Hauptstadtmutti

‚Kein Kommentar!‘- Machen online Kommentare Sinn?

In den letzten Wochen erreichen mich viele Nachrichten aus dem Bloggerkreis. Frauen, die auf Instagram oder Twitter ihre Meinung kundtun und teilweise damit Geld verdienen. Ihr könnt sie Bloggerinnen, Influencer oder Insta-Moms nennen, mir egal. Diese Menschen, alles Mütter, schicken mir Screenshots von Kommentaren und das, um sich mit mir darüber zu unterhalten, warum Menschen so etwas tun. Diese Mütter meinen damit, warum andere Menschen sinnbefreite Kommentare hinterlassen. Ich hingegen frage mich tagtäglich, warum es überhaupt zu Kommentaren kommt.

Seien wir mal ehrlich: Echter Austausch ist das nicht

Angefangen hat alles mit einem Erdbeerkuchen. Das Bild, das die Freundin auf Instagram und Twitter veröffentlichte, ließ sich an Tragik nicht mehr übertrumpfen: Türschwelle, Kuchen mit Gesicht nach unten, matschig auf dem Boden liegend. Face down, Man, äh, Mom down.

Dramatisch, denn: Kindergeburtstag. Und dieser eine Wunsch des Kindes: Erdbeerkuchen. Jetzt gab es aber nicht mal mehr den, also dann doch schnell etwas gekauft, ohne Erdbeeren. Die Tränen lachenden und tatsächlich heulenden Emoticons häuften sich. Viele Fucks. Wir fühlten mit ihr, der arbeitenden Mutter, die den Scheißkuchen selber gebacken hatte. Liebevoll die scheiß Erdbeeren Stück für Stück halbiert und platziert hatte.

Karma is a bitch

Doch was sich so langsam zwischen die Kommentare und in die Inbox schlich: ‚Selber schuld.‘ Und auch: ‚Was fällt dir auch ein, im Februar Erdbeerkuchen zu backen?‘ Das Highlight: ‚Wegen Menschen wie dir ist es überhaupt so warm gerade.‘ und ‚Du hast es nicht besser verdient!‘.

Augenblick mal. Jedesmal, wenn Elternblogger ein Bananenbrot Rezept posten, rasten alle aus vor Glück, und es fällt niemandem ein, uns zu erklären, dass Bananen ja jetzt wohl nicht gerade saisonal oder regional in Deutschland wären. Or, like, ever. Denn ALLE lieben Bananenbrot und alle finden es SO nachhaltig, dass man matschige Bananen nicht wegschmeißt, sondern in ein Brot verbackt, das eigentlich ein Kuchen ist. Und die ganzen Smoothie Bowls mit Chiasamen und Drachenfrucht? Gefrorene Himbeeren pürieren, um das ganze Jahr über gesundes Sorbet zu naschen? Freunde, googelt bitte den Effekt von Chiasamen-Anbau, -Abbau, -Export, schieß mich tot. Kauft euch Leinsamen, guckt, ich kann auch Klugscheißern. Und überhaupt: #avocado.

Erdbeeren im Februar zu kaufen ist scheiße und es gibt sehr viele Gründe, warum das scheiße ist, mal ganz davon abgesehen, dass die Dinger auch einfach nicht schmecken und einen langen Weg hinter sich haben und gespritzt und unnötig sind. Die Freundin war jetzt persönlich nicht stolz drauf, dass sie einen Erdbeerkuchen gemacht hat, und vielleicht wollte ihr das Universum damit mitteilen, dass es ein Apfel- oder Schokokuchen auch getan hätte, aber in dem Moment, als der Kuchen auf den Boden fiel war sie gefickt genug, was bringt es da den Individuen, ‚Selber Schuld‘ zu schreiben?

Ich kenn euch doch, es lungert doch jetzt ein ganz bestimmter Satz in euren Köpfen rum. ‚Ja, aber warum postet sie es dann?‘. Zunächst einmal: Weil sie es kann. Ansonsten: Später mehr.

Warum kommentiert man so etwas?

