Hauptstadtmutti

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Kopfkino, Träume und Tantra

Während sich die Paare um uns herum versehentlich paaren, verstreiten, verlieren, verlassen und neu verlieben, verzweifeln auch wir an der Paarpflege. Bei uns läuft’s und dennoch fehlt uns seit kurzem, ob Prioritäts- oder Pandemiebedingt, das gewisse „je ne sais quoi“. Während wir unsere Feen mit Kuschel,- und Kreativstaub bestäuben, entrinnt unseren eigenen Sinnen die Sinnlichkeit. Im Selbstoptimierungswahn der „viel zu viele Bälle in der Luft“ und „Hüte“ im Schrank Neuzeit, besinnen wir uns auf Alles, außer auf uns selbst und einander. „May orgasms be with you“, lese ich auf ihrer Homepage. Hier bin ich richtig. Kopfkino, Träume und Tantra.

Katharina von Liebelei säuselt mir vertraut ins Ohr, als wir uns zum ersten Mal für meine anstehenden Zeilen (be)sprechen. Sie sitzt in vollkommener Ruhe, und ohrenscheinlich in sich ruhend, auf einer Berliner Friedhofsbank, während ich mindestens zwei Kinder, ´nen Buggy und drei altbackene Brezeln jonglierend, eine Nackensteife vom Telefon festklemmen herausfordernd, in Richtung Wasserturm Spielplatz treibe.

Ich flüstere ihr mein Bedürfnis nach Nähe, Sinnlichkeit und der Sehnsucht nach meiner eigenen Lust. Andere Muttis spitzen sichtlich die Elfenohren. Ich erzähle von vergeblichen Versuchen der Selbstliebe, Freiräumen, die sich übergriffig selbst füllen und von Fantasien und Träumen, die nur in meinem Kopfkino im Programm stehen. 

Nach 2190 schlaflosen Nächten (unsere Älteste ist sechs), dürfen Nächte der Zukunft nur dann schlaflos bleiben, wenn meine Schlaflosigkeit mich und herzlich gerne auch ihn beflügelt. Schlaf ist mein Gold. Eine Währung so wertvoll, dass ich sie lieber bunkere als spende. 

„Betörende Sinnlichkeit. Am besten zwischen 21 und 23 Uhr, damit ich genug REM bekomme, um am nächsten Morgen die Matschhose nicht zu vergessen.“ 

Wie einige meiner Zeitgenössinnen bin auch ich durch mit „Wam Bam, Thank You Mam“, nur weil gleich eine aufwacht, reinläuft oder reinbrüllt.  Die Göttin in mir träumt von entschleunigter Lust, elektrisierender Berührung und ergreifender Rührung. Betörende Sinnlichkeit. Am besten zwischen 21 und 23 Uhr, damit ich genug REM bekomme, um am nächsten Morgen die Matschhose nicht zu vergessen. 

May Orgasms Be With You. Liebelei.

Tantra im Tempel 

„Liebling, heute sind wir dran. Du bringst die Schnuten ins Bett und ich bereite unsere Spielwiese vor“. Hätte ich „Tempel“ gesagt, wäre er raus.

Lalelu. Augenzu. Tatsächlich. Punkt 19:56h: rhythmisches Atmen im Kinderzimmer. 

Katharina von Liebelei und ihr Mensch beginnen das Tantra Massage Zoom Seminar um 20:00h. Bam. Einwählen. Kamera und Mikro Aus und jetzt Tempo. Also nicht Taschentuch, sondern hoffentlich Schlummern die Schnuten vor der Anfangsentblößung. 

