Hauptstadtmutti

Rant der Woche: Größe 42 ist also XL

Ich musste es googeln, aber ganz, ganz offiziell ist Größe 42 wohl wirklich ganz offiziell XL – für Frauen. Zunächst einmal laughs in millennial, denn ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal ein Tshirt in einem ‚fitted fit‘ in einer sogenannten Frauengröße gekauft habe, die Zeiten sind so vorbei wie Abercrombie & Fitch 2013.

Wie wir alle wissen, kaufe ich grundsätzlich secondhand und dann grundsätzlich Fast Fashion. WHAT. Sie hat was gesagt. Oh you heard me. Wisst ihr warum? Außer ganz wenigen fairen Labeln passt mir nichts. Und wisst ihr noch was. Ich habe Größe 42. Manchmal 44, manchmal 40, manchmal 38, wenn H&M lustig drauf ist, aber so all in all 42.

Und wisst ihr, was noch lustig ist? Das ist wohl die deutsche Durchschnittsgröße. HUH. INTERESSANT. Durchschnitt, ja? Nun denn. Trotzdem bekomme ich in ordentlicher Regelmäßigkeit Kooperationsanfragen von (Fair) Fashion Labels, die maximal eine L, manchmal eine XL im Sortiment haben. Aber, die XL ist dann halt eine 42. Joah. Es ist mir auch nicht zu blöd, ihnen dann zu sagen, dass das alles schön und gut ist, aber wird nichts aus der Kooperation, wenn ich die Sachen nicht mal tragen kann.

Mir geht es nicht um Body Positivity oder Neutrality oder sonstwas, wir sind weit gekommen, danke Halleluja, ich bin noch in einer Gesellschaft aufgewachsen, in der Kate Winslet als fett galt. Oder Drew Barrymore, erinnert ihr euch? Den Heroin Chic braucht keiner zurückbringen, für mich ist das auch fein ohne die Skinny Jeans. Wir können jetzt durch die Einkaufspassagen gehen und sehen wirklich endlich mal Körper, die nicht nur normschön sind. Zeitschriften sind zumindest etwas besser, they try, und ich kann mir auf Instagram viele Vorbilder und Influencer suchen, die nicht wie in den 2000ern alle identisch dünn waren.

Was mich aber meisten zum Ranten bringt: auf einem regulären Event oder Dinner falle ich nicht unbedingt durch meine vermeintliche Plus Size auf. Ganz im Gegenteil, wenn wir über Diet Culture, Normschönheit und Schlankheitswahn sprechen, dann auch darüber, dass ich wirklich Durchschnitt bin und auch so wahrgenommen werde. Wenn also Menschen mit einer Durchschnittsgröße schon kommuniziert wird, sie wären zuviel, um überhaupt an Fair Fashion ranzukommen, dann sollen sie sich nicht wundern, wenn die Leute weiterhin ihre Basics woanders kaufen.

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