Ich habe eine extreme Meinung zu online Kommentaren. Ich habe in genug Redaktionen mitgearbeitet, um zu sagen: Es kommt nur Müll bei rum, wenn Leute anfangen, zu kommentieren. Ich kommentiere online nicht, ich mische mich online nicht ein, ich like höchstens mal und ich bin sehr dafür, dass z.B. Zeitungsartikel völlig ohne Kommentarfunktion auskommen oder halt nur mit Freischaltefunktion. Funktioniert bei vielen ‚heißen‘ Themen wie Veganismus und Flüchtlingen super, also die Freischaltfunktion der Kommentare. Einer der Gründe ist z.B., dass es in Deutschland kaum gutes Community Management gibt. AfD, Online-Trolle, Veganer, Fleischesser, Attachment Parents, Impfgegner, viele von ihnen sind besser vernetzt und können schnell und effektiv einen Shitstorm auslösen. Oder einfach nerven.

Doch die viel extremere Meinung habe ich zur herrschenden Meinungspflicht in diesem Land. Es gibt kaum ein Thema, zu dem Menschen sich nicht mit Dagegen oder Dafür positionieren. Mein Prof in der Uni meinte einmal, dass uns die Menschen später hassen werden, denn dank seines unermüdlichen Einsatzes während unseres Politikwissenschaftstudiums, ist es für mich sehr, sehr schwierig eine konkrete Meinung zu vielen Themen zu haben. Überraschenderweise haben sehr, sehr viele Themen zwei Seiten, oder mehr. Verrückt, oder? Meinungsfreiheit bedeutet auch, keine Meinung haben zu dürfen, weil es meistens auch wirklich egal ist. Es gibt so unglaublich viele Themen, zu denen ich niemals Stellung beziehen würde, weil ich nicht informiert genug bin und es auch nie sein werde.

Es gibt Themen, da bin ich Experte: transatlantische Beziehungen, amerikanisches Wahlsystem, Christentum in Amerika, Verkehrswege in Washington, DC und Virginia, amerikanisches Schulsystem, Finanzierung öffentlicher höherer Bildung in den USA, MLS Marketing Strategien in den 90ern, White Privilege, US Race Relations, Thomas Jefferson, Beyoncé und mein eigenes Kind. Wobei letzteres fragwürdig ist.

Bei allen anderen Themen, von Veganismus in der Schwangerschaft bis Israel, und natürlich dein Kind, positioniere ich mich nicht. Das heißt nicht, dass ich nicht politisch wäre, oder nicht wählen gehen würde, es heißt, dass ich meine eigenen Grenzen erkenne und weiß, dass es nichts bringen würde, wenn ich was dazu sagen würde. Das ist wie mit dem Expertenjoker bei Wer wird Millionär. Würdet ihr aufstehen, wenn ihr keine Ahnung von Bienenzucht oder K-Pop hättet? Nee, ihr würdet sitzen bleiben. Aber würdet ihr bei der A,B,C,D Publikumsfrage abstimmen, obwohl ihr keine Ahnung habt? Dann seid ihr ein Arschloch.

Ich bin der 2000er Teenager gewesen, der mein Umfeld in Amerika wahnsinnig gemacht hat mit einer Variation von ‚Whatever‘ und ‚I don’t care‘. Diese Grundeinstellung hat sich bis heute nicht wirklich erschüttern lassen. Du benutzt keinen Kinderwagen? I don’t care. Ihr schlaft im Familienbett? Whatever. Du wolltest nicht stillen? Good for you, but I don’t care. Es juckt mich wirklich nicht im Geringsten, was ihr in eurem Privatleben macht. Bis es zu einem gesellschaftlichen Problem wird. Du stillst in der Öffentlichkeit, aber wirst regelmäßig gebeten, das zu unterlassen und ‚damit‘ aufs Klo zu gehen? Find ich scheiße von der Person, die dich scheiße findet. Du arbeitest nur noch Teilzeit, weil das ‚für euch besser ist‘ und ‚deine persönliche Entscheidung‘ war, so wie 90% aller anderen berufstätigen Mütter? Das ist ein gesellschaftliches Phänomen und keine persönliche Entscheidung mehr. Es hat strukturelle, soziokulturelle und sexistische Hintergründe. Deine persönliche Entscheidung ist es, dein Kind Wolke zu nennen, dass mit dem Teilzeit arbeiten ist Teil eines großen Ganzen.

Aber, hier bitte die Diskussion bei der fantastischen Alexandra nachlesen.

