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Tabuthema in der Schwangerschaft: Ich war nicht gerne schwanger …

„Ich war nicht gerne schwanger. Schon beim ersten Kind nicht so wirklich und beim zweiten noch weniger“. Solche Aussagen hört man nicht oft von Müttern, viel zu groß ist der Scham. Ich habe mit einer Psychologin gesprochen und sie gefragt, warum dieses Thema so tabu ist und ob solche Mütter eher die Ausnahme sind.

In allen Magazinen und Medien wird die Schwangerschaft als das schönste und erfüllendste Erlebnis überhaupt dargestellt. 9 Monate voller Selbstfindung und Symbiose mit dem im Bauch heranwachsenden Kind. Klar, es gibt die „Morgen“-Übelkeit (die eigentlich den ganzen Tag andauert) und andere kleine Wehwechen für die Freundinnen und Mutter stets einen guten Tipp parat haben. Man winkt es ab und hört immer wieder „Ach, das gehört halt dazu“, oder „Ist doch ganz normal, in dir entsteht ein Leben“ oder noch schlimmer „Du hast es nicht anders gewollt“. Doch wie sieht es mit den tiefer sitzenden Emotionen aus, die einer jungen Mutter 9 Monate lang zu schaffen machen?

Als erstes sei gesagt, dass es mehr unglückliche Schwangere gibt, als man denkt. Sie leiden nicht nur an ihrem schlechten Gewissen, die Schwangerschaft nicht genießen zu können, so wie es in der „Eltern“-Zeitschrift doch drin steht, sie leiden insbesondere an dem tabuisierten Thema, dem Schamgefühl und der Isolation, die damit einhergehen.

Die Schwangerschaft, diese Geduldsprobe und Identitätskrise

Für manche Frauen fühlt sich die die Schwangerschaft so an, als würde das Leben sie bis ins letzte Eck herausfordern. Auf einmal gilt es seinen oft noch Mädchenhaften Körper einem heranwachsenden Wesen zur Verfügung zu stellen, unwissend, wie er sich genau verändern wird. „Viele Frauen erleben diesen Prozess, wie ein Kontrollverlust und das ist oft mit Ängsten verbunden“, erklärt uns Carole Bourreau Dijon, Diplom Psychologin.

Wir müssen lernen die vielen Widersprüche zu akzeptieren und damit umzugehen. Lernen, die Kontrolle über seinen Körper abzugeben und gleichzeitig Verantwortung für einen anderen Menschen zu übernehmen. Ein Riesenspagat, also. Bei manchen Frauen löst dieser Kontrollverlust absolute Panik aus, sie fangen an ihr Essverhalten zu kontrollieren, viel Sport zu machen und wo es nur nur geht, einen Ausgleich herbeizurufen. Sie fühlen sich in ihrer Freiheit beschnitten, ein Gefühl, dass sich im Laufe der 9 Monate intensiviert, sobald sie merken, dass dieser Bauch sie körperlich doch sehr einschränkt. „Das unangenehme Körpergefühl, dass vor allem in den letzten 3 Monaten auftritt, kann zu tiefer Traurigkeit und Verzweiflung führen. Die jungen Mütter fühlen sich gefangen in ihrem Körper und kämpfen auch hier wieder mit dem Widerspruch ‚Das Baby soll endlich kommen vs. Ich bin noch gar nicht bereit!‘. Das Schlimme daran ist, dass sie diese tiefe Unzufriedenheit selten ansprechen, da die Gesellschaft ihnen eingetrichtert hat – als Schwangere hast du happy und voller Vorfreude zu sein“, erklärt Dr. Bourreau.

„Wir leben in einer Gesellschaft in der Körperkult, Schlankheit und Kontrolle noch immer sehr omnipräsent sind. In den Medien sieht man nur glückliche Schwangere. Komplikationen oder unangenehme Nebeneffekte werden anekdotisch und als Einzelfälle dargestellt, jedoch gehören sie dazu. So entsteht bei vielen Frauen der Eindruck, dass eine Schwangerschaft, wie 9 Monate im Paradies gleichzusetzen sind und sie fühlen sich traurig oder haben ein schlechtes Gewissen, wenn nicht alles perfekt abläuft“.

In Wirklichkeit empfinden es die wenigsten Frauen so. Das Baby ist noch nicht einmal da und schon verlangt man von ihnen, perfekt zu sein. Sie dürfen weder trinken, noch rauchen, noch Rohmilch-Produkte essen, sie sollten nicht joggen und auch nicht zu heftig tanzen. Immer wieder wird ihnen klar gemacht, dass der sorgenlose Teil des Lebens nun erstmal vorbei ist und trotzdem sollen sie voller Zuversicht in die Zukunft blicken. Die Haare sind fettig und die Haut voller Pickel, überall zieht und zwickt es. Man ölt sich pausenlos ein, damit keine Dehnungsstreifen entstehen und man hat ein Gewicht im Kopf, dass man auf keinen Fall überschreiten möchte. Was für ein Druck!

Jede Schwangerschaft ist einzigartig

Es gibt kaum ein Frauenthema, über das so viel davor, während und noch danach gesprochen wird. Jede Frau hat so ihre Anekdoten und Stories, denn jede Schwangerschaft ist einzigartig. Diejenigen mit Kinderwunsch hören voller Ehrfurcht zu, wie junge Mütter nicht wenig stolz von ihren Erlebnissen berichten. Immerhin gibt es es kaum etwas aufregenderes als ein Menschenleben zu kreieren.

Doch ist es auch die Zeit, in der bei der Schwangeren alle Unsicherheit der Vergangenheit zum Vorschein kommen. Auf einmal wird man mit seinen psychischen Schwächen konfrontiert, sie fragen sich, was für ein Baby sie damals waren und machen sich Gedanken über die oft schwierige Beziehung zur eigenen Mutter. Für viele Frauen ist das jetzt die Zeit in der nochmal klärende Gespräche geführt werden, in der Hoffnung vor der Geburt des eigenen Kindes, nochmal richtig Klarschiff zu machen. Verdrängte Themen, Probleme und Ängste, die man viele Jahre verdrängt hat, kommen in der Schwangerschaft wieder zum Vorschein. Ignoriert oder verdrängt man sie weiter, so kann dies zum späteren Baby Blues führen.

