Hauptstadtmutti

Streetstyle 10 Jahre später: Franca noch immer wunderbar wild

Franca war 2011 einer unserer ersten Streetstyles und die Überschrift war ‚Wunderbar wild.‘ Zehn Jahre Hauptstadtmutti, zehn Jahre Streetstyles! Die letzten Monate waren geprägt davon, Frauen zu kontaktieren und aufzusuchen, die mal für Hauptstadtmutti vor der Kamera standen, aber längst die Handynummer gewechselt haben und auch keine AOL oder Yahoo Emailadresse mehr haben. Doch bei Franca war es einfacher, schließlich kennen wir uns aus unserer gemeinsamen Zeit in der Hauptstadtmutti-Redaktion.

Heute bekommt ihr also nicht nur einen aktuellen Streetstyle mit Franca sondern auch einen Rückblick, was sich im Leben der freiberuflichen Online Editorin so getan hat. Sie betreut unter anderem das Spectr Magazine und FAVR. Des weiteren übersetzt sie für Cam Cam Copenhagen. Vorab, aus dem einen kleinen süßen Fratz sind drei große Kinder geworden!

„Heute beim LesMads-Designerflohmarkt im Voo-Store haben wir sie getroffen. Unsere Wow-Frau des Tages, Franca mit ihrem Sohn (2 1/2 Jahre) aus Berlin Kreuzberg. Franca ist Übersetzerin und arbeitet für das French Urban Magazine Be Street.
Foto: Philipp Grütering Interview & Text: Isa Grütering“

Liebe Franca, dein Bild hat unsere Hauptstadtmutti Visitenkarten jahrelang schöner gemacht Und, nicht zu vergessen, du warst Teil des Teams, wir haben zusammengearbeitet!
Ja verrückt! HSM hat mich all die Jahre begleitet und ich freue mich, dass Ihr 10 Jahre später immer noch am Start seid! 

Zehn Jahre später…was machst du jetzt?
Damals war ich 30, hatte nur 1 Kind und war gerade frisch in Berlin angekommen. Flash forward zu heute, jetzt habe ich 3 Kids (13, 7, 3), bin 3x umgezogen, habe diese geile Leggins bei einem der Umzüge verloren und bin inzwischen getrennt erziehende Mama aus dem Prenzlberg! Ich arbeite noch immer als freiberufliche Redakteurin und Übersetzerin von zuhause aus. 

Zehn Jahre später…was hat sich geändert?
Alles! Fast. Andere Wohnung, Single, größeres Auto, mehr Falten, flachere Schuhe… Mein Leben ist um einiges komplizierter als damals, aber ich habe dafür auch mehr Ressourcen, um alles zu bewältigen. Mein Netzwerk ist größer geworden, meine Resilienz auch! Ich bin vor 3-4 Jahren erst so richtig hier angekommen und fühle mich im Kiez mittlerweile sehr wohl. Trotzdem gilt für mich: Berlin ist am Schönsten, wenn man die Stadt regelmäßig hinter sich lassen kann. 

Zehn Jahre später…was empfindest du, wenn du deinen Streetstyle von 2011 siehst?
Wenn ich das Bild anschaue, werde ich schon etwas nostalgisch. Mein Sohn Isayah auf dem Bild ist mittlerweile fast so groß, wie ich. Ich kann mich an dieses Shooting noch sehr gut erinnern, damals war Berlin für mich noch Neuland und alles war so aufregend. Ich traf Isa und Claudia (die damaligen HSM Founder) auf einem Flohmarkt in Kreuzberg, hatte mir 10 Minuten zuvor diese Hammer Lederstiefeletten gekauft und wurde von den beiden direkt angesprochen. Wir sind nach dem Shooting in Kontakt geblieben bis ich Jahre später im HSM Team mitmischen durfte. Ich habe mich sehr geehrt gefühlt, als sie mich von allen tollen Berlin Muttis für die Visitenkarte ausgesucht haben. <3 

Zehn Jahre später…wie ist dein Leben als Hauptstadtmutti jetzt?
Mit 3 Kids ist natürlich sehr viel Orga angesagt und ich musste mir eingestehen, dass To-Do-Listen gar nicht so verkehrt sind. Wenn die Kinder da sind, ist mein Fokus 100% auf sie gerichtet und ich habe den Anspruch, den sehr unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden, was nicht immer einfach ist. Und dann gibt es die Wochenenden und Tage alleine, die ich auch sehr genieße, wieder auftanke, liegengebliebene Arbeit nachhole und meine Freundschaften pflege. Ich gehe immer noch sehr gern tanzen und bin froh, in einer Stadt zu leben, wo es nicht peinlich ist, in meinem Alter in der Berghain-Schlange zu stehen. 

Ein Streetstyle von der Sonne geküsst

Im Prenzlauer Berg am Ernst-Thälmann-Denkmal treffen wir Franca im schönsten Herbstwetter. Davor war sie kurz im Baumarkt und musste dann noch für die Crew den Wochenendeinkauf machen. „The worst, da muss ich so viel nachdenken!“  Die never ending Impfthematik beschäftigt sie zur Zeit besonders. Und ihre Kinder sind genervt vom Masken tragen in der Klasse.

Lieblingsort mit Kind? 
Friedhofspark in der Pappelallee, weil direkt um die Ecke, sauber und zu jeder Jahreszeit eine Ruheoase. 
Lieblingsort ohne Kind? Berghain / Lieblingscafé am Helmi an der Sonne. 

Als stylische Mutter kann ich nicht leben ohne… 
Meine Doc Martens, going strong since 1995. Das Beste an den Schuhe: ich habe nie kalte Füße. 

Hat Elternschaft deinen Stil verändert?  
Hohe Schuhe sind seltener geworden, weil ich immer einem Kind hinterher seckeln muss. Die Elternschaft nicht, aber ich habe ein anderes Bewusstsein für Mode entwickelt. Ich versuche ausschließlich nachhaltig oder Second Hand einzukaufen für uns alle… Und seit Corona sind auch mehr Jogginghosen im Spiel. 

Liebe Franca, was hast du an?
Der Hut ist vom Flohmarkt und der Schal wurde von Mama gestrickt. Die Tigerhose ist aus der Kinderabteilung von Scotch & Soda. Dieser breite und wattierte Pulli von Mango ist mega gemütlich. Die Lederjacke ist von A.P.C. und die Schuhe sind vegane Doc Martens.

Der goldene Herbst in Berlin ist traumhaft. Das Licht und die Bäume, die Leute, die trotz kalter Temperaturen in Decken eingehüllt vorm Café sitzen, die Mütze nervt noch nicht, kratzt aber am Nachmittag, weil es doch noch warm geworden ist. Manche Leute haben schon die richtig warmen Sachen rausgeholt, andere riskieren nochmal das T-Shirt… Ich versuche, den Wintermantel bis zum letzten Drücker im Schrank zu lassen und freu mich über meine warmen Rollis und Cashmere-Pullis.

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