Vor vier Jahren haben wir mit Saralisa Volm über ihre sehr spannende Ausstellung bitch MATERial und ihr Kinderbuch gesprochen. Damals haben wir gefragt, wie sie das als Filmemacherin, Schauspielerin, Autorin und Gründerin der Kulturproduktion POISON und Mutter von vier Kindern so alles schafft und geantwortet hat sie mit dem inzwischen ikonischen Satz: „Ich mache einfach ganz vieles nicht.“ Ihre vollständige Antwort könnt ihr hier nachlesen.
Glaubt ihr mir, wenn ich euch sage, dass ich Saralisa wirklich schon richtig, richtig lange kenne? Bei unserem ersten Treffen war ich richtig schwanger mit dem ersten Kind und seitdem bewundere ich sie schon etwas sehr. Menschen wie Saralisa Volm motivieren und inspirieren mich sehr, vielleicht haben wir einen ähnlichen Antrieb, permanent noch mehr zu wollen, wer weiß. Außerdem weiß ich, dass sie Rosinen, Kapern und Oliven genauso wenig mag wie ich und das schreit wohl nach Sympathie.
Die Filmemacherin, Schauspielerin, Autorin und Gründerin der Kulturproduktion POISON findet ihr unter @saralisavolm oder unter @poisonberlin. Aber auch @bitch_material_art ist sehr empfehlenswert!
Was bewegt dich zur Zeit?
Momentan beschäftige ich mich wieder einmal viel mit Feminismus und weiblichen Körpern. Am 5. Mai startet der Film „Als Susan Sontag im Publikum saß“ im Kino, bei dem ich die Rolle der Germaine Greer spiele, die mit ihrem Buch „Der weibliche Eunuch“ in den 197oern für Furore sorgte, und den ich gemeinsam mit dem Regisseur RP Kahl schreiben durfte. Es geht um eine feministische Diskussion die 1971 in New York stattfand und um die erschreckende Aktualität der damaligen Debatte. Die Auseinandersetzung damit hatte auch Einfluss auf mein neues Buch, dass ich gerade zu Ende schreibe und das vom Gefühl des ewigen körperlichen Ungenügend handelt. Es erscheint nächstes Frühjahr bei Ullstein.
Was bewegt dich und dein Kind?
Meine Kinder (12, 9, 5, 4) warten auf den Sommer. Gerade wenn die weltpolitische Lage, Preissteigerungen und ein sich am Horizont abzeichnender Coronaherbst auf das Gemüt von Familien schlägt, warten sie auf Ablenkung: Auf Pommes mit Mayo und Sandkörner zwischen den Zähnen am Beckenrand des Prinzenbades. Darauf, dass einem die Erdbeeren in den Mund wachsen und mensch unendlich lang im Skatepark und auf dem Spielplatz bleiben kann, weil die Sonne nicht untergeht. Sie warten auf Schulferien und auf Urlaub bei den Großeltern.
Woher kommt ihr gerade und wohin geht’s als nächstes?
Ich bin auf dem Weg von unserem POISON-Büro in Kreuzberg nach Hause.
Lieblingsort mit Kind?
Im Sommer: Strandbad Lübars. Gute Fahrradtour und beste Rutsche. Zu allen anderen Jahreszeiten: Haus am Waldsee. Perfekte Mischung aus Natur, Wasser, Kunst und Kuchen.
Lieblingsort ohne Kind?
Großstädte bei Nacht und ohne Corona.
Als stylische Mutter kann ich nicht leben ohne…
… eine umfangreiche Sammlung lieb gewonnener Kleidungsstücke, die gerne viele Jahre mit mir teilen dürfen.
Hat Elternschaft deinen Stil verändert?
Ich habe lange Zeit sehr wenig Schmuck getragen und ihn vermisst. Daher bin ich dankbar, dass die Phase, in der meine Ohrläppchen Angst vor Minihänden hatten und ich vor lauter Babyflüssigkeiten zu oft Hände waschen musste, um Ringe zu tragen, jetzt vorbei ist.
Hast du einen Lieblingsjahreszeiten-Style?
Keine Präferenzen. Ich mag Abwechslung.
Saralisas Outfit
Ohrringe > Handgefertigt von meiner besten Freundin in Hamburg im Zahntechniklabor eines Freundes. Große Liebe, großer Anker.
Ringe > MUM-WOW von Maria Black. Ein Geburtstagsgeschenk meines Mannes. Ich trage den Ring gerne in Kombi mit meinem Verlobungsring, der von einem kleinen Goldschmied im Hamburger Karoviertel stammt und alleine viel zu selten getragen wird. Die kleine Schlange habe ich von meinem Exfreund geerbt.
Tasche >Ich schleppe immer viel zu viele Dinge mit mir rum: Laptop, Kabel, noch mehr Technik, Bücher, Stifte, Post, Schokolade, Zeitschriften, Ideen, Kaugummis,… Deshalb sind die Taschen von Vee Collective meine essenziellen Lieblingstaschen geworden. Sie sind so groß und leicht und robust, dass ich alles reinbekomme ob in Berlin oder auf Reisen.
Hemd > Vintage aus dem Fundus der Kostümbildnerin Teresa Grosser. Henriette Confurius trug es in meinem Spielfilmdebüt „Schweigend steht der Wald“. Ich habe mich sofort verliebt, bekam das Teil nicht mehr aus dem Kopf und Teresa schenkte es mir schließlich. Danke!
Rock > Second Hand von Liebeskind aus einer sehr lieb gewonnenen privaten Facebookgruppe von Medienfrauen. Eine Frau dort sortiert gerne aus und hat genau meine Größe. Sie wohnt um die Ecke und bringt mir die Second-Hand-Teile vorbei. Ich finde neue Sachen kaufen unnötig anstrengend, teuer und zeitaufwändig. So ist es perfekt.
Doc Martens > Ein Geschenk zur diesjährigen Berlinale. Ich trug sie zur Premiere von „Schweigend steht der Wald“ und habe sie jetzt schon mit vielen guten Erinnerungen verknüpft.
Tausend Dank, liebe Saralisa Volm und richtig viel Erfolg mit all den tollen Projekten!