„Zur Geburt werden oft Gutscheine für Massagen, Maniküren und Kosmetik verschenkt, Maßnahmen für das äußerliche Wohlbefinden. Doch oft wäre ein Besuch beim Psychologen das bessere Geschenk“, meint Dr. Bourreau. „Den Frauen fehlt der so dringend benötigte Raum, um über alle diese Veränderungen in Körper und Seele offen zu sprechen“.

Schwierige Schwangerschaft, aber tolle Mutter

Wichtig ist es zwischen Nicht-gerne-schwanger-sein und der Liebe für das heranwachsende Kind zu unterscheiden. Denn schwierige Schwangerschaft heißt nicht, dass man später eine schlechte Mutter sein wird. Es kann durchaus sein, dass eine Frau schreckliche und manchmal grenzwertige Gedanken in der Schwangerschaft hatte und diese Zeit schrecklich fand, und sich dann als wunderbare, liebende und fürsorgende Mutter entpuppt.

„Wichtig ist hier, dass die Schwangere ihre Schuldgefühle ablegt und diese wenn möglich mit einem Therapeuten bespricht, um diese schwere Zeit gut verarbeiten zu können. Schuld- und Schamgefühle hindern den Prozess und sollten schnell abgelegt werden“, erklärt Dr. Bourreau weiter.

Nicht gerne schwanger: Schuldgefühle Ade

Schwanger sein bedeutet loslassen lernen. Zusehen, wie der Körper sich verändert, ohne dass man es wirklich beeinflussen kann. Doch heutzutage ist das Konzept „Loslassen“ noch viel zu oft negativ behaftet und wird mit „Kontrollverlust“ gleichgestellt. So entsteht für viele schwangere Frauen das Gefühl, sie machen etwas nicht richtig, da ihre Schwangerschaft nicht so „perfekt“ abläuft, wie sie es sollte. Doch selbst wenn Frauen keine schlechten Erfahrungen hatten – eine Schwangerschaft ganz ohne Ängste gibt es nicht. Neue und komplexe Sachverhalte lösen zunächst immer Angst aus. Daher ist es nicht verwunderlich, dass auch in der Schwangerschaft Angst ein normales Phänomen darstellt.

Auch das Gefühl des Versagens sitzt oft mit im Boot. Gedanken wie, „Offenbar sind alle glücklich schwanger, und ich eine Versagerin“ oder „Ich bin launisch und weine oft und habe Angst, das arme Kind bekommt vielleicht mit, dass ich mich nicht sonderlich freue“, sind nicht selten. Die Ironie an dem Ganzen: Wirft man die Schuldgefühle über Bord, hat man eher eine Chance, eine glückliche bzw. passable Schwangerschaft zu genießen.

„Sich eingestehen, dass Schwanger sein nicht gleichbedeutend mit glücklich sein ist und viel Zuwendung vom Partner, Freunden oder hilfreichen Verwandten sind die besten Zutaten für diese intensive Zeit“, schließt Dr. Bourreau ab. Amen.

Beitragsbild: Photo by Mustafa Omar on Unsplash
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36 Kommentare zu “Tabuthema in der Schwangerschaft: Ich war nicht gerne schwanger …

  1. Danke für deine Ehrlichkeit. Ich weiß das ich mit all meinen Gefühlen, Ängsten, Sorgen und Gedanken nicht alleine bin. Ich bin mittlerweile in der 31.SSW. Ich bin ehrlich mit positiven Test war ich traurig. Ich war nicht mehr ich selbst, ich hatte aufeinmal so viele Gefühle und war so sensibel und voller Kummer das ich gar nicht mehr wusste wohin damit. Verständnis haben nicht viele gehabt. Mit der 12.SSW dachte ich wird es gehen bekamen wir dann einen Falsch positiven Test auf T13. Die Wochen danach waren noch schlimmer und ich war fertig und hab gedacht mein Leben ist zuende.
    Es kam eine Zeit da war alles etwas leichter von Woche 22-26,27 war ich wieder bisschen ich selbst. Jetzt in SSW 31. fängt es wieder an und diese Traurigkeit und Unverständnis kommt wieder. Ich hab so Angst und bin in meiner Schwangerschaft mit Themen konfrontiert die ich dachte abgehakt zu haben. Ich sitze seid der SSW 5 Zuhause und das macht alles noch schlimmer. Ich liebe meine Arbeit vor der SS war ich fit, lustig und immer ein wilder lebensfroher Mensch und ich will das ich wieder zurück komme. Ich bin froh das es anderen Frauen auch so geht.

  2. Danke, danke!
    Ich bin in der SSW 23 und freue mich wenn unsere kleine Tochter auf der Welt ist.

    Ich war vor der Schwangerschaft sehr aktiv. Eigentlich immer unterwegs. Das Kind ist absolut gewollt. Aber mittlerweile fühle ich mich so oft alleine und habt Angst, dass ich nach der Geburt genauso überfordert mit allem bin.

    Ich habe bereits ein Beschäftigungsverbot aufgrund einiger Beschwerden wie Wasser, Bluthochdruck. Dazu kommt noch die Übelkeit und die Rückenschmerzen. Immer wieder denke ich mir. Jetzt ein Bier und eine Zigarette mit meiner besten Freundin. Das würde schon helfen.
    Und ich vermisse es mein normales Leben zu haben. Beim Fußball zu sein, auf dem Platz als Trainerin zu stehen, selber zu trainieren und und und.

    Ich fühle mich so schlecht, weil ich mich bewusst entschieden habe und jetzt so viel vermisse. Mein Mann ist viel arbeiten und macht weiter Seine Fußball Sachen (was auch so besprochen war) jetzt bin ich eifersüchtig weil er kann und ich nicht.

    Es macht mich wahnsinnig so alleine zu sein. Und doch habe ich teilweise keine Lust überhaupt raus zu gehen.

    Es ist alles einfach kompliziert und ich hoffe jeden Tag dass es besser wird.

