Hauptstadtmutti

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Warum gegen Meningokokken impfen lassen?

Anzeige. Mit einem Kind war ich der organisierteste Mensch der Welt. Wir lebten in einer schönen Wohnung mitten in Berlin, wir hatten Festanstellungen und boy oh boy, die Impfungen standen in jedem digitalen und analogen Kalender. Mit Herzchen. Und Vermerk, dass wir uns 1-2 Tage danach nichts vornehmen sollten.

Dann kam das Zweitkind und mein leerer Kalender lachte. Er lachte hauptsächlich, weil Pandemie war, aber auch, weil wir als Eltern zwischendurch immer mal wieder in einem kleinen schwarzen Orga-Loch verschwanden. Huch, da war doch was! Muss dieses Kind nicht mal wieder geimpft werden? Zum Glück waren wir nie wirklich spät dran, es hat immer noch gepasst. Doch wenn du das gerade liest und dir denkst, mmmh, wie sieht es bei meinen Kindern eigentlich mit den Impfungen aus, dann nimm das als Aufforderung, mal in den Impfpass zu gucken. Ich warte. 

Du hast nachgeguckt? Und? Wie sieht es aus? Sind auch Impfungen gegen Meningokokken dabei? Guck nochmal nach. Ich erzähle in der Zwischenzeit, wie ich zum Thema Impfschutz bei Kindern stehe und was hinter ‚Meningitis bewegt.‘ steckt.

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Überraschung! Überzeugter Impf-Fan hier!

Impfen ist für mich mit die beste Errungenschaft der modernen Menschheitsgeschichte. Wirklich. Erkrankungen vorbeugen, Leben retten und den Nachwuchs schützen. Von so etwas konnten Eltern vor hundert Jahren nur träumen. Deshalb lasse ich meine Kinder impfen. Auch gegen Meningokokken. 

Auf Instagram habe ich euch in den letzten Monaten immer mal wieder gefragt, wie ihr das mit dem Impfen handhabt und ob ihr die Arbeit von „Meningitis bewegt.“ kennt. Angefangen hat alles mit dieser Postkarte, die im Sommer deutschlandweit in diversen Cafés und Babyläden ausgelegt war, und junge Eltern auf die möglichen Impfungen gegen Meningokokken aufmerksam machen sollte. 

Doch nicht nur das. Ihr habt richtig fleißig auf alle Fragen meiner Umfrage geantwortet und herausgekommen sind keine großen Überraschungen, aber ein guter Mix aus Unsicherheit und Selbstbewusstsein. Zunächst habe ich euch gefragt, wo ihr euch über Impfungen informiert und wie ihr euch zu Hause organisiert. Hier ist eine Auswahl eurer Antworten.

Und dann natürlich der Klassiker. Wer geht zum Impfen? Die Mutti. Mmmmmmmh.

Dann ging es darum, wie ihr eigentlich entscheidet, ob und wie ihr impft. Und da wurde deutlich, dass ihr eurem Arzt oder eurer Ärztin wirklich vollstes Vertrauen schenkt. Auch wenn ich weiß, dass das schwierig sein kann, egal ob in der Stadt oder auf dem Land, es hilft wirklich, wenn ihr euch absolut wohl fühlt mit eurem Kinderarzt bzw. -ärztin. Und ihr oder ihm vertraut!

Zum Schluss habe ich euch gebeten, mir eure Fragen zu schicken, die im folgenden Teil mit „Meningitis bewegt.“ beantwortet werden. 

Die Kleinsten sind besonders gefährdet

Eine bakterielle Sepsis durch Meningokokken ist zum Glück selten, sie kann allerdings innerhalb weniger Stunden lebensbedrohlich verlaufen. Die Bakterien werden meist als Tröpfcheninfektion übertragen und sie können neben einer Blutvergiftung (Sepsis) auch eine Hirnhautentzündung (Meningitis) auslösen. Babys und Kleinkinder sind besonders gefährdet, da ihr Immunsystem noch nicht vollständig ausgereift ist.

