der Situation fühlen, wenn der Mann unterwegs ist und sie sich um das Zuhause kümmern können.

Schauspieler Roman Knižka
Schauspieler Roman Knižka
Schauspieler Roman Knižka

Hauptstadtmutti: Meinst du nicht, dass das eher ein gesellschaftlicher Zwang ist?

Roman: Ich kenne viele Frauen, die es von sich aus so wählen. Ihr nicht?

Hauptstadtmutti: Nein, eher nicht. Selbst in Gegenden Deutschlands, in denen noch eher das traditionelle Modell vorherrscht als in Berlin, sehen wir anhand unserer Leserinnen, dass eine Entwicklung stattfindet. Es gibt immer mehr Mütter, die arbeiten wollen.

Roman: Es bleibt eine individuelle Entscheidung und wir müssen ja zwischen Frauen ohne und Frauen mit Kindern unterscheiden.

Hauptstadtmutti: Begleitet dich deine Familie, wenn du beim Dreh bist?

Roman: Nein, eher nicht. Sie kommen mich schon mal besuchen, wenn der Drehort reizvoll weit weg ist. Aber das ist schwierig, weil es dann mit den Ferien übereinstimmen muss. Meine Frau ist ja Lehrerin und mein Großer geht zur Schule. In meinen Verträgen aber steht auch immer, dass ich einmal pro Woche nach Hause fliegen kann. Das braucht meine Frau, das brauchen die Kids, und das brauche ich.

Hauptstadtmutti: Habt ihr täglich Kontakt, wenn du unterwegs bist?

Roman: Auf jeden Fall jeden zweiten. Es gibt immer mal einen Tag, an dem es zeitlich nicht hinhaut. Mein großer Sohn schreibt mir manchmal und will wissen, wo ich gerade bin und was ich mache. Dann schicke ich ihm ein cooles Foto von der Landschaft oder mit mir in einem besonderem Kostüm, und ab und zu skypen wir auch.

Hauptstadtmutti: Wer trifft bei euch zu Hause die Entscheidungen?

Roman: Das ist unterschiedlich. Beim Auto zum Beispiel bestimme ich die Marke und sie die Farbe. Als ich eine Fabriketage in Kreuzberg zur Wohnung ausbauen wollte, konnte sie sich anfangs nicht vorstellen, dass wir da leben würden. Es war mehr mein Projekt als ihres. Da gab ich ihr Klebeband und sie markierte am Boden die Stellen, wo mal Wände und Möbel stehen sollten. Ab da hatte sie das Gefühl, dass es auch ihr Zuhause sein würde. Sie hat somit viele Entscheidungen getroffen, und ich habe sie umgesetzt.

Hauptstadtmutti: Dein Vater kam aus der Slowakei und du bist zweisprachig aufgewachsen. Gibst du die Sprache an deine Kinder weiter?

Roman: Nein. Viele Verwandte dort sind gestorben, und die Fäden dahin sind nach und nach gerissen. Es würde nicht viel Sinn machen, meinen Kindern Slowakisch beizubringen. Ich bezweifle, dass sie später was damit anfangen könnten.

Hauptstadtmutti: Sind deine Söhne auch künstlerisch interessiert?

Roman: Mein Sohn hat mal ein Casting gemacht, wurde genommen und arbeitet seitdem immer mal wieder. Dafür braucht man übrigens diverse Stempel von Ämtern, wegen Kinderarbeit: vom Kinderarzt, von der Schule, vom Amt. Es gibt zudem eine Menge Auflagen, zum Beispiel dürfen Kinder nur bis zu vier Stunden am Tag arbeiten. Musikalisch sind sie aber beide, spielen Schlagzeug und Gitarre. Seit kurzem gibt es noch ein Mikro und ein Verstärker. Ob das eine gute Idee war, wird sich noch rausstellen.

Schauspieler Roman Knižka

Hauptstadtmutti: Würde es dir gefallen, wenn sie in deine Fußstapfen treten und schauspielern würden?

Roman: Ich selbst brauche das nicht, überhaupt nicht. Ich will mich aber nicht einmischen in die Entscheidungen, die für die beiden irgendwann mal anstehen. Wenn sie entsprechende Ambitionen haben, würde ich ihnen natürlich keine Steine in den Weg legen. Das habe ich von meinen Eltern gelernt: den Wünschen der Kinder nicht mit der eigenen Meinungen im Wege zu stehen.

Hauptstadtmutti: Letzte Frage: Ohne was könntest du nicht leben?

Roman: Ohne Auto. Man glaubt gar nicht, wie viel Raum der Transport in unserem Leben einnimmt. Ich bin ständig unterwegs, das sollte dann auch Spaß machen. Im vergangen Jahr wurde mir bei einer Paddeltour mit meinem großen Sohn bewusst, dass Transporte eigentlich immer mit lauten Geräuschen verbunden sind. Wir sind in der Saale-Unstrut-Region gepaddelt, und als wir uns irgendwann mit dem Kanu irre schnell stromabwärts treiben ließen, ist mir aufgefallen, dass man von unserer Reise nahezu kein Geräusch hörte. Es war ganz still. Und schön.

Interview: Isa Grütering & Claudia Kahnt  /  Fotos: Claudia Kahnt & Harald Dawo  /  Vielen Dank an Opel für die tolle Reise!

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2 Kommentare zu “Schauspieler Roman Knižka: „Familie funktioniert nur, wenn die Frau gut kochen kann“

  1. Ich muss sagen, dass ich allein in meinem Umfeld drei Frauen kenne, die bewusst zu Hause bleiben. Sie verstehen sich als Vollzeitmutter und lehnen gerade für ihre Schulkinder Hort oder Ganztagsschule ab. Dahinter steht natürlich auch, dass sie es sich finanziell erlauben können. so Unrecht hat Roman Knizka also nicht.

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