    Gerne bin ich auch per Mail erreichbar um Nummern oder Erfahrungen auszutauschen
    port.matzo-0h@icloud.com

    Liebe Grüße

  3. Hallo!
    Ich habe hier mehrmals schon geantwortet und wollte mich nochmal melden.
    Mein Sohn ist heute genau 9 Wochen alt und ich bin unendlich glücklich, ihn zu haben.
    Den Faktor Mutterliebe habe ich komplett unterschätzt während meiner gesamten Schwangerschaft!
    Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass man eine solche Liebe empfinden kann. Dieses Gefühl trägt einen wirklich durch die härteste Zeit.
    Meine Geburt war ziemlich lang (26h) und gar nicht einfach, ich empfehle ab dieser Stelle auch gerne eine PDA, das hat mich gerettet.
    Das Wochenbett war nervig: Man hat ein seltsames Körpergefühl, der Wochenfluss nervt und ich fühlte mich einfach nur total schwach. Dazu die hormonelle Umstellung, die auch wieder depressiv machen kann.
    Und der extreme Schlafmangel, das ist schon oft anstrengend.
    Aber komischerweise geht es mir, trotz allem, einfach gut weil ich meinen süßen Sohn habe.
    Ich hoffe, das ist bei euch auch so.
    Falls nicht, holt euch bitte Hilfe:
    Der Verein Schatten und Licht e.V. Bietet Beratung und Hilfe bei Depressionen in und nach der Schwangerschaft!

  4. Guten Tag ihr Lieben!

    Ich bin jn der 37+7 ssw und ich kann nicht mehr. Ich wiege mittlerweile 34kg mehr als am Anfang. Kann nicht mehr richtig aufstehen, habe das Kapaltunnelsyndrom und kann mich somit auch nicht abstützen, habe seit 60 Tagen das Haus nicht mehr verlassen, weil meine Wassereinlagerungen bei Hitze sofort noch mehr werden und wir hier im Süden permanent über 25 grad haben. Ich habe Haermoriden die rießig sind, Sodbrennen, Kotzerei, Genitalwarzen bekommen (liegt am schlechten Immunsystem laut FA) und Augenmigräne. Wassereinlagerungen, die so stark sind, dass meine Beine aussehen wie Elefantenbeinis.

    Mein Mann ist arbeiten und ich bin im Berufsverbot bzw jetzt Mutterschutz.

    Ganz oft weine ich und habe Panik.

    Angst vor der Geburt
    Angst meinen Koerper nie wieder für mich zu bekommen.
    Angst nie wieder meine Traeume leben zu können.

    Ich wollte nie Kinder, habe mich aber dann doch gegen eine Abtreibung entschieden. Mein Mann und ich waren beide glücklich damit.

    Aber als ich aufhören musste zu rauchen, Alkohol zu trinken, zu streamen (weil ich nicht mehr sitzen konnte vor schmerz) und dann mich auch nicht mehr ohne starke Schmerzen bewegen konnte, war vorbei.

    Mittlerweile hoffe ich einfach nurnoch, dass diese schlimme Zeit vorbei ist und ich endlich wieder meinen Koerper für mich habe…

    Ich schaffe das Gefühlt keinen Tag länger.

    Und dann kommen diese dummen Kommentare:

    „Genieß deine Schwangerschaft.“

    „Die Geburt wird noch schlimmer.“

    „Also ich hoffe doch du stillst?!“

    „Mit dir will ich X oder Y nicht machen, kannst dich ja garnicht mehr bewegen.“

    Dass ich mich nicht selbst rasieren kann ist auch grauenhaft.
    Ich bat meinen Partner dies zu übernehmen, er sagte zwar er könne das nicht, weil er angst hat mir weh zu tun, aber ich fühlte mich so unfassbar hässlich, fett und zur schau gestellt. Nackt vor ihm. Und er sagt nein.

    Ich konnte nicht mehr anders als nurnoch zu weinen.

    Es spendet mir trost, dass ich nicht die einzige bin.

    Danke dass ich jammern durfte

  5. Hallo an alle,

    mich tröstet es auch sehr eure Kommentare zu lesen.
    Ich finde schwanger sein die meiste Zeit leider auch gar nicht schön. Jetzt bin ich in der 24. SSW und sammle gefühlt alle Begleitsymptome, die es so gibt. Mich nervt am aller meisten, dass so wenig darüber gesprochen wird (werden darf?), wie schlecht es einem geht. Und schon gar nicht darüber, dass man am liebsten nicht mehr schwanger wäre. Selbst in den Foren zensieren sich die Frauen selbst mit Aussagen wie „Aber Hauptsache dem Baby geht’s gut.“ Ja, das ist extrem wichtig. Mir auch. Aber gerade geht es ja um deine Beschwerden und Schmerzen, möchte ich dann brüllen.
    Und ich habe das Gefühl von Frauen und Müttern wird eine extrem hohe Leidensbereitschaft erwartet. Das kotzt mich so an. Ich übe mich darin, kein schlechtes Gewissen deswegen zu haben und mich mit positiven Gedanken aus meinen Tiefs zu befreien. Aber ich fühle mich leider wirklich oft sehr sehr einsam. Die Arbeit im Home Office (mein Mann ist auswärts arbeiten) und die ständigen Schmerzen, die dann dazu führen dass ich ständig zu Hause bleiben muss, verschlimmern die Einsamkeit natürlich.
    Wenn sich jemand von euch austauschen möchte, würde ich mich sehr freuen. Vielleicht können wir uns gegenseitig besser unterstützen. Ich hab auch schon mehrfach überlegt, ob man nicht selber einen Podcast oder Blog machen müsste
    Wenn jemand mag, kann sie mir gerne mailen abzwack@gmx.net.
    Liebst

    Lisa

  6. Liebe Schwangere, liebe Mütter, liebe Autorin
    Danke für all eure Zeilen. Obwohl meine Schwangerschaft eine invitro Schwangerschaft ist und somit sehr gewollt und keine Überraschung, zweifele ich plötzlich sehr und fühle mich auf Grund der körperlichen Beschwerden schrecklich. Ich musste aufhören zu arbeiten, ich bin Lehrerin, und bin jeden Tag stundenlang alleine zu Hause, meist elend im Bett. Die anderen Mütter in meinem Umfeld verstehen nicht, dass ich diesen Zustand einfach nur als grässlich empfinde und ich habe Schuldgefühle und Zweifel. Eure Kommentare haben mich sehr gerührt und mir das Gefühl gegeben, weniger abnormal, unmütterlich etc. zu sein.