Also bei uns war das ja so…

In der Insta-Mom- / Mamablogger- / Eltern-Influencer-Szene, was auch immer, gibt es ja die ganz besondere Sparte ‚hilfsbereiter Kommentar‘, ohne dass um Hilfe gebeten wurde. Lasst mich erklären, was ich genau meine.

Es gibt zwei Szenarien:

Szenario A: Um Hilfe bitten.

Ich bin neuerdings Mutter und mein Kind (oder ich) hat irgendein Problem, nichts Schwerwiegendes, kein gesundheitliches Problem, aber ich fühle mich ratlos. ich frage meine Community, ob sie irgendwelche Tricks kennen, oder sogar in der gleichen Situation steckten und mir vielleicht gut zureden? Gibt es Literatur, Hilfsmittel, etc?

Szenario B: Eine Erfahrung teilen.

Ich teile eine Erfahrung, weil sie mir geholfen hat, und vielleicht profitiert jemand davon. Ich rufe nicht zum Austausch auf. Ich frage nichts. Ich teile einfach.

Was glaubt ihr, was passiert?

Korrekt, Szenario A bekommt richtig viele gute Kommentare von Menschen, die auch mal in dieser Situation waren, und Hilfe anbieten. Vielleicht kabbeln sich ein paar der Mütter und wenn es so ein Spaßthema, wie Impfen oder Familienbett ist, könnte es sein, dass sich ein paar Trolle dazugesellen, aber an sich bleibt die Diskussion, wenn überhaupt eine entsteht, respektvoll.

Szenario B? Oh Boy. Ganz vorne dabei: ‚Das hat mir nicht geholfen, das fand mein Kind doof, das ist Geld- und Zeitverschwendung, das ist schlecht für die Umwelt, bist du dir sicher, dass das gut für’s Kind ist?‘ Einfacher wäre es doch, mit den Schultern zu zucken und sich zu denken, ah ja schön, manche machen Familienbett, andere nicht, manche stillen, andere nicht.

Noch einmal zurück zu den Erdbeeren. Ich bin mir sicher, dass viele von euch verstehen, was ich meine, aber dennoch davon überzeugt sind, dass wir in prekären Zeiten leben, der Umweltschutz wichtig und nicht witzig ist und in zwölf Jahren das alles vorbei ist hier mit unserem Planeten. Ist richtig. Da sehe ich jetzt aber Marlenes Erdbeerkuchen nicht an erster Stelle bei den Schuldigen. ‚Aber es gibt einen Zusammenhang!‘ Bestimmt. Es gibt auch einen Zusammenhang zwischen der H&M-Jeans, die du trägst und dem vierzigsten Kaffeebecher, den du gerade übers Tempelhofer Feld trägst.

Marlene ist ein ganz normaler Mensch mit vielen Twitter-Followern und keine prominente Person des öffentlichen Lebens oder des Klimaschutzes. Sie hat nie behauptet, dass sie ein fehlerfreies Leben führen würde und sie ist schwach geworden, und hat dem Kind halt einen Erdbeerkuchen gebacken. Dann musste sie notgedrungen eine TK-Torte voller Zucker kaufen und das wäre dann auch wieder vielen Menschen nicht recht gewesen, hätte sie das Bild gepostet.

Was Kommentare können: Nicht viel

Ich frage wirklich ehrlich nach: Warum kommentiert man Instagram Posts mit sinnbefreiten Kommentaren, ganz abgesehen von boshaften, wenn man nicht darum gebeten wurde? Wem bringt denn das was? Ganz offensichtlicherweise habe ich, oder haben Blogger an sich, irgendeine Art von Mitteilungsbedürfnis, sonst würden wir uns ja nicht öffnen, oder Bilder aus unserem Leben posten. Vielleicht ist das Kommentieren sinnloser Hilfestellungen, ohne dass darum gebeten wurde, ja ein ebensolches Mitteilungsbedürfnis und man denkt sich nichts dabei.

