„Frauen im Kunstbereich haben oft einen tollen Stil“ sagt Cordelia Noe von TheArtGorgeous


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Frauen im Kunstbereich

Cordelia Noe lebt seit fast 13 Jahren in Asien und hat sich dort einen Namen in der Szene zeitgenössischer chinesischer Kunst gemacht. Ihr neuestes Projekt zeigt deren Ästhetik mal von einer ungewohnten Seite: Auf TheArtGorgeous präsentiert die Mutter eines Sohnes den großartigen persönlichen Style von Frauen im Kunstbereich.

Frauen im Kunstbereich

Hauptstadtmutti: Cordelia, neben TheArtGorgeous hast du vor kurzem auch das Pendant für Männer, TheArtGent.com gestartet. Welche Version läuft besser?

Cordelia: Die Frauen sind derzeit noch populärer, wobei TheArtGent sowohl von Frauen als auch von Männern gelesen wird. Bei TheArtGorgeous ist das Publikum eher weiblich. Das Projekt macht mir viel Spaß, es ist eine Erweiterung dessen, was ich bisher gemacht habe.

Hauptstadtmutti: Wie bist du überhaupt nach Asien gekommen?

Cordelia: Mein Mann war ursprünglich in der Unternehmensberatung eines großen Konzerns, und dann hatte er 2003 die Chance, für ein Projekt nach Peking zu ziehen. Das war fünf Jahre vor der Olympiade, und wir fanden das spannend. Also sind wir los. Eigentlich war aber nur ein halbes Jahr geplant.

Hauptstadtmutti: Was habt ihr dann gemacht?

Cordelia: Nach und nach begannen wir im Kunstmarkt Fuß zu fassen und uns mit chinesischer Kunst auseinanderzusetzen. Erst waren das junge Künstler in unserem Alter, weil die Zusammenarbeit einfacher war. Sie hatten selten feste Verpflichtungen, sodass wir gut und schnell Projekte umsetzen konnten. Mit vielen arbeiten wir immer noch zusammen, und mittlerweile sind sie auch schon um die 40 und im Markt etabliert.

Hauptstadtmutti: Und läuft das gut?

Cordelia: Früher hatten wir viele Ausstellungsprojekte, das ist aber vom logistischen Aufwand her komplizierter geworden. Jetzt machen wir viel über Publikationen, bringen zum Beispiel Monographien über einzelne Künstler heraus. Und beraten weiterhin unsere Sammler.

Frauen im Kunstbereich

Hauptstadtmutti: Euer Sohn Casimir ist drei Jahre alt. Wie ist das in Hongkong mit der Kinderbetreuung?

Cordelia: Das ist ein Riesenunterschied zu Deutschland, Elternzeit zum Beispiel gibt es nur sechs Wochen. Meistens fängt die außerhäusliche Betreuung erst mit zweieinhalb oder drei Jahren an und geht immer nur bis mittags. Es ist gang und gäbe, dass man eine philippinische Nanny hat, die sich tagsüber um die Kinder kümmert. Wir sind viel unterwegs, deshalb war das mit einer Nanny nicht so mein Ding. Ich war also viel zu Hause und hatte Hilfe auf Babysitterbasis. Jetzt ist mein Sohn glücklicherweise vormittags im Kindergarten. So geht das einigermaßen. Aber ich vermisse das deutsche System schon.

Hauptstadtmutti: Wächst Casimir zweisprachig auf?

Cordelia: Wir sprechen beide mit ihm zu Hause Deutsch, und im Kindergarten spricht er Englisch.

Hauptstadtmutti: Seid ihr gut integriert oder eigentlich nur mit Ausländern zusammen?

Cordelia: Hongkong ist sehr international, da spürt man das nicht so. Aber natürlich ist man zum Beispiel durch den Kindergarten mehr mit anderen Ausländern zusammen. In China waren wir eher in einer deutschen Community und sind mit Locals außer im Kunstbereich wenig in Berührung gekommen, dort aber fast ausschließlich…

Hauptstadtmutti: Zurück zu TheArtGorgeous, wie kam dieses Editorial zustande?

Cordelia: Ich fand schon immer, dass Frauen im Kunstbereich oft einen tollen Stil haben. Man sieht, dass sie sich bei ihren Outfits etwas denken und spannende Einflüsse zusammenkommen. Es gab noch kein Magazin, das sich nur damit beschäftigte. Nachdem wir durch den Kunsthandel ja immer direkt mit der Kunstszene zu tun hatten, fand ich es spannend, mal den Blick von außen einzunehmen. Der Fokus liegt auf den Interviews mit den Frauen, aber natürlich gibt es auch Klatsch aus der Szene oder wir stellen spannende Kooperationen zwischen Labels und der Kunst vor, das kommt sehr gut an.