    1. Hallo an alle schwangeren Frauen…
      ich bin so unglaublich froh, diese Zeilen lesen zu dürfen. Ich bin ab Sonntag in der 12. SSW und ich wünschte mir, es wäre schon die 40.
      Schwanger zu sein macht mir Angst; der pure Kontrollverlust, ich fühle mich total eingeschränkt und unsicher. Dazu kommt diese Scham – ich darf keine solchen Gedanken haben… ich muss mich freuen und dankbar sein. Ich weiss, dass es ein Wunder ist, was unser Körper leistet.
      Diese Druck – jeder freut sich und schaut dich erwartungsvoll an… wann ist Termin, wollen wir Babysachen Shoppen gehen. Und innerlich breche ich zusammen und denke… Hätte gerne ein Glas Wein und würde mich über alles andere unterhalten.
      Ich meine – ich will nur das beste für die kleine Kaulquappe in mir – aber ich fühle mich so verloren. Diese Schwangerschaft durchstehen – und dann kommt eigentlich bereits das nächste Ungewisse… das macht einfach Angst.

      1. Liebe Janine,

        bei mir war das auch so und ich war in den ersten Monaten au extrem depressiv deswegen…
        Ich bin jetzt in der 30. Woche und immer noch extrem ungern schwanger weil es körperlich einfach so verdammt beschissen ist.
        Ich bin zwar total gesund und Baby auch, aber dieses absolut furchtbare Körpergefühl hatte ich vom ersten Tag an.
        Inzwischen habe ich es akzeptiert und komme meistens damit klar, weil ich weiß, dass es vorbei geht.
        Aber ich verstehe dich sehr sehr gut. Das schlimmste am Schwangersein sind andere Menschen. Vor allem andere Mütter und der Druck.
        Du schaffst das!!!

    2. Hallo liebe Frauen,
      ich antworte auf meinen eigenen Kommentar vom letzten Jahr. Meine Schwangerschaft war quasi durchgehend unangenehm und endete abrupt mit der Noteinleitung der Geburt meines Sohnes in der 35.SS. Danach folgte eine schwierige Zeit auf der Intensivstation währenddessen mein Sohn als Frühchen alleine auf der Neonatologie lag – nichts war gut und ich hatte mich sehr schuldig und entfremdet gefühlt. Nun kann ich mit dem zeitlichen Abstand sagen, dass all das Leid sich so sehr gelohnt hat. Die Isolation während der Schwangerschaft, das ewige Übergeben, die Angst vor der Verantwortung, dann die schmerzhafte Einleitung der Geburt, das Geburtserlebnis, mein gesundheitlicher Kollaps danach… haltet durch!! Mutterschaft erlebe ich als so positiv, meinen Sohn als ein Wunder der Natur, obwohl ich nie ein „Babytyp“ war. Wenn es Euch ganz schlecht geht, ihr Zweifel habt, andere Mütter Euch schräg beäugen – seid zuversichtlich. Hört auf keine praktischen Ratschläge (das sind auch Schläge), hört auf Eure Herzen und zögert nicht den Austausch im Netz, in Foren, in Kommentaren oder bei einer psychologischen Begleitperson, von der man nicht verurteilt wird. Ich wünsche Euch von ganzem Herzen Kraft und Zuversicht, körperliche Kraft wenn ihr mit einer problematischen Schwangerschaft zu kämpfen habt und sehr viel mentale Kraft für das Durchhalten. Sehr viele Dinge haben sich für mich persönlich durch die Mutterschaft relativiert, das hätte ich vorher nie gedacht. Ich bin souveräner, mit sind viele Banalitäten völlig egal, über die ich mir früher Gedanken gemacht hätte, ich fühle mich viel weniger abhängig von meiner Beziehung, ich bin gnädiger was mein Äußeres angeht (mache seit Sept 2021 kein Botox mehr, erst wegen dem Invitro, dann wegen der Schwangerschaft, jetzt wegen dem Stillen – dementsprechend ist mein Gesicht ein wenig zusammengefallen und es ist mir egal), und ich trage meinen Sohn jetzt gerade in der Babyschlaufe durch die Wohnung und bin dankbar dafür, dass ich das erleben darf.

  7. Hallo ich bin in der 13 Woche schwanger, und muss leider auch sagen das ich schwanger sein auch nicht toll finde.
    Ich freue mich natürlich auch das Baby…
    Aber die Übelkeit und das alles bissel Anstrengender ist.
    Find es echt schön zu lesen das es nicht nur mir so geht. Lg Tinja

  8. Liebe Joa,

    DANKE für deine so ausführliche Antwort! Es tut mir leid, dass es dir so geht, aber ich bin auch so froh darüber, dass du meine Gefühle verstehen kannst und mir Mut machst, dass es in ca. vier Wochen besser wird. Gestern habe ich tatsächlich über einen Abbruch nachgedacht, weil dieses Tief mich so mitgenommen hat. Ich schreibe viel darüber in meinem Tagebuch. Das und eine Wanne voller warmen, wohltuenden Wasser, haben dann geholfen.
    Schön, dass ihr einen Sohn bekommt. Ich habe schon zwei Kinder, sie sind im Grunde schon erwachsen (19 und fast 17) und nun mache ich das Ganze noch mal durch, iwie schon gewollt, ja…aber gestern kam ich mir total dämlich und dumm vor. 😉
    Ich hoffe, dass ich das gut durchstehe, obwohl die Zeit plötzlich so furchtbar langsam rumgeht und ich am Ende froh sein werde, das hier nicht beendet zu haben.
    Morgen lasse ich mein Blut checken.
    Selbstmordgedanken. Ja, die kenne ich auch. Ich finde es so gemein, dass wir das so durchmachen müssen. Ich bin normal so eine fröhliche und zufriedene Frau, aber wie ich nun fühlen kann, erschreckt mich schon zutiefst.

