Hauptstadtmutti

Paarzeit für Eltern – warum das so wichtig ist und was Ihr konkret dafür tun könnt

Durch die herausfordernde Zeit, in der wir gerade leben, werde ich als Paartherapeutin immer wieder gefragt, was man für die Beziehung tun kann. Und das, was ich am Häufigsten antworte, ist: Zeit. Und dann sagt Ihr: ja, die haben wir doch gerade zu Hauf. Und ich glaube das nicht, weil es mir dabei um eine bestimmte Zeit zu zweit geht: um quality time. Kein Nebeneinander im Alltagsgedränge, sondern ein achtsames Miteinander. Es ist diese wichtige Zeit zu zweit, die man braucht, um sich zu begegnen, miteinander zu sprechen, Leben und Augenblicke zu teilen, einander nah zu sein. Ohne diese Zeit füreinander – helfen alle guten Vorsätze nichts, die dazu beitragen sollen, die Partnerschaft aufrecht zu erhalten oder wieder zu erneuern.

Wenn nun aber Kinder in Eurem Leben sind, die Betreuung brauchen, wenn Ihr arbeitet, Euch um Eure Familie und vielleicht auch Eure Eltern kümmert, Hobbies habt, einen aufwendigen Garten und anderes mehr, das Eure Aufmerksamkeit verlangt, dann wird es zu einer großen Herausforderung, die ungeteilte Paarzeit zu ermöglichen. Doch genau darum geht es. Schafft Euch gemeinsam Momente, an denen Ihr nur für Euch und die Partnerschaft Zeit habt. Wird das schwierig? Vielleicht. Müsst Ihr dafür anderes aufgeben, bestimmt. Haben Eure Kinder dadurch weniger Aufmerksamkeit von Euch? Auf jeden Fall. Lohnt es sich? Sicher!

Wenn Ihr in der Partnerschaft nicht gut zusammen funktioniert, Euch keine Zeit füreinander nehmt, verliert Ihr Kontakt, spürt Euch weniger. Alles, was auf Euch zukommt, alles, was Ihr bewältigen müsst, das schafft Ihr besser, wenn Ihr im Kontakt seid, Euch abstimmt, miteinander sprecht. Forscher haben festgestellt, dass Paare im Durchschnitt 5-15 Minuten am Tag miteinander sprechen (Organisatorisches ist da schon mit einberechnet). Wenn Ihr auch zu denen gehört, bei denen das so ist, habe ich zwei Tipps für Euch:

1) Verabredet Euch wieder, datet mal wieder, regelmäßig, auch gern in der eigenen Wohnung. Plant diese Verabredung detailliert, damit klar wird, was Ihr genau vorhabt, was schwierig zu organisieren wird und welchen Part jeder übernimmt. Kocht der eine schon, während der andere die Kinder ins Bett bringt? Wer kommt früher von der Arbeit und wer besorgt das Lieblingsgetränk? Wir haben für diese Gelegenheiten die liebendgern PAARBOX entwickelt, da gibt es noch mehr Anregungen, was Ihr an so einer Datenight zu Hause alles miteinander tun könnt.

2) Sprecht über das, was Euch auf dem Herzen liegt, über Euch selbst und das, was Euch gerade bewegt. Sprecht über die Beziehung, wie geht es Euch miteinander im Moment? Gibt es etwas, das Ihr Euch anders wünscht? Die eine Person spricht, die andere hört einfach nur zu. Nachfragen sind erlaubt. Bewertungen, eigenes Fortführen der Geschichte und Abgelenktsein sind unerwünscht. Bleibt in der Aufmerksamkeit bei der Person, die erzählt. Danach wird getauscht. Und wenn Ihr mögt, tauscht Ihr erneut. Wer in diese Technik tiefer einsteigen will, kann sich mit dem „Zwiegespräch“ beschäftigen, wer weniger intensiv, aber trotzdem regelmäßig sprechen mag, macht das einfach z.b. 4×5 Minuten lang. Das sind 20 Minuten mehr, als gewohnt.

Wenn Ihr beide gut miteinander seid, Euch wahrnehmt und wahrgenommen werdet, habt Ihr sicher wieder mehr Ressourcen für alles andere, das gerade von uns allen erwartet wird. Und wenn Ihr merkt, dass Ihr eigentlich nur noch erschöpft seid, dann hilft in den Arm genommen werden und ungestörter Schlaf bestimmt am besten. 

Anna Holfeld und liebendgern findet ihr auf Instagram und auf Facebook. Mehr Infos zur Paarberatung Neukölln findet ihr hier.

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