Hauptstadtmutti

Berlin mit Kind: Louise Bourgeois The Woven Child 22.07.-23. 10.22

Ein kleiner Freudenschrei, pures Glück und ein bisschen Kalendergucken später war klar, die Spinnen von Louise Bourgeois sind in Berlin! Ab heute und bis zum 23. Oktober 2022 können die textilen Arbeiten der Künstlerin als Retrospektive The Woven Child im Gropius Bau bewundert werden.

„Ich stamme aus einer Familie von Reparateuren. Spinnen sind Reparateurinnen. Wenn man in ein Spinnennetz schlägt, wird die Spinne nicht wütend. Sie webt es weiter und repariert es.“ 

— Louise Bourgeois

Das bunte Leben von Louise Bourgeois

Wir sind große Fans seitdem wir mit den Kindern ‚Lied für Louise. Das bunte Leben von Louise Bourgeois‘ von Amy Novesky und Isabelle Arsenault gelesen haben. Sie lieben es. Ich auch. Ich finde es vor allen Dingen deswegen so bezaubernd, weil es auf eine kluge und wunderschöne Art und Weise zeigt, was es bedeutet, Künstlerin sein zu wollen und zu werden. Überhaupt empfehle ich die Seemann Henschel Verlagsgruppe, wenn ihr gute Bücher über Kunst für Kinder sucht. Die haben wirklich eine tolle Auswahl.

Für das Kleinkind haben wir dann die Little People, Big Dreams Edition von Louise Bourgeois geholt, und auch hier: große Begeisterung! Wir sind eh riesige Fans der Reihe, das Schulkind hat sie auch Leselernbücher verwendet.

LIED FÜR LOUISE. Das bunte Leben von Louise Bourgeois
Little People, Big Dreams. Deutsche Ausgabe
Little People, Big Dreams. Deutsche Ausgabe

Zur Ausstellung von Louise Bourgeois im Gropius Bau

Mit 89 Werken bietet The Woven Child einen Überblick über die gesamte Spanne textiler Arbeiten, die Bourgeois in den letzten zwei Jahrzehnten ihres Lebens schuf. Die Ausstellung umfasst zentrale Installationen, wie Bourgeois’ „Poles“ und monumentale „Cells“, in denen hängende Kompositionen aus alten Kleidern, Unterwäsche und anderen Kleidungsstücken direkte Bezüge zu ihrer persönlichen Geschichte herstellen. Die Installationen Spider (1997) und Lady in Waiting (2003) beinhalten antike Tapisseriefragmente.

Bourgeois verstand die Spinne als Beschützerin und als Raubtier zugleich und verband sie mit ihrer Mutter, der Weberin und Tapisserie-Restauratorin. Die Fähigkeit der Spinne, ein Netz aus ihrem eigenen Körper heraus zu weben, war für Bourgeois eine Metapher, um ihren eigenen künstlerischen Schaffensprozess zu beschreiben – eine Metapher, die auch die Retrospektive ihrer textilen Arbeiten in besonderer Weise prägt.

„Im Verlauf ihres sieben Jahrzehnte umfassenden künstlerischen Schaffens hat Bourgeois immer wieder Elemente ihrer eigenen Biografie – und ihrer körperlichen und psychologischen Erfahrungen – in ihre Kunstwerke eingewoben. Diese biografischen Fäden sind vielleicht nirgends so offensichtlich wie in ihren späten textilen Arbeiten, die sich mit der Beziehung zu ihrer Mutter, ihrer Erfahrung mit Verletzlichkeit, dem Altern und ihrer Haltung zu und der Vertrautheit mit verschiedenen Materialien, Prozessen, Instrumenten und Techniken auseinandersetzen. Daraus ist ein feines und komplexes Netz entstanden, das uns noch heute überrascht.“

— Julienne Lorz, Co-Kuratorin von The Woven Child

Louise Bourgeois schuf in ihrer letzten Lebensphase Arbeiten, die sich auf neue und provokante Weise mit zeitlosen Themen wie der Erkundung von Identität, Sexualität, familiären Beziehungen, Reparatur und Erinnerung auseinandersetzen. The Woven Childuntersucht das, was die Künstlerin mit ihren eigenen Worten als „die magische Macht der Nadel“ bezeichnet, die dazu dient „Schäden zu reparieren“ und Vergebung einzufordern.

Ab Mitte der 1990er Jahre bis zu ihrem Tod im Jahr 2010 schuf Bourgeois erstaunlich erfinderische und psychologisch aufgeladene Skulpturen aus Haushaltstextilien wie Kleidung, Bettwäsche und Tapisseriefragmenten, die häufig aus ihrem eigenen Haushalt und ihrer persönlichen Vergangenheit stammten. Die Abkehr von traditionellen Materialien der Bildhauerei stellte eine Rückkehr zu den Wurzeln der Künstlerin dar.

Bourgeois entwickelte bereits in ihrer Kindheit eine Beziehung zu Textil, als sie in der Tapisserie-Reparaturwerkstatt ihrer Familie in Frankreich aushalf. Ihre Entscheidung, Arbeiten aus Kleidung und Haushaltstextilien zu fertigen, stellte eine Möglichkeit dar, die Vergangenheit sowohl zu bewahren als auch zu transformieren. Die notwendigen Tätigkeiten für die Produktion dieser Kunstwerke betrachtete sie dabei aus psychologischer und metaphorischer Perspektive: das Schneiden, Reißen, Nähen und Zusammenfügen verband sie mit einem Verständnis von Reparatur sowie mit den durch Trennungen oder Verlassenwerden hervorgerufenen Traumata.

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