    Ganz Liebe Grüße
    Susanne

  9. Liebe @Susanne,
    Möchtest du dich per WhatsApp mit mir austauschen? Ich bin zwar nicht mehr schwanger, allerdings denke ich, dass es helfen könnte mit jemanden darüber zu schreiben, der einen definitiv nicht verurteilt. Wenn du mir eine Email schickst, dann schreibe ich dir gerne auf WhatsApp 🙂
    Maddy97@gmx.at

  10. Liebe Susanne,
    ich hoffe du liest meinen Kommentar.
    Ich kann es dir SO SEHR nachempfinden! In der 8. Woche hatte ich Selbstmordgedanken am laufenden Band. Ich hätte sie nie ausgeführt, das wusste ich auch, aber ich wollte so gern, dass dieses depressive Gefühl aufhört, egal wie.
    Mein FA fand mich auch „extrem“, aber die Frau in der Beratungsstelle war sehr verständnisvoll und hat mir einen Schein ausgestellt, für den Fall der Fälle. Das hat mir damals geholfen, weil ich wusste – wenn ich es gar nicht packe, kann ich es beenden. Es war für mich mehr so eine psychologische Krücke, mein Kind ist ja eigentlich ein Wunschkind, jedenfalls nicht ungewollt.
    Bei mir wurde es dann langsam, ganz langsam ab der 12./13. Woche besser, aber immer mit üblen Tiefs dazwischen, die ich auch jetzt noch manchmal habe, aber nicht mehr ganz so intensiv.
    Ich bin jetzt in der 20. Woche und HASSE es, den Bauch wachsen zu sehen, fühle mich unglaublich fett, obwohl er noch klein ist und ertrage überhaupt das ganze veränderte Körpergefühl nur ganz schwer. Auch die Kindsbewegungen finde ich meistens unangenehm, weil es sich anfühlt, als würde mein Kind mir mit seinen kleinen Füßen über die inneren Organe trampeln. Wenn er sich dreht, fühlt es sich an, als ob ich gleich kotzen müsste.
    Aber mit der Zeit ist meine Zuneigung zu meinem Kind, einem kleinen Jungen, gewachsen.
    Ich kann noch nicht von Liebe sprechen, denn ich kenne den Typ ja noch nicht, der jetzt in meinem Bauch wohnt, aber ich empfinde uns zunehmend als ein Team. Klingt komisch, aber ich spreche oft mit ihm und erkläre ihm, dass seine Mutter leider manchmal ein depressives Wrack ist, er nichts dafür kann, aber er das bitte zur Kenntnis nehmen soll und sich nicht darüber wundern soll, wenn ich mal wieder emotional zusammenbreche und Stresshormone ausschütte. Ich weiß, dass das Phantasie von mir ist, aber ich glaube auch irgendwie, dass er das versteht.
    Wenn er sich zu sehr bewegt, streichle ich den Bauch und bitte ihn, dass er ein bisschen mehr Ruhe geben soll und meistens hört er dann auf mit dem Treten. Das finde ich richtig nett von ihm.
    Von daher empfinde ich uns schon als Team, denn das müssen wir ja auch sein, wenn er auf der Welt ist. Mir hilft der Gedanke jedenfalls sehr, dass wir kommunizieren können und gegenseitig Verständnis füreinander entwickeln, ich als Mutter und er als mein Kind.
    Trotzdem ist es einfach ätzend, schwanger zu sein und ein anderes Lebewesen im Bauch zu haben.

    Mein Partner, der wirklich extrem verständnisvoll und fürsorglich ist, hat mir auch sehr geholfen, indem er mir ständig signalisiert, dass er für mich und für uns da ist, dass er mich unterstützen wird, wo es nur geht, und dass er sich lange Elternzeit nimmt, damit ich rasch wieder arbeiten gehen kann. Er freut sich sehr über meine Schwangerschaft und bestärkt mich, aber manchmal finde ich alles einfach so unerträglich, dass ich mich irgendwo auskotzen muss.
    Einige meiner Freundinnen mit Kindern verstehen mich sehr gut, andere Mütter sind hingegen sehr verständnislos, wenn ich sage, dass ich das Schwangersein absolut verabscheue.

    Aber ich kann dir sagen, dass sich ab der 12. Woche tatsächlich die Hormone beruhigen und wenn deine Depression hormonbedingt ist, dann wird es dir ab diesem Zeitpunkt emotional langsam besser gehen. Vielleicht ist es aber auch ein Nährstoffmangel, Vitamin B, Magnesium, Eisen, etc… Wenn diese Nährstoffe fehlen, sind starke Depressionen oft die Folge. Ich habe dann genau diese Nährstoffe supplementiert und bilde mir ein, dass das auch ein bisschen geholfen hat.

    Alles Gute dir und schreib, wenn du das liest, ich habe diesen Blog und die Kommentare abboniert, weil ich auch Austausch suche.
    LG

    1. Liebe Joa. Ich habe gerade dein Beitrag gelesen, ich bin in der 6ssw und fühle mich beshissen kann es nicht anders sagen. Ich weiss seit 4 tagen dass ich schwanger bin und kann mich nicht darüber freuen, obwohl ich ejgentlich shon kinder will und habe auch einen partner, aber ich habe solche angst vor der veränderung den kontrollverlust über meinen Körper, die angst weil ich weiss es muss ja irgendann raus und für mich ist das horror, weil ich will auch niemals normal gebären. Mir ist auch non stop übel aber ohne erbrechen und dass shränkt mich jetzt shon ein, und ich weiss nicht ob ich es behalten soll.

  11. Oh Gott!!! Ich DANKE euch so sehr von Herzen für eure ehrlichen Kommentare. Ich bin in der 8.Woche und kann nicht glauben, wie depressiv ich mich fühle. Als wenn ich nicht mehr ich selber bin. Sogar als ich mir heute Rat bei einer Beratungsstelle suchte, meinte die Dame nur, da dramatisiere ich wohl ein wenig. Es ist so krass, dass man DA sogar auf Unverständnis stößt. Ich brauche dringend UNTERSTÜTZUNG!

  12. Ich bin inzwischen in der 16. Woche und nach wie vor ungern schwanger, obwohl seit Beginn des zweiten Trimesters die starken depressiven Gefühle nachgelassen haben. Aber ich freue mich nicht über den wachsenden Bauch und empfinde ihn eher als Belastung wie überhaupt die ganzen körperlichen Veränderungen. Ich finde schwanger sein überhaupt nicht schön und kann das null genießen, obwohl mein Partner der weltbeste Mann auf der ganzen Welt ist und alles nur erdenkliche tut, damit ich mich wohl fühle. Vor der Babyzeit habe ich richtig Angst, aber ich freue mich schon jetzt maximal darauf, meinen Körper endlich wieder für mich zu haben.
    Hätte jemand Lust auf einen Email-Austausch?