Hauptstadtmutti: Teilweise sind die Künstlerinnen ja schon sehr bekannt, ist es schwer, an sie heranzukommen?

Cordelia: Eigentlich nicht und davon war ich überrascht. Viele fühlen sich geschmeichelt und finden den Ansatz interessant. Es geht ja nicht zum 100. Mal über ihre Inspiration und Preise, sondern mal um etwas Persönliches. Die Rückmeldung ist großartig – auch mit denen, die schon im Rampenlicht stehen.

Frauen in der Kunst

Hauptstadtmutti: Vermisst du Deutschland?

Cordelia: Ich vermisse die Kinderbetreuung und auch manchmal das Essen ein bisschen. Hongkong ist in der Hinsicht nicht so toll. Und das Ästhetische fehlt mir auch ein bisschen – es gibt wenig schöne historische Fassaden, sowas wie eine Altstadt oder urbane Idylle.

Hauptstadtmutti: Was hält euch dennoch dort?

Cordelia: Die Dynamik in China ist ganz besonders. Die Wege sind viel kürzer. Man trifft jemanden beim Mittagessen und beschließt, ein Projekt zusammen zu machen, und dann wird daraus auch zügig was. Man kommt schnell in einen netten Austausch, wenn man jemanden kennenlernt. Alles ist entspannter und effizienter. Die Chinesen sind direkter und geschäftsorientierter. Das kann natürlich auch anstrengend sein, aber im Großen und Ganzen ist es angenehm.

Hauptstadtmutti: Sind auch die Künstler geschäftiger?

Cordelia: Absolut! Die vermarkten sich viel besser. Es geht sofort um die Sache, zack, zack. Es ist nicht das idyllische Bild eines Künstlers, der allein im Studio vor sich hinpinselt. Viele beschweren sich über zu viele Admin-Aufgaben, durch die sie gar nicht mehr zum Malen kommen, aber ich habe schon das Gefühl, dass sich das für sie auszahlt.

Hauptstadtmutti: In Deutschland schämen sich da viele. Künstler dürfen nicht businessorientiert sein.

Cordelia: Ja, die wollen sich nicht so in den Vordergrund stellen, das ist schon typisch deutsche Bescheidenheit.

Hauptstadtmutti: Sind die Frauen in China gestylter?

Cordelia: Ich habe schon das Gefühl, auf jeden Fall tragen sie mehr High Heels. Manchmal macht mir das auch Lust, mich mehr herzurichten und nicht nur im Wohlfühloutfit unterwegs zu sein.

Hauptstadtmutti: Wie ist das Wohnen mit Familie in Hongkong?

Cordelia: Man wohnt sehr klein, alles ist komprimiert und eng und die Straßen sind irre voll. Da bekommt man leicht zuviel mit dem Kinderwagen. Ich habe Casimir fast immer nur getragen. Auch Spielplätze sind rar. Meist geht man in seiner Wohnanlage in den Playroom, da sitzt man dann auf bunten Matten und die Kinder krabbeln ein paar Stunden rum. Hinzukommt, dass es im Sommer sehr heiß ist mit fast 90 Prozent Luftfeuchtigkeit – da kann man sich auf keinen Spielplatz setzen. Stattdessen plant man mehr Indoor-Aktivitäten für die Kinder wie Musik, Rugby oder Karate. Nachmittags einfach mal rausgehen und den Nachmittag auf dem Spielplatz verbringen, wie es in Deutschland normal ist, geht in Hongkong eigentlich nur vier Monate im Jahr.

Interview: Isa Grütering, Claudia Kahnt // Foto:  Denise Hanisch // Text: Yvonne Vavra

Ein Kommentar zu “„Frauen im Kunstbereich haben oft einen tollen Stil“ sagt Cordelia Noe von TheArtGorgeous

  1. Ohhhh, ich habe sie wiedergefunden!!!

    ich war letzten mai in Hong Kong und in einer lokalen Zeitschrift habe ich darüber gelesen und den Ausschnitt leider verloren und nun wiedergefunden!

    Ich fand ihr Projekt letztes Jahr gut und jetzt auch noch!

    Yvonne

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