„Während ich seinen Blick festhalte und ihm meinen Liebesbrief vorlese, vergisst er Jesus, die haarige Schönheit und eventuell auch seinen Namen.“

Zehn Kerzen und eine Picknickdecke später, sitze ich lasziv enthüllt auf einem Samtkissen vor ihm und bin bereit ihn zu beschenken. Der Bildschirm des Zoomseminars flimmert neben dem Kerzenmeer und meine Nerven flattern. Er: „Ich wusste ja nicht, dass wir uns jetzt Jesus und seine haarige Schönheit reinziehen müssen?“. Ich belächele verschmust, verschmunzelt seinen ersten Fluchtversuch. Klar möchte er lieber Lanz, Will oder Meischberger suchten und seinem gewohnten Aberndtrott treu bleiben. Ich: „Baby, du hast gesagt, du spielst mit. Ich möchte das mit dir erleben. Schau doch mich an?“ Und er schaut. Er betrachtet mich. Erst ausweichend, dann lächelnd und schließlich so, als würde er mich zum ersten Mal Ansehen. Zum ersten Mal seit ich weiß nicht mehr wann sehen. Während ich seinen Blick festhalte und ihm meinen Liebesbrief vorlese, vergisst er Jesus, die haarige Schönheit und eventuell auch seinen Namen. Wir sind allein. Gemeinsam allein und keineswegs einsam. 

Tantra berührt und verführt: eindringlich, ohne einzudringen.

Unsere Blicke verwebt, unser Atem verflochten und unser Herzschlag synchronisiert.  Nach einer öligen, schenkenden Stunde haben wir nicht nur unser Gefühl für Zeit, sondern auch unsere Kleidung und unsere Scham abgestriffen. 

Spätestens beim Rollenwechsel, er beschenkt jetzt mich, schwöre ich Tantra, und ihm, die ewige Treue. Katharinas Vulva sitzt auf dem Bildschirm hinter einer Glasscheibe, denn jetzt kommt die wilde Hilde (ein Silikonabruck ihrer eigenen Mieze) ins Spiel. Sie platziert sie anatomisch korrekt und leitet uns beim Üben an. Ich liege entblößt, offen und doch ungewohnt schüchtern vor ihm. Obwohl er bereits zwei Menschen hat aus meiner Mu flitzen sehen, ist diese innige Betrachtung im Kerzenschein ungewohnt. Katharina erklärt und er studiert meine Lippen. Er streichelt und massiert. Er erforscht und erkundet. 

Wir sind bewegend erregt und innig ineinander eingedrungen. Ganz ohne ineinander einzudringen. Wir haben einander mit Blicken enthüllt und mit unserem Atem gestreichelt. Wir haben einander berührt. Gerührt. Verführt.

Glücklich erschöpft von der Intensität des Erlebten und der Erkundung des Anderen. Vereint vertraut und doch mysteriös fremd und beflügelt. Besonders. Bedeutend. Betörend. Bereichert.

Liebes Tantchen Tantra. Wie schön, dass du gekommen bist. Wie schön, dass wir gekommen sind. Herrlich war´s. Auf sicherlich bald. Du hast uns viel gelehrt. Dank dir habe ich jetzt die Eier in der Hose, um mich zu besinnen. Tantrisch. 

Berliner Kind: Von mir Erlebtes oder auf dem Spielplatz Gemunkeltes. Ich erlebe einiges, aber hören tue ich auch viel. Geschichten denke ich mir nicht aus, denn das Leben schreibt meine absurd skurrilen Kapitel selbst. Auf das eine oder andere hätte ich gern verzichtet (dieses insbesondere). So ist die Sache mit dem Leben und ich beschreibe was meins schreibt. Schön wenn ihr mitlest und meine Texte euch (be)rühren. 

Für mehr Linnie von Sky besucht ihren Instagram Account oder ihre Website. Dort findet ihr außerdem ihre traumhaften Kinderbücher und viele mehr! 

Paartherapie in geil

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Teilnahmeberechtigt sind alle volljährigen Personen außer Mitarbeiter*innen der beteiligten Firmen und deren Angehörige. Die Gewinner werden unter allen Einsendern von Kommentaren durch das Los ermittelt und anschließend per E-Mail benachrichtigt. Sie erklären sich mit der Veröffentlichung ihres Namens und Wohnorts einverstanden. Eine Barauszahlung des Gewinnwertes ist nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Das Gewinnspiel beginnt am 04. Dezember 2021. Teilnahmeschluss ist der 05.12.2021, um 20:00.

5 Kommentare zu “Kopfkino, Träume und Tantra

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