  13. @kila
    Ich kann das sehr gut nachvollziehen. Ich habe bereits in der SS zu diesem Artikel einen Kommentar geschrieben. Meine SS war einfach stark psychisch belastend. Nicht jeder ist gerne schwanger und das ist vollkommen ok! Aber lass dir eines gesagt sein, mach dir keine Sorgen über die Zeit mit Baby! Es wird so einiges einfacher und ganz ehrlich für mich war die SS schlimmer als die Anfangszeit mit Baby! Dein Baby war sicher die richtige Entscheidung

  14. Es tut so gut zu lesen, dass man mit seinen Gedanken und Gefühlen (die einen komplett überfordern und in ein Loch ziehen) nicht alleine ist. Auch ich höre von jedem, dass man die Schwangerschaft genießen müsste. Diesen Satz ständig hören zu müssen, macht mich mittlerweile aggressiv und ich würde am liebsten ausrasten. Nein! Mir macht die Schwangerschaft keine Freude. Seit den ersten Wochen passe ich in keine Kleidung mehr rein, weil mein Becken quasi explodiert ist. Durch den bereits vorhandenen Beckenschiefstand habe ich mit jedem weiterem Tag in der Schwangerschaft mehr und mehr Schmerzen. Ich watschel herum wie ein Pinguin. Alles tut weh, jede Bewegung. Sport ist auch nicht möglich, und ich verliere immer mehr Muskulatur und werde immer fetter. Aktuell bin ich in der 21. Sw und fühle mich jetzt schon in meinem Leben derart eingeschränkt, dass ich mich frage ob es nicht ein Fehler war ein Baby zu wollen. Und vor der Geburt graut es mir jetzt schon. Meine Gedanken spielen verrückt und ich vergleiche mit ständig mit anderen Frauen. Die Lust auf Sex ist auch wesentlich weniger. Man zieht sich aus der Gesellschaft zurück und leidet immer mehr und mehr weil man gesagt bekommt, es sei nicht normal wie man denkt und fühlt. Man fühlt sich wie ein Alien..in dem ein weiterer Alien heranwächst.
    Das einzig positive ist: endlich gefallen mir mal meine Brüste! So wie ich sie immer wollte. Aber ansonsten finde ich in meinem Körper keinen Frieden. Ich hoffe ich werde wieder „normal“ wenn das Kind da ist… Eine Schande dass man über seine Gedanken und Gefühle nicht wirklich sprechen darf… als ob mein Verbrechen begehen würde nur weil man so denkt. Schön für die Frauen die wirklich glücklich in der Schwangerschaft sind! An alle Leute: bitte habt doch etwas Verständnis mit den Frauen denen es nicht so super mit ihrer Schwangerschaft geht.

  15. Hallo!
    Ich bin in der 6. Woche schwanger (erstes Kind) und im Grunde total unglücklich.
    Mein Partner und ich gehen beide schon auf die 40 zu und dachten uns „jetzt oder nie“.
    Aber seit ich von der SS weiß, fühle ich mich total belastet und todunglücklich weil ich solche Angst davor habe, mich selbst zu verlieren.
    Ich bin auch in Therapie und muss sagen, das hilft schon, aber man hat trotzdem diese depressiven Gefühle und keiner versteht einen richtig.
    Ich fühle mich schon wie ein Monster, weil alle auch so über meine Schwangerschaft freuen, nur ich nicht.
    Hat jemand vielleicht Lust, sich auszutauschen? Ich bräuchte dringend jemanden zum Reden, dem es genauso geht.

    LG

  16. Hallo zusammen.
    Ich bin in der 26. Woche und das 2. Mal schwanger. Es tut unendlich gut von euch zu lesen dass es euch ähnlich oder genauso geht wie mir.
    Ich liebe meine Tochter (2 Jahre) über alle Massen und auch meinen kommenden Sohn der ebenfalls ein absolutes Wunschkind ist.
    Dennoch gab ich das Gefühl ich musste nun tierisch ausrasten. Fotoshootings machen wollen und jede möglich Erinnerung speichern. Aber ich hasse es meine Körper zu sehen und weiß dass ich keine Möglichkeit haben werde zum Sport zu gehen da ich größtenteils allein bin mit beiden Kindern.
    Zeit zum atmen oder für mich und mei e Bedürfnisse ist nicht da. Eventuell in Zukunft aber derzeit nicht hinzu kommt eine extrem depressive Phase sodass ich mich freue meine Antidepressiva nach der Schwangerschaft wieder zu nehmen oder einfach mal eine zu rauchen (keine Panik habe nicht vor zu Stillen um schnell wieder zu funktionieren was ja auch eins der tabu Themen ist)
    Aber ich denke da is der Punkt.
    Gute Mama und extrem viel Liebe für die Kinder ist da.
    Jedoch bleibt Mama viel auf der Strecke und wenn einem das bewusst is lässt einen das nicht unbedingt Partys im Kopf feiern.
    Es macht Angst
    Auch wenn man nichts so sehr liebt und lieben wird

  17. Hallo ihr Lieben,

    mit der körperlichen Veränderung komme ich an sich gut klar. Die Einschränkungen dadurch (Atembeschwerden, nicht mehr so lange wandern gehen zu können, nicht mehr das machen zu dürfen/ zu können
    worauf man Lust hat) sind allerdings schwieriger. Wenn man Shoppen ist, eh schon genervt weil man nicht weiß was man kaufen soll und ob einem das in 3 Wochen noch passt, und dann noch mehrere Male den Laden verlassen muss weil einem der Kreislauf beim Stehen an der Kasse versagt…nur eines der Beispiele warum ich meine Schwangerschaft oft als Einschränkung wahrnehme.
    Dazu der Kontrollverlust. Ich denke immer „das muss doch jetzt gehen“ und dann macht mir mein Körper einen Strich durch die Rechnung.
    Noch was anderes: Ich hab gar nicht so sehr die Angst eine schlechte Mutter zu werden, ich komme aus einem sozialen Beruf und auch wenn alles neu sein wird ich bin sicher irgendwie schaffe ich das. Was mir aber Angst macht ist irgendwie gar nicht mehr „ich“ zu sein nach der Geburt, all das was mich momentan ausmacht. Ich möchte nicht nur Mutti sein, sondern auch noch die Frau die ich gewohnt bin zu sein. Ich weiß nicht ob man versteht was ich meine, aber es löst eine regelrechte Identitätskrise bei mir aus. Diese Ungewissheit, wie mein Leben denn sein wird mit Kind, macht mir ehrlich Angst.

