Littlehipstar ist ein Online-Shop für Babykleidung, Schuhe, Accessoires, Spielzeug und vieles mehr. Mit großer Sorgfalt suchen Gründerin Ceyda und ihr Team die schönsten Sachen von den besten Labels zusammen. Wir und unsere Kids sind große Fans!
Ceyda ist schon viel in der Welt herumgekommen und lebt nun mit ihrem Mann und den beiden Söhnen (4 und 1) in Zürich. Mit littlehipstar hat sie sich einerseits einen Traum verwirklicht, will aber mit ihrem Angebot auch anderen Müttern etwas Gutes tun. In ihren Augen hat es jede Mutter verdient, dass ihr täglicher Kampf anerkannt und belohnt wird.
Hauptstadtmutti: Ceyda, wie bist du nach Zürich gekommen?
Ceyda: Ich komme eigentlich aus Istanbul, bin aber in Zürich aufgewachsen. Mein Vater hat damals für eine amerikanische Firma gearbeitet, und eigentlich wollten meine Eltern nur für zwei, drei Jahre bleiben. Mein Bruder und ich sind auf eine amerikanische Schule gegangen, und schließlich sind wir alle geblieben. Meine Eltern wohnen immer noch in Zürich. Ich bin aber nach der Schule nach Amerika gegangen, um dort zu studieren.
Hauptstadtmutti: Du hast nie in der Türkei gewohnt?
Ceyda: Doch, nach Amerika bin ich nach Istanbul gezogen, weil ich das sehr cool fand. Ich bin fünf Jahre geblieben und habe in der Zeit meinen Mann kennengelernt. Nach unserer Hochzeit wollten wir etwas anderes probieren und sind wieder nach Zürich gezogen. Zwei Jahre später bin ich schwanger geworden und da ist mir die Idee für littlehipstar gekommen.
Hauptstadtmutti: Warum? Es gibt ja schon einige Online-Shops für Kindersachen.
Ceyda: Ja, aber Zürich ist in der Hinsicht nicht der beste Ort. Nach Los Angeles und Istanbul empfand ich Zürich und das Angebot der Stadt allgemein als klein. Es gab nicht viele Läden, in denen man schöne Sachen für Kinder finden konnte. Also habe ich beschlossen, es online zu versuchen. Eine Kollegin hatte ein Jahr vor mir ein Baby bekommen und hat mir eine Bloggerin aus den USA empfohlen, die ich cool fand. Bleubird war meine Inspiration und durch sie habe ich viele tolle Labels entdeckt, die ich auch heute auf littlehipstar anbiete. Jedenfalls habe ich angefangen, bei verschiedenen Shops zu bestellen, was aber sehr umständlich war. Ich habe nach diesem einen Shop gesucht, in dem ich alles finde. Es gab aber nicht genau das, was ich suchte. Ich hatte also ein Problem und habe es selbst gelöst. Hoffentlich kann ich dadurch jetzt auch anderen Müttern helfen.
Hauptstadtmutti: Hattest du eine Ausbildung, die dir die Business-Gründung erleichtert hat?
Ceyda: Nein, ich habe eigentlich Kunstgeschichte und Marketing studiert. Was ich an der Uni gelernt habe, hat mir aber schon geholfen. Du musst nicht Business studieren, um Business machen zu können. In Kunstgeschichte habe ich zum Beispiel Schreiben gelernt. Und das hat mir viel gebracht. Je besser man kommunizieren kann, umso erfolgreicher kann man im Business sein, in dem heute viel über virtuelle Kommunikation läuft.
Hauptstadtmutti: Was sind deine Aufgaben im Unternehmen?
Ceyda: Ich bin Gründerin und Geschäftsführerin. Ich habe im Auge, was jeder macht. Da wir aber ein Start-up sind, überlappen sich viele Aufgaben. Mein Marketing Manager macht zum Beispiel auch die Produktfotos. Und ich bin überall und helfe, wo ich kann.
Hauptstadtmutti: Du hast ganz allein angefangen. Wie hat sich das Unternehmen vergrößert?
Ceyda: Ich habe mich selbst mit Hilfe meines Mannes finanziert, der am Anfang das Geld nach Hause gebracht hat. Dann habe ich durch einen gemeinsamen Freund Nele getroffen, die jetzt Brand Manager von littlehipstar ist. Einen Monat später ist Adrian dazugekommen – unser jetziger CTO –, den ich auch durch einen Freund kennengelernt habe. Wir haben uns alle gefunden, und alle waren mehr oder weniger von Anfang an dabei. Wir alle glauben an unser Projekt, und das ist mir auch sehr wichtig. Jeder arbeitet, als ob es sein Unternehmen wäre. Ich möchte, dass jeder den Erfolg spürt. Das ist keine One-Woman-Show, sondern Teamarbeit: Wir machen das zusammen.
Das ist nur eine kleine Auswahl der supertollen Dinge, die es bei littlehipstar gibt:
Hauptstadtmutti: Lief es von Anfang an richtig gut?
Ceyda: Es ist ein Lernprozess. Wir haben die Seite zum Beispiel anfangs nur auf Englisch gehabt. Aber wir merkten schnell, dass das keine gute Idee ist. Unser Lager ist in Deutschland, und hier haben wir einen Markt von 80 Millionen Menschen direkt vor der Nase. Natürlich versenden wir auch nach Australien, aber es macht keinen Sinn, dort viel Marketing zu machen, wenn wir direkt hier einen guten Markt haben. Wir lernen ständig dazu, und wenn es knifflig wird, dann sage ich allen, dass sie erstmal ein Glas kaltes Wasser trinken gehen sollen.