Die gibt es ja auch in IRL (In real life, also in echt.). Das ist die Omi an der Supermarktkasse, die sich umdreht und sagt, dass das Kind quengelt, weil es Hunger hat/ müde ist/ eine Mütze braucht. Danke, Omi. Dieses tiefe Seufzen, das man dann auslässt, das ist das gleiche Gefühl, wie bei den ungewollten und nicht konstruktiven Kommentaren. Diese Menschen können nicht anders. Ich stand mal bei Mustafa am Mehringdamm in der ewig langen Schlange und wir unterhielten uns auf Englisch über irgendeinen Anschlag und es dreht sich jemand um und sagt zu uns mit starkem deutschen Akzent: ‚The USA are evil and they kill babies with drones!“ Zunächst einmal, danke, werter deutscher Mitbürger, für den Kommentar. Die Unterhaltung wurde dadurch nicht besser, und wir mussten nun mega awkward weitere 30 Minuten mit dir als Vordermann in der Schlange stehen.

Ist irgendeine Meinung besser als keine?

Stellt euch mal vor, Marlene hätte an der Supermarktkasse gestanden, und jemand hätte sich umgedreht und gesagt: ‚Wegen Menschen wie Ihnen ist es so warm im Februar.‘ (Am besten noch während der Mensch sein Supermarkt-Hack auf das Fließband legt.) Macht aber keiner, ne? Niemand dreht sich um und kommentiert den Einkauf des Hintermanns. Natürlich geht mir durch den Kopf, dass der Oppa vor mir mit seinen weißen Aufbackbrötchen und den zwei Packungen grober Bratwurst  unter Umständen an Herzverfettung sterben wird, aber auf der anderen Seite sind draußen ja wirklich fast 20° im Februar und vielleicht kommen heute noch seine Schafkopp-Freunde und sie grillen an. Ist es also mein Business, was er da einkauft? Sicherlich nicht genug, um es zu kommentieren.

Was mir lieber ist: Der gute alte Leserbrief, von mir aus auch als gut geschriebene Email, von einer Expertin zum Thema, oder jemand, der sich wahnsinnig aufregt und vernünftig erklärt, warum das denn so aufregend ist, dass man im Februar Erdbeeren kaufen kann oder im Baumarkt Pflanzen.

Denn wir wollen uns hier mal nicht nur auf Marlenes Erdbeeren konzentrieren, auch ich wurde letztens mit einem unsinnigen Kommentar gesegnet. Wir beschlossen, nach einem Jahr Eigenheim, mal darüber nachzudenken, ein paar Zimmerpflanzen zu besorgen. Da wir auf dem fucking Land leben, gibt es da so ziemlich nur zwei Möglichkeiten: Bestellen oder Pflanzencenter/Baumarkt. Wie ich jetzt gelernt habe, ist anscheinend beides scheiße. Da ich nun noch nie eine Zimmerpflanze hatte, wollte ich sie mir zunächst angucken. Also hopp hopp ab in den Baumarkt. Ich frage die Hauptstadtmutti-Community nach Tipps und Empfehlungen und bekomme unter anderem folgenden Hinweis: Warum ich nicht zum Floristen gehen würde. Meine Antwort: Weil wir nicht mehr in Berlin leben, und es hier keine Floristen gibt, die sich auf große und insta-taugliche Zimmerpflanzen spezialisieren. Man kann Grabschmuck und Hochzeitssträuße bestellen, das wars.

Totschlagargument: Wenn man online veröffentlicht, muss man Kommentare ‚abkönnen‘

Wenn du dein Leben online präsentierst, dann musst du damit rechnen, dass Leute das kommentieren werden. Ahhhahahahaa. Zunächst einmal glaube ich, dass die allerwenigsten von uns unser Leben online präsentieren, sondern einen Einblick gewähren. Und bei Isa und mir könnt ihr euch sicher sein, dass der Einblick bei unter 1% von unserem Alltag ist.

Einen sehr persönlichen Einblick hat aber kürzlich die gute Alexa von Heyden gewährt, als sie darüber schrieb, warum sie für ihren Welpen eine neue Familie suchen musste. Und gefunden hat. Den Artikel könnt ihr hier nachlesen. Hier geht es zum Instapost.

Auf die Geschichte bin ich durch ihre Stories aufmerksam geworden, in denen sie erklärt, warum sie die Kommentarfunktion des Instagramposts abschalten musste und um dann noch Screenshots zu teilen, auf denen sie beschimpft wurde. Den Artikel hatte sie mit der Intention geschrieben, dass ähnlich naive Menschen wie sie noch einmal darüber nachdenken, bevor sie sich einen Welpen zusätzlich zum Baby oder Kleinkind ins Haus holen.

