Hätte ich die wundervolle Luisa nicht im Team, wüsste ich in manchen Monaten nicht, welche Ausstellungen gerade heiß und knackig für die Erwachsenen sind. Und wenn wir wissen wollen, welche Museen und Ausstellungen die besten für oder mit Kind sind? Dann lassen wir uns von Wenke von @kind.und.kunst inspirieren. Und jetzt ist sie unser MomCrush! Viel Spaß mit Wenke und folgt ihr gern, wenn ihr wissen möchtet, wann sie wieder mit euch um die Kunsthäuser zieht.
Alle Infos zu Wenkes Arbeit und wie ihr Kunstführungen buchen könnt, findet ihr hier.
Hi, ich bin Wenke, 33 Jahre alt und ich wohne mit meiner Tochter Mavi im Prenzlauer Berg. Nachdem ich ein paar Jahre für Galerien, Künstler*innen und Kunstmessen gearbeitet hatte, entschied ich mich 2019 dazu, etwas Eigenes zu machen: Als Mutter hat es mich schon immer genervt, wie kinder- und familienfeindlich die Kunstwelt leider immer noch ist, da Kunst vorrangig an ein exklusives, vorgebildetes Publikum vermittelt wird.
Mit meinen Kunstführungen und -workshops möchte ich das gern ändern und als „Kunsterklärerin“ Groß und Klein mitnehmen in Galerien, Museen und Projekträume. Berliner Kindern und Eltern die Teilhabe am Kunst- und Kulturgeschehen der Stadt zu ermöglichen und Kunst- und Kulturinstitutionen zu motivieren, auch schon die Allerkleinsten als Publikum willkommen zu heißen – das ist die Mission von Kind und Kunst. Denn Kunst ist für alle da!
Geht immer: Kunst gucken, Crémant und Pommes mit Mayo!
Geht gar nicht: Arschloch-Verhalten und wenn Menschen scheißig miteinander umgehen. Love is the higher law – und wir alle haben hier doch echt nur begrenzt Aufenthalt. Warum nicht dann das Beste draus machen und einander zugewandt mit Liebe und Respekt begegnen? Es kostet doch nichts, freundlich zu sein.
Lieblingsort mit Kind in Berlin: Eigentlich jeder Ort, an dem meine Kleene mit anderen Kids spielen kann und ich mindestens eine erwachsene Person zum Quatschen neben mir habe. 🙂 Außerdem die Berliner Galerien und Museen, Mavi und ich sind regelmäßig auf Kunst-Tour, z.B. in der Alten Nationalgalerie. Dort gibt es Meisterwerke von Monet, Manet und Caspar David Friedrich zu bestaunen – und immerhin auch ein paar tolle Werke von Frauen, z.B. von Paula Modersohn-Becker. Unsere Stadt ist voll mit sehenswerter Kunst, also einfach mal losziehen (gern mit mir zusammen!) und auf Entdeckungsreise gehen.
Lieblingsort ohne Kind in Berlin: Auch die Berliner Galerien und Museen sowie jede muschige Bar, die Whiskey Sour MIT Eiweiß auf der Karte hat! Und mein Bett.
Vorbilder: „Ich liebe die, die jeden Einfall ausprobieren
Der Erfahrung ein Schnippchen schlagen
Zwischen Misserfolgen heil hindurchschlängeln
Und deren Augen leuchten, wenn sie fragen“ Schaut mal hier.
In 5 Jahren: Keine Ahnung, was dann ist. Ich lass mich überraschen und vertraue einfach darauf, dass ich auch in 5 Jahren genau dort bin, wo ich sein möchte, umgeben von Menschen, die mir gut tun und mit denen das Leben bunt und schön ist!
Das war richtig hart: 2018 kam ein Unglück selten allein: Der Krebstod meines Stiefpapas, ein Monat später die Trennung vom Kindsvater, Angst, es allein nicht zu schaffen, Stress im Job – Burn Out und Depressionen waren die Quittung, ein Jahr lang hab ich es nicht wahr haben wollen und es verschleppt, bis gar nix mehr ging. Zum Glück hatte ich den Support von geliebten Menschen und trotz allem so ein ureigenes Vertrauen in mich selbst, so dass es mir heute wieder gut geht. „Stronger than yesterday. Now it’s nothing but my way“ (Britney Zitat, geil oder?)
Das Schönste am Älterwerden: Mit jedem Jahr nehm ich es mit mehr Humor. Letztens in irgendeinem Shopping Center hat mich ein junger Typ, der für so komische E-Zigaretten Promo gemacht hat gefragt, ob ich schon 18 bin – sweet!
Lieblingsserie: Hinter Gittern – Der Frauenknast fand ich immer geil, weil Walter so’ne Granate ist.
Lieblingsbücher: Alle über Kunst und Künstler:innen, besonders an denen für Kinder komme ich nicht vorbei und habe mittlerweile schon eine kleine Sammlung. Möchte auch unbedingt mal selbst ein Kinderkunstbuch schreiben (hab auch schon angefangen, aber psst…)
Gönnung ist: Acht Stunden durchschlafen. Ausgiebig frühstücken, mit mindestens zwei Runden Kaffee und Rührei mit Lachs. Durch die Stadt spazieren, ohne Ziel, ohne Termin, einfach mal treiben lassen. Abends mit tollen Menschen ausgehen, 12 Euro für nen Gin Tonic hinblättern und frei sein.
Style: Meistens eher unspektakulär. Ab und an gehe ich aber fashionmäßig auch voll steil, z.B. mit meinem rosa Powersuit und High Heels. Trage gern Schwarz, liebe Leo-Print und Blumenmuster, steh auf Lederröcke aber auch auf bequeme Jeans. Beste Investition ever: Meine Dr. Martens und ein Midikleid von Stine Goya. Alles für drunter kauf ich am liebsten bei Understatement Underwear aus Schweden, die zeigen wirklich echte Body Diversity!
Was ich zuerst mache, wenn das Kind im Bett ist: In den Feierabend-Modus schalten. Netflix & Chill oder Entspannung auf meiner ShaktiMat. Auf jeden Fall Kopf so gut wie möglich runterfahren und Kraft tanken für den nächsten Tag.
24h ohne Kind: Habe ich als „Teilzeit-Single Mom“ öfter. Mavis Papa und ich betreuen sie paritätisch, wir kümmern uns im Wechselmodell zu gleichen Teilen um sie. So hab ich jede Woche zwei Tage und jedes zweite Wochenende kindfrei. Für uns funktioniert das sehr gut. Zum Thema „Guter Umgang“ und wie mein Leben als Teilzeit-Single Mom so ist habe ich auch für die Titelstory im HIMBEER Magazin ein paar Worte gesagt – hier nachzulesen.
Fähigkeit, die du an dir magst: Ich bin sehr emphatisch und kann daher gut mit den unterschiedlichsten Menschen agieren. Am liebsten aber mit Kindern. Bei meinen Kunstführungen fällt es mir leicht, sie zu begeistern, weil ich mich in ihre Lebenswelt hinein fühlen und so spielerisch Wissen vermitteln kann. Denn wir alle lernen doch am meisten und am liebsten, wenn wir Spaß dabei haben – egal in welchem Alter.
Was ich gelernt habe, seit ich Mutter bin: Trust your journey. Und es ist gar nicht wichtig, als Elternteil immer konsequent zu sein oder Autorität zu beweisen, denn Beharrlichkeit ohne Liebe ist Starrsinn. Viel wichtiger ist es, glaubhaft zu sein und der Intuition zu folgen.
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