Hauptstadtmutti: Ist das dein Geheimrezept?
Ceyda: Ja, eine Art Weisheit, die ich von meinem Vater auf den Weg bekommen habe. Als wir zum Beispiel merkten, dass das Online-Shop-System Shopify unserem Wachstum nicht mehr standhielt, wussten wir, dass wir zur Alternative Magento wechseln mussten. Aber ich habe gezögert, ich war nicht sicher, wann und wie ich den ganzen Umzug bewerkstelligen sollte. Ich habe meinen Vater um Rat gefragt und er hat gesagt, ich solle ein Glas kaltes Wasser trinken und dann sofort loslegen. Nicht aufschieben. So haben wir über den Sommer das System gewechselt, und ich bin sehr froh darüber. Es wäre ein Desaster, wenn wir das jetzt machen müssten, wo wir schon so viel mehr Content haben.
Hauptstadtmutti: Finanzierst du dich immer noch selbst?
Ceyda: Ja, aber ich bin an einem Investor interessiert. Wir sind uns alle einig, dass wir einen guten Investor wollen – nicht nur einen, der viel Geld gibt, sondern einen, der etwas von unserem Business versteht. So einen guten Geldgeber bekommt man aber nur, wenn man zeigen kann, wie wachstumsfähig man ist. Darum haben wir unseren Schwerpunkt auch auf Deutschland gelegt, denn dies ist ein sehr harter Markt. Wenn wir unser Konzept und unser Wachstumspotenzial hier beweisen können, dann haben wir gute Chancen auf ein anständiges Investment.
Hauptstadtmutti: Wie bringst du Business und Familie unter einen Hut?
Ceyda: Ich liebe meinen Job, also macht es mir nichts aus, viel zu arbeiten. Direkt vor und nach dem Kaiserschnitt bei der Geburt meines zweiten Sohnes habe ich noch E-Mails geschrieben. Und dabei bin ich noch nicht mal ein Kontrollfreak, ich vertraue meinem Team und mische mich grundsätzlich nicht in die Aufgaben von anderen. Solange wir alle dieselbe Vision haben, wird das Ergebnis gut werden. Jedenfalls habe ich einfach so viel Spaß an der Arbeit, dass es sich meistens nicht wie Arbeit anfühlt.
Hauptstadtmutti: Aber was machen die Kinder in der Zeit?
Ceyda: Ich habe eine Nanny und außerdem leben meine Eltern nur zwei Minuten von uns entfernt. Verglichen mit anderen Müttern habe ich sehr viel Glück. Natürlich wird es auch manchmal zu viel für mich, aber es ist mir sehr wohl bewusst, dass ich nicht so viel kämpfen muss wie andere Mütter. Ich arbeite von zu Hause, und mein Team kommt zu mir. Ich möchte jetzt nicht in Büros investieren, das ist momentan nicht wichtig.
Hauptstadtmutti: Sind die Kinder dann auch zu Hause, während du arbeitest?
Ceyda: Mein Ältester ist in der Schule, und mein Kleiner ist zu Hause.
Hauptstadtmutti: Stört das nicht?
Ceyda: Nein. Ich habe ja auch den Luxus, dass ich die Nanny bitten kann, mit meinem Sohn spazieren zu gehen, wenn ich zum Beispiel ein Meeting habe.
Hauptstadtmutti: Ziehst du dich jeden Tag ordentlich an oder arbeitest du auch mal im Pyjama?
Ceyda: Ich ziehe mich ordentlich an, auf jeden Fall. Es gibt vielleicht mal einen Tag, an dem ich Jogginghosen trage, aber das ist sehr selten. Ich bin keine Yogahosen-Mutti, obwohl ich das bei anderen gar nicht schlimm finde. Aber ich persönlich fühle mich besser, wenn ich repräsentabel aussehe. Dennoch ist mir wichtig, dass meine Klamotten bequem sind. Dafür steht auch littlehipstar: hochwertig, aber bequem.
Hauptstadtmutti: Planst du auch, Mode für Mütter oder Schwangere in den Shop mit aufzunehmen?
Ceyda: Vielleicht mal, wenn ich ein großes Investment bekomme. Das Schöne an dem Markt, den ich bisher bediene, ist aber doch, dass es so viele Möglichkeiten gibt, Neues zu probieren und das Feld zu erweitern. Ob man nun eine eigene Kollektion entwirft oder etwas für Mütter und Babys macht oder das Angebot altersmäßig erweitert – es gibt so viele Möglichkeiten. Ich bin für alles offen, was Sinn macht. Manchmal muss man aber erstmal auf die Ideenbremse treten und einen Schritt nach dem anderen gehen. Unser erster Schritt in die Produktionswelt war ja unsere Tote Bag, die wir jeder Bestellung beilegen. Damit wollten wir die Mütter feiern und ihnen etwas Gutes tun. Mütter sollten stolz auf sich sein, denn Mutter sein ist harte Arbeit. Und damit meine ich alle Mütter. Man spricht immer nur davon, dass das Leben arbeitender Mütter so anstrengend ist. Aber das ist Quatsch, denn auch der Alltag von Müttern ohne Job kann sehr stressig sein. Es ist derselbe Kampf. Wir wollen alle Mütter feiern.
Dankeschön, liebe Ceyda für das Interview!
Interview: Isa Grütering // Fotos: PR // Text: Yvonne Vávrá
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