Hauptstadtmutti

5 Dinge, die ich gerne vorher übers Wochenbett gewusst hätte

Bilder aus dem Wochenbett sind magisch: kuschelnde Mamas, die mit pausbäckigen Neugeborenen in wunderschönen Wohnungen liegen. Ein Papa umarmt die kleine Familie, es leuchtet und glitzert, alles ist schön. Oder? Die Realität vieler Eltern sieht kurz nach der Geburt meistens ziemlich anders aus: wenig Schlaf, Krümel im Bett, Babykacke und riesengroße Binden überall. Warum dieses ganz normale Chaos so selten Thema in Gesprächen übers Kinderkriegen ist, habe noch nie verstanden. Ich selbst hätte mir in meinem eigenen Wochenbett jedenfalls sehr gewünscht, ein paar der wirklich verrückten Dinge zumindest schonmal gehört zu haben. Das macht sie zwar nicht weniger krass, aber zumindest ein kleines bisschen weniger überraschend.

Meine Top 5 aus dem Wochenbett habe ich euch hier aufgeschrieben:

1. Du brauchst riesige Binden.

Yes, die Dinger sind wirklich groß. Der Wochenfluss, den jede Frau nach der (vaginalen) Geburt hat, ist aber auch echt stark und nicht mit einer Periodenblutung zu vergleichen. Damit das ganze Blut und all die anderen Flüssigkeiten, die nach einer Geburt aus deiner Gebärmutter fließen, gut aufgefangen werden, brauchst du am besten Wochenbetteinlagen aus Baumwolle und ohne Plastik.

2. Dicht halten fast unmöglich.

Durch Schwangerschaft und Geburt wurden die Muskeln des Beckenbodens sehr in Anspruch genommen. Darum kann es sein, dass du im Wochenbett deinen Urin nicht gut halten kannst – also inkontinent bist. Das ist total normal und geht meistens wieder weg, sobald der Beckenboden anfängt, wieder mehr Spannung aufzubauen. Rückbildungsübungen helfen hier, am besten mit der Hebamme absprechen.

3. Not always magic.

Natürlich gibt es Mütter und Väter, die von Sekunde eins nach der Geburt nur verliebt in ihr Baby sind. Aber es gibt auch wirklich viele Eltern, die das Wochenbett am Anfang nicht so magisch finden und auch der Meinung sind, das ein einziges Lächeln des kleinen Menschleins leider gar nicht für all die Schmerzen, den Schlafmangel und die große Umstellung entschädigt. Und das ist total normal und natürlich völlig ok.

4. Stillen muss man lernen.

Baby und Mama müssen das Stillen gemeinsam lernen und eine Stillbeziehung aufbauen, wie die Profis sagen würden. Das kann ein paar Tage oder sogar Wochen dauern und am Anfang auch ziemlich schmerzhaft sein. In der Regel pendelt ihr euch aber nach einiger Zeit gut ein und auch die Brustwarzen heilen schnell. Wenn es gar nicht klappt, können Stillberaterinnen helfen. Oder natürlich das Fläschchen.

5. Alles fließt.

Und damit meine ich ich wirklich alles: Tränen, Schweiß, Pipi und Milch. Vor allem die vielen Tränen überraschen einige Mütter nach der Geburt, denn jetzt ist doch endlich das Baby da, die Geburt überstanden und eigentlich alles gut, oder? Das hormonelle Chaos, die Geburt selbst und die große Erschöpfung fordern unsere mentale Stabilität aber ganz schön heraus. So lange deine Traurigkeit nach ein paar Tagen oder wenigen Wochen wieder verschwindet, gehören viele Tränen also zum ganz normalen Wahnsinn des Elternwerdens. Wenn du dich über längere Zeit sehr belastet, antriebslos oder traurig fühlst, wende dich an Beratungsstellen, die sich mit Wochenbettdepressionen auskennen (z.B. Schatten & Licht e.V.).

Lea Borgmann ist Gründerin vom Wochenbett-Startup the weeks und Mutter eines kleinen Sohnes. Sie schreibt für Hauptstadtmutti über die schönen, schrecklichen und starken Seiten des Wochenbetts. www.theweeks.de

Fotos: Leah Kunz

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