Alexas Freunde und Bekannte hatten ihr davon abgeraten, sie tat es trotzdem und war schnell überfordert. Sie dachte nach, traf als erwachsene Frau eine Entscheidung und fand eine neue Familie für das Tier. In welchem Universum das einen Shitstorm auslösen konnte ist mir unbegreiflich. Ich habe keine Haustiere und habe nicht vor, Haustiere in dieses Haus zu holen. Ich werde dem Kind einfach das erzählen, was mein Vater uns immer erzählt hat: Ich bin sehr allergisch, und würde sterben, wenn hier ein Hund oder eine Katze leben würde. Erziehung deluxe. Die Leute waren also entsetzt und fanden, dass Alexa da sehr unverantwortlich gehandelt hat. Hä?

Ganz im Gegenteil: Problematik erkannt, analysiert und gelöst. Hätte ich jetzt Problem geschrieben, wäre es hier wieder weitergegangen. ‚Ein Hund ist kein Problem, ein Hund ist ein Lebewesen mit Gefühlen.‘ Alexa ist übrigens auch ein Lebewesen mit Gefühlen und als ein solches ist es ihr vergönnt, auch einmal Fehler zu machen, diese einzugestehen und aus ihnen zu lernen. Es ist LITERALLY die Definition von Erwachsenwerden.

Aber da war auch so ein Beigeschmack, bei dem Welpen-Shitstorm. Alexa hat den Hund nämlich vermittelt, ohne ihren Mann mit einzubeziehen. Hauptsächlich, weil sie mit Kind und Hund alleine zu Hause war tagsüber. Der Mann nicht. Deshalb kam er einen Abend nach Hause und der Hund war weg, auch wenn der Mann das noch ein bisschen probieren wollte. Wie Carrie immer so schön gesagt hat: I can’t help but wonder …

Hätte es den Shitstorm auch für einen Mann gegeben?

Denn der Mann trifft ja kluge Entscheidungen, hinter denen er stehen kann. Hätte der Mann von Marlene den Kuchen gebacken, fallen gelassen und dann ein Bild gepostet, was hätten die Leute kommentiert? Richtig: Herzchen und ‚Awww, deine Frau hat so ein Glück‘. Letztens wurde mein Mann ja von der Kindergartenleitung dafür gelobt, dass er sich so einbringt. Bei was genau? Ach ja, dem Leben seines einzigen Kindes.

Dieser erhobene Zeigefinger, Ladies, der ist für uns!

Die Perfektion, von der wir uns unter Druck gesetzt fühlen? Die erlegen wir uns nicht nur selbst auf, die wird uns auf-kommentiert. Stehen wir zu unseren Fuck Ups wie Marlene und Alexa, wird uns vorgeworfen, nicht genug an die Erderwärmung, den Klimawandel oder halt Hundewelpen zu denken. Es ist aber auch immer irgendwas. Immer und immer wieder. Viel mehr Verantwortung kann man sich kaum selbst aufbürden, selbst wenn man nicht masochistisch veranlagt wäre.

Mein Plädoyer gilt demnach der gehaltenen Fresse. Es ist so einfach! Wenn es dich persönlich nicht betrifft, du keinen echten Beitrag zur Diskussion leistet, oder wenn auch einfach nicht zur Diskussion aufgerufen wurde, kann man es auch lassen. So wichtig sind die Themen meistens nicht, dass man deswegen kommentieren müsste.

Zu Trolls und gemeinen Menschen wurde eh schon alles gesagt. Hier gilt: Don’t feed the trolls. Sie sind nicht echt und sie sind es nicht wert.

Instagram Netiquette gibt dir übrigens die Option, das jeweilige Thema auf deinem eigenen Account aufzugreifen. Dann kannst du die Person verlinken, oder auch nicht, kannst ganz in Ruhe unter einem Post oder in deinen Stories deine Meinung kundtun und tust es vielleicht sogar überlegter, als wenn du einen anderen Account hackst. Prinzipiell ist das ja auch der Sinn von Hashtags. Viele verschiedene Posts versammeln sich unter einem Hashtag, und jeder kann prima fein nachlesen, was alle denken.

Aber am Ende gilt so oder so: Macht doch was ihr wollt.

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