Meningitis bewegt.
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Unspezifische und grippeähnliche Symptome erschweren die Diagnose

Eine Meningokokken-Erkrankung beginnt häufig mit ungenauen und grippeähnlichen Symptomen. (1) Das erschwert die Diagnose in einem frühen Stadium. Es können Fieber, Erbrechen, Schläfrigkeit, Krämpfe sowie bei Babys eine vorgewölbte oder harte Fontanelle – das ist die Spalte zwischen den Schädelplatten – auftreten. (3) Bei septischen Verläufen kommt es zu Hauteinblutungen, Blutdruckabfall und zum Organversagen. (3) Bei einem Verdacht sollten Eltern schnellstmöglich mit ihrem Kind die Kinderärztin bzw. den -arzt oder das nächstgelegene Krankenhaus aufsuchen. Es zählt jede Minute, denn je eher die Antibiotikum-Therapie begonnen werden kann, desto wahrscheinlicher können schwere Folgeschäden vermieden werden. Bei einer Blutvergiftung kann es zu Vernarbungen, Haut- und Gewebezerstörung kommen, in Extremfällen sogar zu Amputationen. (1) Jede*r zehnte Erkrankte stirbt, bei schwerem Verlauf der Blutvergiftung sogar fast jede*r dritte. (2)

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Gegen Meningokokken stehen verschiedene Impfungen zur Verfügung

„Impfungen ermöglichen es den Ärztinnen und Ärzten, Gesundheit zu erhalten und Leid zu verhindern – nach dem Prinzip ‚vorbeugen ist besser als heilen‘. Solange es Infektionskrankheiten gibt, können wir uns durch Impfungen bestmöglich davor schützen“, betont Kinder- und Jugendarzt Dr. Horn. Er berät in seiner Praxis viele Eltern über den Schutz vor Meningokokken. Dafür stehen in Deutschland verschiedene Impfungen zur Verfügung. Die Impfung gegen die Meningokokken der Gruppe C ist von der Ständigen Impfkommission (STIKO) standardmäßig für alle Kinder im Alter von zwölf Monaten empfohlen. (4) Sie schützt jedoch nicht vor den anderen Meningokokken-Gruppen. Dr. Horn klärt die Eltern daher auch immer über die weiteren Möglichkeiten auf: „Der Impfstoff gegen Meningokokken C wurde als erster Meningokokken-Impfstoff zugelassen; die Forschung der anderen beiden Impfstoffe dauerte länger. Mittlerweile gibt es jedoch auch eine Einzelimpfung gegen Gruppe B sowie eine Kombi-Impfung gegen die Gruppen ACWY. Das ist wichtig, denn Meningokokken B sind aktuell für die meisten Erkrankungen in Deutschland verantwortlich, gefolgt von Y und C.“ Eltern sollten sich frühzeitig von ihrer Kinder- und Jugendärztin oder ihrem -arzt beraten lassen. Viele Krankenkassen erstatten die zusätzlich möglichen Impfungen auf Anfrage komplett oder teilweise – nachzufragen lohnt sich!

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Mehr Informationen auch zur Kostenerstattung unter www.meningitis-bewegt.de.

Quellenangaben
1 Deutsches Grünes Kreuz: „Häufige Fragen und Antworten zu Meningokokken-Erkrankungen“. Verfügbar unter: https://bit.ly/2X7aroA. Juni 2021.
2 BZgA: „Erregersteckbrief Meningokokken“. Verfügbar unter: https://bit.ly/32Bnccl. Juni 2021 
3 RKI: „Ratgeber Meningokokken”. Verfügbar unter: https://bit.ly/2X9spqp. Juni 2021.
4 RKI: „Epidemiologisches Bulletin 34/2021“. Verfügbar unter:
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2021/Ausgaben/34_21.pdf?__blob=publicationFile. September 2021..

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