  18. Hallo Ihr lieben, ich bin gerade in der 30 SSW und leider empfinde ich meine Schwgerschaft ebenfalls, mehr alle nur nervig. Ich und mein Lebensgefährte habe ein Jahr daran gearbeitet um endlich ein Baby zu bekommen und jetzt könnte ich jeden Tag heulen. Ich bin vorher ein sehr aktiver Mensch gewesen. War sportlich, bin sehr gerne arbeiten gegangen und war sehr gesellig. Jetzt fühle ich mich alleine und ausgegrenzt. Meine Brüste und mein Bauch sind riesig und schränken mich sehr ein. Viele Freunde und Bekannte haben sich langsam abgewandt da ich auf Grund der Schwangerschaft viele soziale Kontakten nicht mehr so pflegen kann. Ich hätte das Thema gerne mit meinem Partner besprochen, aber leider hat er da nicht viel Verständnis dafür und ist deshalb genervt. Auch meine Familie hat da überhaupt kein Verständnis für meine Gefühle, Sorgen und Ängste, daher habe ich das Thema sein lassen und Versuche diese Zeit so gut es geht alleine durchzustehen. Wie hart es sich auch anhört, es fühlt sich an als würde mein Körper nicht mehr mir gehören und doch liebe ich mein Kind und möchte das es so lange im Bauch bleibt, bis es soweit ist geboren zu werden. Liebe Grüße

    1. Geht mir ganz genauso.
      Sich da jemandem. Anzuvertrauen ist auch irgendwie schwer. Allein die Worte zu finden 8st schwierig Und nachvollziehen kann es sowieso keiner weil ja nichts dem anderen gleicht…
      Kopf hoch. Du bist (auch wenn du dich so fühlst im Moment) nicht alleine mit deinen Gefühlen.

  19. Hallo liebe Mitschwangeren,
    Ich bin in der 16ten Woche schwanger mit meinem 2ten Baby(1te war leider eine Fehlgeburt, auch so ein Tabu Thema)und habe schon einen Bauch ,als wäre ich im 6ten Monat.Es nervt einfach nur.Die ersten Wochen war ich nur Müde,hatte Verstopfung und Blähungen, die halten immernoch an.Mir passen jetzt schon meine gesamten Klamotten nicht mehr und von Spaß am shoppen kann jetzt auch keine Rede mehr sein.Ich watschele jetzt schon und bewege mich, als wäre ich kurz vor der Entbindung, zumindest stelle ich es mir so vor. Ich empfinde auch nichts. Jedesmal wenn ich in den Spiegel schaue,sehe ich diesen riesigen Bauch, diese riesigen Brüste und empfinde es nicht als schön,eher lästig.Der Bauch und die Brüste behindern mich jetzt schon beim Sport treiben, und ich ging immer gerne joggen und bin sehr schlank.Ich habe das nicht erwartet, alle Mütter die ich kenne ,schwärmten so von ihrer ssw.Ich werde dementsprechend auch angeguckt,wenn ich ehrlich sage,das es einfach nur stört,mich mega einschränkt und nervt…ich bin sehr froh,auch mal ehrliche Artikel zu lesen und zu wissen das ich nicht allein mit diesen Empfindungen bin.Darüber sollten Frauen viel mehr lesen können ,wie auch über Fehlgeburt und Abtreibung. Ein Baby ist das schönste Wunder ,da bin ich mir sicher,aber es geht ja auch um die Frau ,die es in sich trägt. Danke für diesen Artikel

  20. Kann diesen Artikel sowie die Kommentare sehr gut nachvollziehen. Allein die Ängste übermannen mich Tag für Tag und führen dazu, dass ich mir den Tag der Geburt umso mehr herbeisehne
    Hat jemand von euch Lust sich privat auszutauschen? Reden mit Gleichgesinnten soll ja helfen

      1. Hallo Annie,
        hast du mit Lena schon einen Privatchat begonnen?
        Wollt ihr noch einen „Leidensgenossen“ aufnehmen?
        Würde mich freuen. Das tu ich momentan selten 😀 ab morgen SSW 25

  21. Hallo
    Ich bin jetzt in der 9.ssw und fühle mich nur noch schlecht… Habe keine Ahnung, wie ich das durchstehen soll… war schon in der ersten Schwangerschaft leider so – das alles ist neun Jahre her und ich hatte wirklich nicht mehr präsent, wie uncool das war. Jetzt kommt wieder alles hoch
    Würde sich gerne jemand austauschen? Ich wäre so froh, mal mit jemandem reden zu können, der diese Gefühle kennt…
    Lg A.

  22. Hey liebe Mommys und Mommys-ToBe,
    Ich erwarte unser erstes Kind, bin derzeit in der 29. SSW und hab tatsächlich ganz schön zu kämpfen..
    Dass ich mit meinem schwangeren Körper solche Probleme haben würde, hätte ich nicht gedacht..
    Ich bin jetzt 23 und dachte, ich werde alles an der Schwangerschaft lieben aber von Woche zu Woche wird es wirklich schlimmer.
    Ich finde mich nicht mehr schön, auch wenn es mir jeder sagt..
    Ich habe dauernd fettige Haare, bekomme Pickel ohne Ende, schwitze bei jeder Gelegenheit, habe dementsprechend auch keine Lust mehr auf Sex, was meinen Partner öfters mal zu blöden Kommentaren veranlasst (was er aber niemals böse sondern eher humoristisch meint, denn auch er sagt, dass ich gut aussehe!) und ich fühl mich nur noch fett.. Ich werde selbst nach all den Wochen nicht mit dem Schwangersein warm und ich denke, das werde ich auch bis zum Schluss nicht. Ich habe meinen Körper immer geliebt, da ich auch sehr schlank war und habe wirklich Angst, dass ich nach der Geburt des Mäuschens nicht wieder zu meiner schönen Figur zurück komme. Natürlich ist mir bewusst, dass der Körper sich durch die Schwangerschaft auch teilweise dauerhaft verändert, aber trotzdem bleibt die Angst, nie wieder zu meinem alten Wohlfühl-Ich zurück zu kommen.. Ich weiß nicht, ob ich überreagiere oder ob es hier Mädels gibt, die auch so denken.
    Auf jeden Fall tut es aber mal gut, es jemandem, in diesem Fall euch, zu erzählen.

    Mit ganz lieben Grüßen,
    Eure Gina

  23. Ich bin schwanger mit dem 2. kind.
    Ich bin auch nicht gerne schwanger. Schon beim ersten Mal nicht.
    Jedoch sind die Gründe bei mir nicht die üblichen Beschwerden oder der verändernde Körper, sondern das Gefühl das in mir etwas fremdes wächst. Ich kann mir nicht vorstellen das ich das „Ding“ genauso lieben kann wie meine jetzige Tochter. Natürlich weis ich das ich das in dem Moment wen ich das Baby zum ersten Mal halten werde, wie es auch bei meiner ersten Tochter der Fall war, abgöttisch lieben werde.
    Aber das kann ich mir jetzt einfach nicht vorstellen. Ich konnte schon bei meinem ersten Kind keine richtig emotionale Bindung mit dem Baby im Bauch aufbauen. Das kam alles erst nach der Geburt…
    Ich trage also 9Monate irgendwas im Bauch herum… klingt hart, fühlt sich aber irgendwie so an…
    Vlt getz wem ja auch so…
    Lg Selina

  24. Hi, ich danke dir für diesen tollen und ehrlichen Beitrag. Ich habe mit meiner Schwangerschaft ein Problem, ich fühle mich überhaupt nicht gut – meine Gedanken sind ganz unkontrollierbar (eher negativ behaftet) ich fühle mich stark unattraktiv 21ssw). Mein Körper gehört nicht mehr mir….das ist ein eigenartiges Gefühl.

    Danke dass du offen und ehrlich über „Schwangersein“ sprichst

    1. Liebe Marcia,

      in diesem Gefühl kann ich mich wiederfinden. Bin jetzt 30. ssw und langsam wirds besser, aber die ersten Wochen waren furchtbar. Hättest du Lust auf einen Austausch?
      Viele Grüße
      Catharina

      1. Ich habe mir gerade zum ersten Mal eingestanden, nicht glücklich in meiner Schwangerschaft zu sein und bin wahnsinnig froh darüber, viele meiner Gedanken in euren Worten wiederzufinden. Meine Schwangerschaft war ungeplant während einer Beziehung, die nach einer schweren Phase erst wieder Erholung fand. Wir entschieden uns beide dafür, unter anderem weil ich ursprünglich Zwillinge erwartet hätte, welche wir als so seltenes Wunder wahrgenommen haben. Noch vor der 10. SSW hat eines der beiden jedoch aufgehört zu leben. Man liest häufig von dem „Vanishing Twin“-Syndrom aber niemals darüber, wie Paradox man sich als werdende Mutter fühlt. Darf man wirklich trauern, wenn trotzdem ein zweites, gesundes Leben in einem heran wächst? Mein Umfeld gab mir unterbewusst das Gefühl, es nicht zu dürfen. Ich funktionierte. Mein Job als Assistenz der Geschäftsführung in einer Männerdomäne war schon immer mit viel Stress verbunden, jetzt allerdings kombiniert mit einem Körper und Emotionen, die beide regelmäßig verrückt spielen. Trotzdem soll ich noch monatelang normal funktionieren. Ein Umzug steht an, da unsere alten Lebensumstände ein Kind nicht zugelassen hätten und wir haben das Glück, uns das erlauben zu können. Aber gleichzeitig gebe ich Freiheiten einer eigenen Wohnung, eines Rückzugsortes, den ich alleine geschaffen habe, auf. Ein Luxus-Gedanke, dennoch verbunden mit ganz neuen Fragen und Ängsten. Und neben all diesen eigentlich machbaren Umständen und wahrscheinlich typischen Ängsten und Erfahrungen einer Erstschwangerschaft, habe ich immer wieder das Gefühl, dass mein Körper den Umständen nicht gerecht wird. Es sind regelmäßige Symptome wie andauernde Übelkeit in der mittlerweile 20. SSW, gefolgt von Migräne, einer chronischen Blasenentzündung und regelmäßig neuen Wehwehchen, mit denen ich vorher niemals zu tun hatte. Also ja, alles in allem bereue ich keinesfalls die Entscheidung, ein Kind zu bekommen. Aber ich wünsche mir beinahe täglich, die nächsten Monate überspringen zu können, denn das hat in meinem Augen unter körperlichen und seelischen Beschwerden nichts mit einem Paradies gemeinsam und definiert keineswegs die Qualitäten der darauffolgenden Mutterschaft. Eine Schwangerschaft darf scheiße laufen.

        Ich hoffe, alle die ähnlich empfinden werden diese Zeit meistern.

        1. Hi Ally,
          Ich kann dich so gut verstehen und habe ungefähr die gleiche Situation. Auch ein stressiger Job (Unternehmensberatung) in einer Männerdomäne, nicht sonderlich viel Verständnis von Freunden/Familie, da es ja das schönste der Welt ist ein Kind zu bekommen.

          Ja ist es! Ja, ich freue mich unheimlich, aber die Schwangerschaft selbst ist komisch. Habe viele Freunde die nur noch alleine Mädelspartys machen, da ich ja in der Schwangerschaft doch eh nicht in Bars kann..
          Usw.. irgendwie fühlt man sich verloren und kämpft mit sich selbst.

          Freue mich über den Austausch. Viele Grüße Kati

  25. Toller, spannender Artikel! Ich hatte grundsätzlich gar kein Problem mit dem Schwangersein: der Verzicht machte mir nichts aus, meine Haare waren ein Traum und ich habe trotzdem getanzt … aber dafür hatte ich auch nicht diese extremen Glücksgefühle, die manche Mütter beschreiben. Ich habe sehr lange gebraucht, um wirklich zu begreifen, dass ich Mutter werde. Der Gedanke war mir einfach viel zu abstrakt. Trotzdem liebe ich mein Kind heute wie verrückt und denke, dass ich als Mutter schon ganz okay bin. 😉 (Übrigens habe ich die Schwangerschaft nach der Geburt manchmal vermisst und erst da verstanden, was mit „genießen“ gemeint war. ;))
    Ich kenne es aber auch, dass Ängste, die man bezüglich Geburt und Muttersein hat, gerne als irrational und idiotisch abgewimmelt werden.

  26. Schöner Beitrag und danke für das Veröffentlichen! Meine beiden Schwangerschaften empfand ich als sehr anstrengend und oft lästig. Die Geburt fand ich vergleichsweise toll! Obwohl es überal heißt, die Beschwerden xyc betreffen 4 von 5 Schwangeren, habe ich im Freundeskreis kaum welche gefunden mit Verständnis. Dass ich nicht gerne schwanger war, stößt weiter auf Unverständnis. Dabei habe ich mich auf meine Kinder sehr gefreut!

    Vielleicht regen Artikel wie diese zu mehr Offenheit an!

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